Friday, March 29, 2024
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Das Öl des Iran ist unter den Hammer gekommen

Nach einer als „Entekhab“ bekannten Website hat der Vizepräsident des Regimes, Eshaq Jahangiri erklärt: „Das iranische Rohöl wird an der heimischen Börse angeboten werden – für den pivaten Bereich, der es, so weit erforderlich, in eigener Tonnage exportieren kann. Derzeit verkaufen wir 60 000 Barrels am Tag.“

Die Entscheidung des Regimes, das Öl dem privaten Sektor zu überlassen, ist auf die anhaltenden Turbulenzen der Wirtschaft zurückzuführen; sieht man auf Trumps Plan, bis zum 4. November 2018 die iranischen Ölexporte zum Stillstand zu bringen, und bedenkt man das hohe Maß der Abhängigkeit des iranischen Regimes vom Öl, muß man mit noch weiterem Rückgang der Ökonomie des Landes rechnen.

Nach Bericht von Reuters hat Südkorea zum ersten Mal seit 2012 die Ölimporte aus dem Iran ausgesetzt; Japan macht die Fortsetzung der Importe davon abhängig, daß die USA es von den Sanktionen ausnehmen. Auch Indien reduziert seine Einkäufe aus dem Iran. Auch die „Reliance Industries Limited“, die Firma, die die größte Raffinerie Indiens besitzt, hat sich aufgrund der von den USA über den Iran verhängten Sanktionen dazu entschieden, die Einfuhren aus dem Iran auszusetzen.

Diese Beispiele zeigen, wie ernst viele Länder die Maßnahmen der USA nehmen – so sehr, daß sie die Ölimporte aus dem Iran aussetzen.

Jahangiri hat schon am 1. Juni 2015 auf die ernsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme hingewiesen, mit denen sich die Regierung Rouhani konfrontiert sieht: „Die gegenwärtige Situation gleicht einem mit Gas gefüllten Raum; der kleinste Funke – in diesem Fall jede zusätzliche Form der Turbulenz – kann den ganzen Raum in Brand setzen.“

Bedenkt man die Abhängigkeit der Regierung Rouhani vom Öl, versteht man, daß sie keine Unternehmung scheut, um die heraufziehenden Sanktionen zu umgehen und weiterhin an den Exporten zu verdienen. Es bleibt die Frage: Welche Konsequenzen würden sich dann ergeben?

Bereits in den vergangenen Jahren hat das Regime eine ähnliche Methode angewandt; Babak Zanjani (ein berühmter verfemter, inhaftierter Mogul) und seine Bande – eines ihrer Mitglieder war ein britischer Staatsbürger namens Mehdi Shams – erfand eine Methode, die Sanktionen zu umgehen und weiterhin für das Regime Öl zu verkaufen, indem er unbekannte Reedereien einsetzte, z. B. eine maltesische. Während einer gerichtlichen Vernehmung gestand er, er besitze 22 Milliarden Euro (ISNA am 10. November 2015) und schilderte selbstgerecht: „Wie ein Pirat hielt ich mich tagelang auf See auf, um unser Öl zu verkaufen“; seine 22 Milliarden Euro sind 25 872 000 000 Dollar – mehr als fünfmal so viel wie der iranische Jahres-Zuschuß und eine wahrhaft astronomische Zahl. Mehdi Shams wurde im übrigen in derselben Zeit der Veruntreuung von 1 200 000 000 Euro bezichtigt (Afkarnews am 24. Juni 2017)

Angesichts der geringen Zahl privater Sektoren im Iran oder, wie Rouhani es nennt, der anscheinend privaten „halb-öffentlichen“ Sektoren, bezieht sich der Begriff ‚privat‘ für gewöhnlich auf die Revolutionsgarden, die viele kleine und große Firmen des Landes gänzlich kontrollieren. Das heißt: Wenn Rouhani seine Entscheidung verkündet, den „privaten“ Sektoren Öl zuzuweisen, bedeutet es in Wirklichkeit, daß er es den Revolutionsgarden übergibt – wobei er eventuell die Profite selbst einstreicht – er selbst oder andere „Aghazadehs“ (dieser Ausdruck bezeichnet die ‚Kinder der sehr reichen politischen und religiösen Elite).

Ein Sprecher des Regimes namens Mohammad Bagher Nobakht kommentierte: „“Um es Ihnen in Kürze zu sagen: Wir haben einige von unseren Vermögen verloren, die wir früher als Mittel zur Überwindung gewisser Hürden gebrauchten.“

Die Pläne, denen folgend das Regime die heraufziehenden Sanktionen umschiffen will, sind nur geeignet, noch mehr Personen wie Zanjani zu schaffen; das ist auch bereits geschehen – so gibt es nach der Enthüllung eines Abgeordneten schon Dutzende „Zanjanis“, die eine neue Möglichkeit einer Rente gefunden haben – im Wert von 110 000 000 000 000 Toman.

Wenn Öl ins Spiel kkommt, können hunderte Milliarden Dollar damit verdient werden – doch zu niemandes Gunsten außer den Revolutionsgarden und den ‚Aghazadehs‘. Kein Land wurde je so erfolgreich von einer Kleptokratie verwaltet; die anhaltende Plünder-Tätigkeit des Regimes dient nur dazu, die eigenen Taschen zu füllen, nicht aber die des wirklichen iranischen Volkes.