Saturday, July 27, 2024
StartNachrichtenEin Flugzeug Teherans mit Startverbot in Argentinien 

Ein Flugzeug Teherans mit Startverbot in Argentinien 


Tage nachdem Argentinien einem iranischen Flugzeug Startverbot erteilt und die Pässe seiner Crewmitglieder beschlagnahmt hat, haben die Behörden von Paraguay bekannt gegeben, dass der Pilot ein Mitglied der Quds Armee in den Revolutionsgarden (IRGC) ist. Diese Information hat einmal mehr unterstrichen, wie bedrohlich Teherans Anwesenheit in Lateinamerika ist.

Während Teheran sich gerne als antiamerikanischen Pfeiler in der neuen unipolaren Weltordnung darstellt, ist es mehr als politisches Muskelspiel, wenn es auf dem amerikanischen Kontinent Einfluss gewinnt und seinen Stützpunkt verstärkt.

Die Person, die als Gholamreza Ghasemi identifiziert wurde, soll, wie angenommen wird, ein Mitglied der extraterritorialen Quds Armee und ein Verwandter der derzeitigen Innenministers des Regimes Ahmad Vahidi sein, gegen den ein Haftbefehl von Interpol ausgestellt wurde, wegen seiner Rolle bei dem AMIA Bombenanschlag im Jahr 1994.

Bis jetzt haben die argentinischen Behörden es abgelehnt, sich mit der Sache zu befassen, was Sorge bereitet im Hinblick auf die Straflosigkeit des Terrorismus und anderer unheilvoller Aktivitäten des iranischen Regimes in Lateinamerika.

Am 8. Juni haben argentinische Behörden ein Flugzeug von Mahan Air gezwungen, in Buenos Aires zu landen. Das Frachtflugzeug vom Typ 747 wurde amtlich beschlagnahmt. Laut Reuters wurde diese Emtrasur Frachtmaschine „vor einem Jahr von Irans Mahan Air an Venezuela verkauft, wie die iranische Fluggesellschaft mitgeteilt hatte“.

Während die argentinische Regierung die Beschlagnahmung offiziell nicht bestätigt hat, hat das iranische Regime sehr schnell den Vorfall eingeräumt, aber versucht, sich davon zu distanzieren.
Am Montag hat der Sprecher des Außenministeriums des iranischen Regimes Said Khatibzadeh behauptet, dass das festgehaltene Flugzeug von der Frachtabteilung des venezolanischen Spediteurs Conviasa benutzt werde und nicht der iranischen Mahan Air gehöre. Er bestätigte jedoch, dass einige Mitglieder der Crew Iraner seien.

Mahan Air gehört dem IRGC. Die Vereinigten Staaten haben die Fluglinie 2011 mit Sanktionen belegt für ihre Rolle bei der Verbreitung von Terrorismus und Chaos auf der ganzen Welt und „für die finanzielle, materielle und technologische Unterstützung, die sie dem IRGC zukommen lässt“.

Laut einer vertieften Studie des Iranischen Widerstands von 2011 „gehören Schlüsselfiguren in diesem Unternehmen zu den hohen Offizieren bei den Revolutionsgarden und besonders zu Befehlshabern der Quds Armee“.

„Außer dem Transport von Passagieren, den sie betreiben, spielen die iranischen Fluglinienunternehmen eine wichtige Rolle bei Irans Einmischung in den Ländern der jeweiligen Region.

Die Benutzung des Ausdrucks ‚privat‘ für diese Unternehmen ist im Wesentlichen ein Deckmantel, der dem iranischen Regime das Recht verschafft, sie für seine eigenen Zwecke zu benutzen, darunter für den Transport von Gerät, für die logistische Unterstützung, die

Bereitstellung von Personal usw.“, heißt es weiter in dem Bericht.
Dass ein Mitglied der Quds Armee Pilot bei einem Flug der Mahan Air ist, ist nichts Neues.

Im Juni 2020 hat Amir Assadollahi, auch ein sogenannter „Pilot“, zugegeben, dass er im Juni 2013 Qassem Soleimani, den beseitigten Befehlshaber der IRGC Quds Armee, mit „sieben Tonnen“ von „verbotener Fracht“, d.h. Waffen, zusammen mit 200 Passagieren an Bord nach Syrien gebracht hat. Er bekannte sich als IRGC Mitglied und Gefolgsmann Soleimani.
„Beim Flug über Bagdad hat das US Militär uns gezwungen, auf dem Flughafen von Bagdad zu landen.

Bei den Inspektionen durch Iraker und Amerikaner habe ich Haji Qassem gebeten, die Uniform unseres Flugingenieurs anzuziehen, [damit niemand ihn erkennen würde].

Sie waren hinter ihm her“, berichtete er laut einem Zitat der halboffiziellen Nachrichtenagentur des Clubs junger Journalisten. „Als die Amerikaner ihn nicht gefunden haben und das Flugzeug verließen, forderten die Iraker, unsere Fracht zu überprüfen.

Das war ein sehr heikler Augenblick. Wir gingen zur Fracht, da habe ich meine Brieftasche geöffnet und dem irakischen Inspektor die Dollars gezeigt. Er winkte mir zu, nahm die Dollars und ging raus“.
Die Bedrohung durch den Iran in Südamerika sollte ernst genommen werden. Weil das Regime in Teheran immer mehr heimische Krisen erlebt, tendiert es dazu, sie nach außen zu exportieren, und Lateinamerika ist eine perfekte Bestimmungsregion. In den letzten Jahren wurde Lateinamerika zur „Operationszone“ des Regimes.

Die tödliche Explosion einer Autobombe im Jahr 1994 vor dem Gebäude der Argentine Israelite Mutual Association (AMIA) [Assoziation für argentinisch-israelischen Austausch] kam nicht über Nacht.

Das Regime hat am 27. August 1983 den Weg für seinen Agenten Mohsen Rabbani nach Buenos Aires gebahnt, somit schon elf Jahre vor dem Angriff auf AMIA.

In dem exklusiven Report des Iranischen Widerstands im Februar 2022 heißt es: „Als der Leiter der at-Tauid Moschee begann Rabbani, nach potentiellen Zielen für Terrorangriffe mit iranischen Unterstützung zu suchen.

In späteren Zeugenaussagen haben drei Schüler Rabbanis in der at-Tauid Moschee mitgeteilt, dass er ihnen gegenüber 1990 geäußert habe, es gehe um den ‚Export der Revolution‘ und ‚wir seien alle Hisbollah‘“.
Dieser Plan führte letztendlich zu dem tödlichen Bombenanschlag von 1994, der 85 Tote hinterließ.

Leider haben die argentinischen Behörden sich entschieden, die Beweise für diesen Terroranschlag unter den Teppich zu kehren, hauptsächlich, um jeden Konflikt mit Teheran über den Mord an Dr. Alberto Nisman zu vermeiden, der als Staatsanwalt bei dem AMIA Bombenanschlag tätig war und laut dem Wall Street Journal „über eine mutmaßliche argentinische Vertuschung der Rolle des Iran bei dem Bombenanschlag auf AMIA ermittelt hatte“.

Das Startverbot für das Flugzeug des Regimes, das seine Terroristen mit sich führte, und deren Gerichtsverfahren bietet Argentinien die Gelegenheit, eine klare Botschaft der Ausdauer an Teheran zu senden.

Jede „politische Erwägung“ und jedes Nachgeben gegenüber der Erpressungspolitik des Regimes wird den größten staatlichen Förderer von Terrorismus ermutigen und zuletzt werden unschuldige Menschen mit ihrem Leben und ihrem Geld bezahlen müssen.