Sunday, March 23, 2025
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Elisabetta Zamparutti (Unita.it): Rettet zwei politische Gefangene im Iran!

Ehemalige italienische Abgeordnete und Menschenrechtsaktivistin Elisabetta Zamparutt

Zwei iranische politische Gefangene, Behrouz Ehsani und Medhi Hassani, stehen unter der repressiven theokratischen Herrschaft des Iran unmittelbar vor der Hinrichtung. Ihr einziges Verbrechen: Freiheit fordern.

In einem eindringlichen Kommentar, der auf Unita.it veröffentlicht wurde, beleuchtet die Menschenrechtsaktivistin und ehemalige italienische Abgeordnete Elisabetta Zamparutti den Fall und fordert eine internationale Intervention, um die Hinrichtungen zu stoppen. Zamparutti ist seit langem eine Gegnerin der Todesstrafe und schließt sich den Stimmen vieler an, die darin ein weiteres brutales Vorgehen gegen Andersdenkende im Iran sehen.

Ehsani und Hassani wurden im September 2022 im Rahmen landesweiter Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini festgenommen. Ihre Todesurteile wurden zwei Jahre später, am 16. September 2024, verhängt – symbolisch am Jahrestag der Proteste. Am 7. Januar 2025 bestätigte der Oberste Gerichtshof Irans ihre Urteile.

Der Schmerz der Tochter, die Sorgen der Familie

Zamparutti erzählt die emotionale Aussage von Maryam Hassani, Medhis 24-jähriger Tochter, die jetzt mit ihrer Mutter in der Türkei lebt. Sie beschreibt die brutale Verhaftung ihres Vaters in Zanjan und seine sechs Monate völliger Isolation im Teheraner Evin-Gefängnis. Die Familie wurde im Dunkeln gelassen, ohne Kontakt oder rechtliche Vertretung ihrer Wahl. Als sie ihn endlich sahen, war er sichtlich geschwächt, blieb aber standhaft.

Das letzte Mal, dass Maryam ihren Vater sah, war vor sieben Monaten, während eines streng überwachten Gefängnisbesuchs. Das letzte Mal, dass sie seine Stimme hörte, war vor zwei Wochen, in einem kurzen fünfminütigen Telefonat. Schon damals sprach er von Freiheit, nicht von Angst.

„Er sagte uns, wir sollten uns keine Sorgen um ihn machen, sondern uns auf die Zukunft konzentrieren.“, sagt sie

Tage später wurde er nach Ghezel Hesar verlegt und wieder isoliert untergebracht. Erst das Eingreifen anderer politischer Gefangener sorgte dafür, dass seine Familie über seinen Aufenthaltsort informiert wurde. Seiner Frau wurde schließlich ein kurzer 20-minütiger Besuch gestattet, wo sie ihn mit gewaltsam abgeschnittenen Haaren vorfand.

 

„Ich werde den Kampf um Freiheit nicht bereuen“

Trotz des Drucks weigerte sich Medhi Hassani, zu brechen. Die Behörden boten ihm einen Deal an – Zusammenarbeit im Austausch für sein Leben. Seine Antwort war klar:

„Ich werde es nicht bereuen, für die Freiheit gekämpft zu haben.“

Diese Weigerung, argumentiert Zamparutti, sei der wahre Grund für sein Todesurteil. Sowohl er als auch Ehsani sind Teil der iranischen Widerstandsbewegung unter der Führung von Maryam Rajavi, die einen freien und demokratischen Iran fordert. Ihre Hinrichtung wäre eine Warnung für alle, die es wagen, sich dem Regime zu widersetzen.

Aufruf zum Handeln

Zamparuttis Leitartikel ist mehr als ein Bericht – er ist ein Plädoyer. Über 300 Menschenrechtsaktivisten und Experten haben einen Appell an den UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, unterzeichnet und ihn zum Eingreifen aufgefordert.

„Zu wissen, dass es heute Freiheitsliebende gibt, die aber morgen möglicherweise nicht mehr da sind, zwingt mich, an ihrer Seite zu stehen.“, schreibt Zamparutti.

Angesichts des zunehmenden internationalen Drucks beobachtet die Welt, wie der Iran einem weiteren Akt staatlicher Gewalt immer näher kommt. Werden die Stimmen derjenigen, die für die Freiheit kämpfen, zum Schweigen gebracht – oder wird die Welt ihre Stimme erheben, bevor es zu spät ist?