Friday, March 29, 2024
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Gefährlicher Krankheiten in Liberty ausgebrochen, dringender Handlungsbedarf

  • Mit dem Ausbruch gefährlicher Krankheiten in Liberty und den völlig unzulänglichen hygienischen Bedingungen ist die Notwendigkeit, dass die Bewohner nach Ashraf zurückkehren, verdoppelt
  • Die brutale medizinische Blockade, das Fehlen der nötigsten medizinischen Ausstattung in der irakischen Klinik, die Weigerung, die medizinische Einrichtung der Bewohner von Ashraf nach Liberty zu schaffen und das Verbot an die Bewohner, die medizinische Versorgung frei zu wählen, – all dies ruft weitere medizinische Katastrophen hervor

Am Mittwoch, dem 13. März 2013 wurde ein Bewohner von Liberty mit Symptomen innerer Blutung vom irakischen Arzt der Klinik in Liberty in einem Notfall in ein Bagdader Krankenhaus geschickt. Am Tag zuvor war Mansour Koufei gleichfalls mit schweren inneren Blutungen in die Klinik des Lagers gebracht, aber da es an allem medizinisch Nötigen fehlte, verstarb er dort, nachdem er drei Liter Blut erbrochen hatte. Nach Angaben der Ärzte starb er wahrscheinlich an Blutungsfieber, welches in verseuchten Gebieten von niedrigem hygienischen Standard vorkommt.

Am 5. März teilte der Nationale Widerstandsrat Iran Fälle von ansteckender Hirnhautentzündung mit, die von den Explosionen beim Raketenanschlag auf Liberty verursacht waren. Fachärzte erklären den Ausbruch dieser gefährlichen Krankheit damit, dass bei den katastrophalen hygienischen Bedingungen im Lager mehrere Mikroben aktiviert wurden, da das ökologische Gleichgewicht bei dem Raketenanschlag gekippt war. In den vergangenen Monaten flossen nach Regenfällen Abwasserbehälter zweimal über; dadurch wurde das Lager verseucht, das praktisch keine Infrastruktur, besonders keine Abwasserbeseitigung hat.

Die Situation wird noch gefährlicher durch die medizinische Blockade, die den Bewohnern von Ashraf seit mehr als vier Jahren auferlegt ist. Der letzte Todesfall war das Sterben von Mansour Koufei am 12. März in der irakischen Klinik in Liberty. Die Bewohner von Liberty und ihre Vertreter haben die Dienstträger der Vereinigten Staaten und der Vereinten Nationen, besonders die Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation wiederholt auf die inakzeptablen hygienischen Zustände in Liberty und das Fehlen medizinischer Ausstattung im Lager warnend hingewiesen.

Einerseits werden den Bewohnern von Liberty die medizinischen Einrichtungen, über die sie in Ashraf verfügten und deren Transport die Regierung des Irak verweigert, fast völlig vorenthalten und andererseits fehlt es in der Klinik von Liberty an den nötigsten Geräten, um den Patienten im Notfall auch nur Erste Hilfe zu leisten. Die Bewohner können unter den im Land vorhandenen medizinischen Einrichtungen nicht frei wählen.

Diese Klinik hat kein Absauggerät, keinen Beatmungsschlauch, keinen Kehlkopfspiegel, keinen Trachealtubus, kein Gerät, das mit Elektroschocks das Herzflattern unterbricht, keine Adrenalin- und Ranitidinspritzen, keine Röhre zur Behandlung von Magennotfällen, keine Ausrüstung zur Behandlung akuter Erkrankungen im Koronarbereich, und ihr fehlen zahllose andere Geräre, die gewöhnlich in jeder kleinen Klinik zu finden sind.

Mit Lügen und Täuschungsmanövern hat Martin Kobler Dutzende von Malen versucht, die irakische Klinik als gut eingerichtetes medizinisches Zentrum hinzustellen. Im Dezember 2012 schrieb die UNAMI unter seiner Aufsicht in einem völlig gefälschten Bericht: »Eine medizinische Einrichtung ist mit einem irakischen Arzt besetzt. Krankenwagen stehen durchgehend zur Verfügung.« Vor dem Umzug der ersten Gruppe von Bewohnern schrieb er am 15. Februar 2012: »Bewohner, die besondere und Behandlung im Krankenhaus brauchen, werden von den irakischen Ärzten der Klinik in Camp Liberty in diese Einrichtungen überwiesen werden. Die Bewohner werden ihre eigene medizinische Ausrüstung nach Camp Liberty mitbringen.« Demgegenüber durfte keinerlei Ausstattung nach Liberty mitgenommen werden, obwohl die Bewohner mehrmals darauf bestanden.

Am 6. Februar schrieb Kobler in einem Brief unverschämt: »Mitunter ist den Bewohnern von Liberty nicht klar, welche medizinische Hilfe die irakische Klinik bietet. … Bewohner meinen, die Regierung des Irak schränke die medizinische Versorgung ein. … Ich möchte Sie bitten, dafür zu sorgen, dass jeder Bewohner über die vorhandenen irakischen Einrichtungen und das, was im Lager selbst zur Verfügung steht, gut informiert wird, ehe man sich entschließt, das Lager zur Behandlung zu verlassen.« Wenn man das Ziel hat, das Geheiß des religiösen Faschismus und seiner Marionettenregierung zu erfüllen, sind den Unverschämtheiten und Lügen keine Grenzen gesetzt.

Der iranische Widerstand bekräftigt, dass, abgesehen von der Gefahren ausgesetzten Lage der Bewohner, die inadäquaten hygienischen Bedingungen, die verseuchte Umwelt, der Ausbruch ansteckender Krankheiten und die nicht explodierten Geschosse Liberty unbewohnbar gemacht haben. Die Sicherheit der Bewohner ist immer stärker bedroht. Die US-Regierung und die Vereinten Nationen werden aufgefordert, unverzüglich zu handeln und die Bewohner von Liberty nach Camp Ashraf zurückzubringen. Nur damit kann eine humanitäre Katastrophe verhindert werden, wie sie das iranische Regime und die Regierung mit Raketen- und Mörserangriffen auslösen können oder wie sie durch gefährliche Krankheiten entstehen kann.

Sekrariat des Nationalen Widestandsrates Iran

14. März 2013