Friday, March 29, 2024
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Iran: Provinz Sistan und Beluchistan: Blut und Schmerz

Die Provinz Sistan und Beluchistan im Iran leidet ohne Frage an Armut, Unterernährung, fehlender Versorgung, zu wenig Wasser, Arbeitslosigkeit und Bildungsmangel.

Unterernährung

Einer der Vertreter im Parlament aus der Provinz gab zu, dass mehr als 95% der Menschen keinen Zugang zu Lebensmitteln haben und an Unterernährung leiden. 75% von ihnen leben in absoluter Armut, ihre Bedingungen sind ähnlich wie in der afrikanischen Wüste.

Mehr als 40% der Kinder unter 5 Jahren sind unterernährt und sie sind kleiner und wiegen weniger als der Durchschnitt. Der Mangel an Eisen in der Ernährung hat sich durch alle Altersgruppen verdoppelt. Auch die fehlende Lebensmittelsicherheit ist ein großes Problem in dieser Provinz.

Schlafstätten in Gräbern und Pappkartons

Weil es in den letzten Jahren immer weniger Wohnungen gibt, müssen viele Menschen in Gräbern, Pappkartons oder alten Zelten, auf den Gehwegen und in Parks sowie in der Nähe von zentralen Plätzen schlafen.

Wassermangel

Ein Vertreter gab kürzlich bekannt, dass die Wasserreserven der Dämme in der Provinz nur rund 5 Monate reichen. Die Knappheit an Trinkwasser ist ein großes Problem in der Provinz.

Die staatliche Nachrichtenagentur Tasnim schrieb dazu, dass Sistan und Beluchistan nun im „schlimmsten Zustand“ aller Zeiten ist, was die Wasserreserven betrifft. Die Menschen leiden an Wassermangel und ihr Viehbestand verdurstet. 

In vielen Dörfern trinken die Menschen mittlerweile das verschmutzte Wasser von Nachbarn.

Die andauernde Hitze der letzten Jahre – vor allem in diesem Jahr – hat Tausende „Qanats“ in der Provinz austrocknen lassen.

Bildungsmangel

Die Schulen in der Provinz leiden an minimalsten Ausstattungen, die normale Schulen üblicherweise haben.

Viele Dörfer und Städte der Provinz zählen zu den Orten mit der schlechtesten Bildung im Iran. 

In Khash werden 26 Institutionen von einem einzigen „Soldaten – Lehrer“ betrieben, der sich um alle Bereiche der Bildung in sehr kleinen und sehr schlecht ausgestatteten Einrichtungen kümmert.

Viele andere Dörfer haben gar keine Schulen vor Ort. Die Studenten schreiben ihre Aufzeichnungen in den Schlamm oder auf Kreidetafeln.

Schlechte Kommunikation

In Sistan und Beluchistan befinden sich rund 5000 Dörfer, in denen mehr als 20 Familien leben.

95% von ihnen haben kein Internet und kein Telefon. Es gibt keine Möglichkeiten der Kommunikation mit dem Rest der Welt. Im Notfall können sie keine Hilfe rufen und daher steigen die Fälle von Unfällen stark an.

Wenn man sich das gesamte Bild ansieht, dann sieht man auf der einen Seite Menschen, die an physischen Problemen leiden, die es schon länger gibt und auf der anderen Seite leiden sie an dem mentalen Druck, der von einem ungerechten Regime produziert wurde. Es ist eine Schande, dass in einem Land wie dem Iran, das reich an natürlichen Ressourcen ist, vor allem an Öl und Gas, die Menschen in einer solchen extremen Armut leben müssen.

Das Regime kümmert sich nicht um sein Volk. Anstatt ihr Leben zu verbessern, werden Hunderte Milliarden Dollar aus dem iranischen Wohlstand für destruktive Aktivitäten gegenüber dem iranischen Volk und in der Region wie in den Kriegen in Syrien, Jemen, Libanon und Irak verschleudert.

Die Armut ist so groß, dass Tausende Iraner aus allen sozialen Bereichen um Hilfe schreien. Diese hört man in all den Protesten der letzten Monate. Ihre Nachricht ist klar und deutlich: Dieses Regime muss gehen und von einer Alternative ersetzt werden, die Demokratie umsetzt. Nur eine solche Alternative kann die letzten 40 Jahre eines unfassbaren Leids endgültig beenden!