Thursday, March 28, 2024
StartNachrichtenAktuellesIran: Zusammenstöße rivalisierender Gruppen mitten in der Krise der Präsidentenwahl

Iran: Zusammenstöße rivalisierender Gruppen mitten in der Krise der Präsidentenwahl

NWRI – „Ali Larijani hat den Rest seines Ansehens verspielt“, meint Alireza Zakani, das frühere Parlamentsmitglied aus dem Anhang von Khamenei, und reagiert damit auf die Unterstützung von Hassan Rohanis Kandidatur durch den Sprecher des Parlaments.
Mohammad Deghan, der Manager der Kampagne von Ghalibaf, Revolutionswächter, fordert Rohani auf, sein Schweigen zu der finanziellen Korruption seines Bruders zu brechen.
Karaneh, eine Website, die Bagher Ghalibaf zur Gewinnung von Wählerstimmen für sich entwickeln ließ, wurde von der rivalisierenden Gruppe blockiert.

Der Hinweis auf die Ausplünderung des Eigentums des Volkes, – sowohl ausdrücklich als auch implizit – hat sich in die Hauptwaffe im derzeitigen Kampf um die Macht  verwandelt.
„Es gibt ein Netzwerk der Korruption im Land und wir müssen einen Plan entwickeln, wie wir das stoppen können“, erklärt Hassan Rohani (Staatsfernsehen am 7. Mai 2017)
„Ihr Händler der Ausnützung der Sanktionen, ihr habt in den letzten Jahren eure Geschäftsgrundlage verloren, ist es das, worüber ihr euch so sehr ärgert?“ so Rohani in einer Rede an die Adresse der rivalisierenden Gruppe und der Revolutionsgarden (Rede Rohanis in Urumieh am 7. Mai 2017)
Am 8. Mai sagt Rohani an die Adresse von Raisi: „Das Volk will nicht die, die in den letzten 38 Jahren nichts anderes wussten als wie man hinrichtet und hinter Gitter bringt”.
Außerdem behauptet Rohani: „Ich beteilige mich an dem Rennen, um den Befürwortern der Gewalt und den Extremisten mitzuteilen, dass eure Zeit vorüber ist. Eure Logik basiert auf Demagogie und sonst habt ihr nichts anzubieten“.
Ebrahim Raisi griff seinerseits Rohani in seiner Rede in Chusistan am 8. Mai an und antwortete auf seine Erklärungen mit den Worten: „Wir fragen die Regierung, was habt ihr zu sagen über eure Wahlversprechen nach vier Jahren? Warum bringt ihr nebensächliche Probleme aufs Tapet, anstatt auf die wichtigen Fragen zu antworten? Warum ist dem Volk soviel verschlossen in Bezug auf den Lebensunterhalt, die Jobs und die Wohnungen? Die Regierung jagt den Menschen nur Schrecken vor ihren Rivalen ein, anstatt auf diese Fragen zu antworten“.
„Warum sagt ihr den Menschen, um ihnen Schrecken vor euren Rivalen einzujagen, Dinge, die nur die Feinde glücklich machen?“ fuhr er fort, „Warum seid ihr wieder auf die Bühne getreten und vermeidet es doch, über eure Leistungen in den letzten vier Jahren zu reden? Warum habe ihr euch in das Rennen begeben, wenn ihr nicht imstande seid, eure Versprechen zu erfüllen?“
Die staatliche Zeitung ‚Jomhuri-e Eslami‘ schreibt am 8. Mai über die Zusammenstöße der rivalisierenden Gruppen über die Show der Präsidentenwahl: „Es ist klar, dass heute der Tag ist, an dem die geschworenen Feinde des Regimes nur zu glücklich sind, da die Kandidaten für die Präsidentschaft klar und ausdrücklich alles in Frage stellen, sogar die Errungenschaften der Revolution und des Regimes, und damit wiederholen, was Feinde und alle, die gegenüber der Revolution das Nachsehen hatten, sagen, um die Ineffizienz des Systems unter Beweis zu stellen“.
„Ihr solltet nicht Kayseri in Brand stecken für ein Stück Kleidung (es vermeiden, die Dinge aus der Proportion zu bringen)“, warnt die Zeitung die Rivalen-Gruppe und erinnert daran, dass „das Augenmerk auf Korruption im Regime sich zur Schnittmenge der Propaganda und der Angriffe der Kandidaten für die Präsidentschaft entwickelt hat, womit ein Zerrbild des Systems entworfen wird, um den Rivalen zu zerstören oder zur Untätigkeit zu zwingen“.