Thursday, March 28, 2024
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Politischer Gefangener im Iran für friedliche Proteste gegen das Regime in Einzelhaft gebracht

Das iranische Regime hat in der vergangenen Woche einen politischen Gefangenen in Einzelhaft gebracht, nachdem er Slogans gegen die Regierung skandiert hatte.

Am Montag, dem 11. Februar, als der Iran den 40. Jahrestag der Revolution von 1979 beging, begann der Lehrer Mehdi Farahi Shandiz Sprüche über Folter und Hinrichtungen zu skandieren, die die Mullahs vollziehen, seit sie sich die Macht angeeignet haben.

Daraufhin wurde Farahi Shandiz, 57, aus Halle 6 in Einzelhaft in Halle 14 des Zentralgefängnisses von Karadsch verlegt.

Farahi Shandiz ist Arbeiteraktivist und Tutor an einer privaten High School. Er verbüßt neun Jahre Gefängnis für drei verschiedene Anklagen der „Beleidigung des Obersten Führers“, sechs Jahre hat er bekommen, seit er im Gefängnis ist.

 Zuerst wurde er im Mai 2009 verhaftet, weil er am Internationalen Tag der Arbeit an einer Versammlung teilgenommen hatte. Er wurde für neun Monate interniert; die meiste Zeit davon verbrachte er in Einzelhaft im Trakt 209 des Ministeriums für Nachrichtendienste im Evin Gefängnis.

Danach wurde er im Juni 2010 erneut festgenommen unter der Anklage der „Beleidigung des Obersten Führers“ und in der Internierungseinrichtung Kahrizak im Süden von Teheran schwer gefoltert. Zwei Monate danach wurde er gegen Kaution freigelassen.

Wie es heißt, rief er ‚Tod für Khamenei‘ aus Frustration über seine wiederholten vergeblichen Versuche, seinen persönlichen Besitz zu bekommen, der bei seiner ersten Verhaftung beschlagnahmt worden war.

Im Mai 2011 wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Diese Strafe trat er im Januar 2012 an. Er ist nie freigelassen worden seither.

Als er im Evin Gefängnis war, gaben die Wärter ihm öfter Grund, in Einzelhaft gebracht zu werden, wo sie ihn angreifen konnten.

Bei diesen Angriffen hat Farahi Shandiz mehrmals „Tod für Khamenei“ gerufen, was die Wärter weitermeldeten und was zwei weitere Anklagen gegen ihn ergab.

Am Nationalen Tag der Studenten im Iran im Dezember 2018  schickte Farahi Shandiz eine Botschaft an seine Landsleute, um sie zu ermutigen, den guten Kampf beizubehalten und weiter gegen das Regime zu protestieren.

Er schreibt dort: „Derzeit sind es unter dem düsteren Schatten der religiösen Diktatur die Studenten, die sich mit den unterprivilegierten Arbeitern unseres Landes verbinden und rufen: ‚Wir sind die Kinder von Arbeitern, wir stehen ihnen zur Seite‘. Die religiöse Diktatur kennt keine andere Lösung als die, Arbeiter zu verhaften und zu foltern, die auf die Straße gehen, um ihre grundlegendsten Rechte einzufordern“.

Er gab dann seiner Unterstützung für die Studenten Ausdruck, die sich den Arbeitern von Haft Tapeh und in der Ahwaz Stahl Gesellschaft anschlossen, das bezeichnete er als ‚neues Kapitel in der Schaffung einer Gesellschaft‘.

Er schreibt: „Ich bin stolz auf diese Studenten. Ich ermutige euch, den Prinzipien der Freiheit treu zu bleiben und dem Streben, eine Gesellschaft  herzustellen, die auf der Freiheit des Denkens und der Meinungsäußerung beruht. Lasst nicht zu, dass die Universität, das heilige Bollwerk der Freiheit,  von Tyrannen okkupiert wird“.