Immer noch steht im ganzen Iran eine ausgedehnte Unzufriedenheit sehr stark im Vordergrund. Das letzte Jahr war durch große Proteste und Demonstrationen gegen die Regierung gekennzeichnet und dieses Jahr sieht es nach deren Fortsetzung in gleicher Weise aus.
Die Menschen haben sehr deutlich gemacht, dass sie die Verdorbenheit und das Missmanagement des Regimes nicht ertragen wollen und sie sind fest überzeugt, dass bald ein Regimewechsel kommen wird.
Das ganze Wochenende über gingen in einigen Städten im ganzen Land verärgerte Protestierer auf die Straße, darunter Eisenbahnarbeiter in Ahwaz, junge Leute in Teheran, Bauern in Isfahan, Deicharbeiter in Gachsaran und Lehrer in Karoun und Bavi.
Die Eisenbahnarbeiter protestieren, weil seit Oktober keine Löhne ausgezahlt wurden, und wegen der extrem schlechten Arbeitsbedingungen, denen sie unterworfen sind. Dutzende Arbeiter, die kein Geld bekommen haben, haben sich vor dem Hauptquartier von Kayson Inc. versammelt. Kayson Inc. ist eines der wohlhabendsten Vertragsunternehmen in der Bauindustrie.
In der Hauptstadt Teheran haben junge Leute ein Sit-in beim Parlamentsgebäude veranstaltet wegen der grauenhaften wirtschaftlichen Lage und der Beschäftigungsaussichten. Viele von ihnen hielten Schilder hoch, auf denen ihre persönliche Situation und ihre eigenen Bemühungen beschrieben waren.
Junge Leute, ob mit oder ohne bessere Ausbildung, sind oft zur Arbeitslosigkeit verurteilt. Die Arbeitslosigkeit ist ein großes Problem und einer der Hauptgründe für die derzeitigen Proteste.
Aber auch andere Proteste machten sich in der ganzen Stadt bemerkbar, darunter die von Kunden, die Autos gekauft hatten, die sie niemals bekommen werden. Die iranische Bevölkerung hat die staatlichen Autoproduzenten wegen ihrer betrügerischen Praktiken angeprangert.
Ein Beispiel dafür ist das der beiden größten Autohersteller im Land – Saipa und Iran Khodro – , die frühen Käufern einen herabgesetzten Preis versprochen haben. Nachdem der Verkauf aber abgeschlossen war, traten sie von ihren Versprechungen zurück und ließen die Kunden den vollen Preis bezahlen.
Die Bauern in einem Dorf namens Oshkokoran haben sich vor dem Amt des Bürgermeisters versammelt, weil sie keinen Zugang zu Wasser haben. Sie sind die Leidtragenden von ineffizienten Wasserkanälen und ihr Lebensunterhalt ist schwer gefährdet.
Diese Stadt in der Provinz Isfahan hat seit Jahren Probleme mit dem Wasser. 2011 protestierten viele Leute in der Provinz wegen der Schwierigkeiten mit dem Wasser und das setzt sich bis heute fort.
Die iranische Regierung verwaltet die Wasserressourcen miserabel. Ihre Politik der Verteilung des Wassers ist für die Menschen ungünstig. Seit Jahren hat die Regierung falsche Versprechungen gemacht und die Menschen komplett belogen.
In den Provinzen Kohgiluyeh und Boyer-Ahmad protestierte eine ganze Anzahl von Deicharbeitern wegen der Zahlung ihrer Löhne, die seit einem Jahr fällig ist. Sie wurden beschäftigt, um ein Kraftwerk und einen Damm zu bauen und die Behörden versprechen ihnen seit Monaten, die Löhne auszuzahlen. Sie warten immer noch darauf und haben viele Proteste abgehalten.
Schließlich haben die Lehrer in der Provinz Chusistan dagegen protestiert, dass sie die Bonusse nicht ausgezahlt bekommen, die ihnen zustehen. Die Lehrer in Sistan und Belutschistan protestieren wegen der Arbeitslosigkeit. Die Zusammenstöße zwischen Polizei und Bevölkerung wurden öfter gewaltsam ausgetragen.
