Tuesday, October 14, 2025
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Wut im Iran: Von Wasserkrise bis Hinrichtungen

Die Familien der zum Tode verurteilten politischen Gefangenen forderten am Dienstag, den 5. August, eine Versammlung und forderten die Aufhebung der Hinrichtungsurteile

Anhaltende Proteste im ganzen Iran enthüllen die tiefgreifende Regierungsunfähigkeit des Regimes. Am 5. August 2025 gingen Iraner von kleinen, ausgedörrten Dörfern bis hin zu großen Ballungszentren auf die Straße. Ihre Beschwerden mündeten in einer eindringlichen Anklage gegen ein System, das von Inkompetenz, Korruption und Brutalität geprägt ist. Die Proteste zeigen, dass die kürzlich erfolgte Amtseinführung von Masoud Pezeshkian nichts zur Linderung der tief verwurzelten Krisen beigetragen hat, die der Theokratie unter dem Obersten Führer Ali Khamenei inszeniert hat.

Der Zusammenbruch der Grundversorgung

Das Versagen des Regimes, die grundlegendsten Dienstleistungen bereitzustellen, hat die Bevölkerung an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. In einem herzzerreißenden Szenario im Dorf Badengan in Dena führten Kinder einen Protest an und skandierten mit leisen Stimmen: „Wir protestieren, wir brauchen Wasser!“ Ihre Demonstration gegen den Trinkwassermangel in der sengenden Sommerhitze ist ein deutliches Symbol dafür, wie das Regime seine Bevölkerung im Stich lässt.

Diese Krise ist kein Einzelfall. In Lahijan versammelten sich wütende Einwohner vor dem örtlichen Elektrizitätswerk, nachdem es zu plötzlichen und großflächigen Stromausfällen gekommen war, die das tägliche Leben lahmgelegt hatten. In Abbasabad drückten die Bürger ihrer Verzweiflung über die katastrophalen Lebensbedingungen Ausdruck und erklärten, ihre Region fühle sich wie ein „herrenloses Land“ an, in dem kein Beamter zur Rechenschaft gezogen werde.

Wirtschaftliche Lähmung und offizieller Betrug

In Teheran wurde das wirtschaftliche Missmanagement des Regimes deutlich sichtbar, als die LKW-Fahrer ihren Protest den vierten Tag in Folge fortsetzten. Vor dem Industrieministerium versammelten sie sich und forderten die Freigabe importierter LKW, die seit Monaten beim Zoll feststeckten. Diese Verzögerung verursachte ihnen schwere finanzielle Verluste.

Die Handelsförderungsorganisation des Regimes gab in einer Erklärung, in der sie die Krise einräumte, ein erstaunliches Eingeständnis bürokratischen Versagens ab. Zynischerweise versuchte sie jedoch, die Schuld auf die Importeure und Fahrer selbst zu schieben, die Fahrzeuge kauften, bevor sie die Genehmigungen einholten. Zwar wird in der Erklärung eingeräumt, dass eine rechtliche Lösung geprüft wird, doch bestätigt sie, dass Tausende von Fahrern, die ihre Fahrzeuge bezahlt haben, in einer rechtlichen Grauzone gefangen sind, die durch die eigene Unfähigkeit des Regimes entstanden ist, und für die es keine unmittelbare Lösung gibt.

Staatsterror trifft auf landesweiten Widerstand

Da das Regime die Grundbedürfnisse nicht befriedigen kann, setzt es zunehmend auf brutale Repression, um die Kontrolle zu behalten. Doch die iranische Bevölkerung reagiert mit organisiertem und mutigem Widerstand. Am 5. August fand in 48 Gefängnissen im ganzen Land die 80. Woche der Kampagne „ Nein zu Hinrichtungen am Dienstag “ statt. Gleichzeitig solidarisierten sich die Menschen mit der Kampagne durch Protestbewegungen in mehreren Städten, darunter Maschhad, Sanandadsch, Rascht, Lahijan und Teheran.

Die Demonstranten hielten Plakate mit eindringlichen Slogans hoch, die zur Stimme des Widerstands wurden: „Nieder mit der Henkerregierung“ und „Wir werden bis zum Ende standhalten, das schwöre ich beim Blut unserer Kameraden.“ Ihre direkteste Herausforderung an das Regime war der Sprechgesang: „Dies ist die letzte Botschaft, wenn ihr hinrichtet, wird es einen Aufstand geben!“ In Rasht und Lahijan hielten Demonstranten Gedenkfeiern für die kürzlich hingerichteten politischen Gefangenen Mehdi Hassani und Behrouz Ehsani ab, während die Familien anderer zum Tode verurteilter Häftlinge mutig an vorderster Front standen und ein Ende der staatlich sanktionierten Tötungen forderten.

Panikreaktion des Regimes: Massenverhaftungen zur Unterdrückung von Dissidenten

Angesichts der wachsenden Wut der Bevölkerung hat das Regime eine neue Welle der Unterdrückung entfesselt. Sicherheitskräfte gaben die Verhaftung von 2.129 Menschen in Teheran bekannt, unter dem bekannten Vorwand, gegen „Schläger und Schurken“ vorzugehen. Diese umfassende Operation ist ein durchsichtiger Versuch, die Öffentlichkeit in Angst und Schrecken zu versetzen und weiteren Aufständen zuvorzukommen. Faiz Jafari, Offizier der IRGC und Kommandeur der öffentlichen Sicherheit, bestätigte das rigorose Vorgehen und behauptete, 196 Menschen seien wegen Widerstands „neutralisiert“ und Waffen beschlagnahmt worden. Das Regime verwendet solche Bezeichnungen und Behauptungen konsequent, um die willkürliche Verhaftung politischer Aktivisten und Demonstranten zu rechtfertigen. Diese koordinierte Kampagne, die von den staatlichen Medien verstärkt wird, offenbart die tiefsitzende Angst der Theokratie vor ihrem eigenen Volk und ihren Einsatz von roher Gewalt als einzige Antwort auf die Forderungen der Nation nach Wandel.

Die Proteste im Iran sind keine isolierten Vorfälle der Unzufriedenheit. Sie sind die miteinander verbundenen Symptome eines sterbenden Regimes. Der Ruf des Kindes nach Wasser in Dena, der Widerstand der Lastwagenfahrer gegen Korruption in Teheran, der landesweite Aufschrei gegen Hinrichtungen und die Massenverhaftungen in der Hauptstadt sind allesamt Teil eines einzigen, vereinten Volksaufstands. Das iranische Volk zeigt, dass es hinter die leeren Versprechungen und administrativen Umtriebe des Regimes blickt. Ihr gemeinsames Handeln macht deutlich, dass das Problem nicht eine einzelne Politik, sondern die gesamte illegitime Theokratie ist.

Nationalen Widerstandsrats Iran (NWRI)
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