Aufstände im Iran – Nr. 86
Am 22. und 23. Februar demonstrierten Arbeiter und andere benachteiligte Gruppen, die nicht einmal ihre Basisrechte erhalten, in verschiedenen Städten des Landes. Die aufstehende Jugend zeigte ebenso in verschiedenen Aktivitäten ihre Abscheu gegen das korrupte und kriminelle Regime. Dabei wurden unter anderem Banner mit den Konterfei von Chamenei, dem Hinrichter des iranischen Volkes, verbrannt sowie Flugblätter verteilt und Sprechchöre auf Häuserwände geschrieben.
In Masshad schauten sich Tausende Fans das Fußballspiel zwischen Mashhad und Esfahan an. Dort kam es zu den Rufen:“ Wir wollen keine teuflischen Machthaber.“ (23. Februar).
In Bandar Abbas riß eine tapfere Frau ein Banner von Chamenei vor der Justiz des Regimes in der Stadt herunter. (23. Februar).
In Mashhad verbrannten mutige Jugendliche ein Banner von Chamenei (22. Februar).
In Arak fand der 40. Todestag von Seyyed Shahab Abtahizadeh, einem Demonstranten, der bei den Aufständen im Januar in Arak verhaftet wurde und von den Folterknechten des velayat-e faqih in Haft zu Tode gefoltert wurde, statt. Die Gedenkzeremonie fand unter Teilnahme seiner Familie und Verwandten in Hoseinieh von Aramestan in Arak statt.
In Sanandaj fand der 40. Tag der Trauer von Saro Ghahremani an seinem Grab statt. Er wurde bei den Aufständen im Januar verhaftet und in der Haft unter der Folter ermordet. Der Geheimdienst des klerikalen Regimes hatte zuvor eine Menge Druck auf die Familie des Freiheitskämpfers ausgeübt, aus Angst vor Protesten der Bürger. Doch am Ende gedachten zahlreiche Menschen dem Helden der Saro Familie und seinen Verwandten. (22. Februar).
Die Stahlarbeiter von Ahvaz setzten am fünften Tag in Folge ihren Protest fort. Bei der Freitagspredigt waren sie in der Stadt zu sehen und sie riefen:“ Eine Unterschlagung weniger und unsere Probleme wären gelöst worden“. Sie trugen Banner mit der Aufschrift:“ Oh, der 12. Imam, vernichte die Wurzel der Unterdrückung, wie haben keine Geduld mehr gegen unerfüllte Versprechungen, minimalste Löhne, die nicht zu leben reichen und die uns unter die Armutsgrenze bringen.“ (23. Februar).
Am Teheraner Mehrabad Flughafen protestierten Fluggäste gegen eine sechs Stunden dauernde Verspätung der Landung eines Asseman Flugzeuges. In der letzten Woche starben 66 Passagiere dieser Fluglinie auf der Route Teheran – Yasuj, nachdem das Flugzeug abstürzte. (23. Februar).
Die Arbeiter der Haft – Tapeh Zuckerfabrik in der Sektion der Versorgungseinrichtungen, protestierten gegen Entlassungen und unterdrückende Arbeitsbedingungen in ihren Jobs. Arbeiter der anderen Bereiche der Fabrik stoppten ebenfalls die Arbeit, weil sie seit Dezember keine Löhne mehr erhalten haben. (22. Februar).
In Khorramabad trafen sich die Arbeiter des Sadr Stahlunternehmens vor dem Rathaus des Regimes in der Stadt und protestierten gegen fehlende Zahlungen ihrer Löhne. (22. Februar).
Die Arbeiter von Kission in Assaluyeh setzten ihren Streik am vierten Tag fort. Auch sie protestieren gegen fehlende Lohnzahlungen von sechs Monaten (22. Februar).
Eine Gruppe von Arbeitern der Busunternehmen im Großraum Teheran traf sich am 15. Tag in Folge vor dem Gemeinderat in Teheran, um gegen die seit fünf Jahren verzögerte Fertigstellung ihrer Häuser zu protestieren. (22.Februar).
In Dehgolan (Provinz Kudistan) marschierten Ghaderi Derwische aus Solidarität für die Gonabadi Derwische in Teheran, um gegen die brutale Unterdrückung und die massiven Verhaftungen durch unterdrückende Kräfte des Regimes zu protestieren. (22. Februar).
In Kerman traf sich eine Gruppe von ausgeplünderten Anlegern des staatlichen Caspian Institut, um gegen die Ausplünderung ihrer Anlagen vor der Abteilung im Bezirk Khajavi in der Stadt zu protestieren. Sie forderten eine Auszahlung ihrer Ersparnisse. (22. Februar).
In der Provinz Karaj trafen sich ausgeplünderte Anleger der staatlichen Institution Nahal Neshan Alborz Entwicklung, welche zum Landwirtschaftsministerium zählt. Sie protestierten gegen die Ausplünderung ihrer Ersparnisse. (22. Februar).
In verschiedenen Städten gehen das Erstellen von Graffiti und die Verbreitung von Flugblättern weiter. In Karaj waren Slogans wie „Chamenei, sag Hallo zum Ende!“ und in Teheran „2018 ist das Jahr des Sturzes der Islamischen Republik“ sowie „Wir erobern den Iran von den Mullahs zurück“ an den Wänden der Stadt zu lesen.
Sekretariat des Nationalen Widerstandsrates Iran
24. Februar 2018