NWRI – Am 22. Oktober 2011 gab es vor dem Weißen Haus eine große Kundgebung, auf der gefordert wurde, dass die Schließung von Ashraf im Irak aufgehoben wird, weil dann ein Massaker droht, wenn die US Truppen das Land verlassen haben. Die Demonstranten forderten den „Schutz für Camp Ashraf“ und riefen den US Präsidenten Barack Obama auf, die MEK/PMOI von der US Terrorliste zu nehmen.
Auf der Kundgebung sprachen Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des iranischen Widerstandes (per Videobotschaft), Gouverneur Tom Ridge, erster Heimatschutzminister (2003-2005), Ed Rendell, Gouverneur von Pennsylvania (2003-2011), Colonel Wesley Martin, früherer Kommandeur der Anti-Terroreinheit im Irak und früherer US Sicherheitskommandeur von Ashraf, Nontombi Tutu, Menschenrechtsaktivistin und Tochter von Erzbishof Desmond Tutu und Pastor Lowery.
Hier die Rede von Naomi Tutu:
Vielen Dank und Guten Tag
Ich bin hierher gekommen, weil ich nicht der Teil der Welt sein will, der sagt, wie hätten nichts gewußt. Es gab in unserer Vergangenheit genug Anlässe, wo wir dies sagten. Wir kennen die Menschen, die in der Nazizeit neben einem KZ lebten und die sagten, sie hätten nichts gewußt. Wir hatten in Südafrika genug weiße Menschen, die immer und immer wieder sagten, das sie nicht wüssten, was die Apartheid anrichtete, das Kinder in den Straßen von Soweto sterben.
Kein Menschen kann am 1. Januar 2012 sagen, wir wussten nichts über Camp Ashraf. Wir werden dafür sorgen, dass jeder über Ashraf Bescheid weis.
Wie wissen, dass es am Ende die Regierungen, das Militär und vielleicht die UN sein müssen, welche die Menschen von Ashraf schützen. Wir wissen, dass am Ende nur die Regierung die MEK von der Terrorliste streichen kann, aber wir wissen auch, das Regierungen nichts tun, wenn sie nicht vom Volk unter Druck gesetzt werden und wir sind das Volk.
Wir wissen, das während der Apartheid die US Regierung keine Sanktionen gegen die Apartheidsregierung verhängen wollte und wir wissen, dass die Menschen in diesem Land auf die Straßen gingen und vor der US Botschaft verhaftet wurden, dass Studenten Lager auf den Universitäten bildeten und das dann ein Gesetz zu Sanktionen gegen Südafrika verhängt wurde.
Und selbst nachdem der Präsident sein Veto gegen das Gesetz einlegte, überstimmte der Kongreß dieses Veto. Wir sehen also, wenn wir auf die Straßen gehen, wenn wir uns versammeln, wenn wir reden, dann werden unsere Regierungen gegen die iranische Regierung handeln und sie werden für die Flüchtlinge von Camp Ashraf aktiv werden.
Doch wir müssen, wo immer wir sind, Aufklärungsarbeit in unserer Nachbarschaft betreiben, weil mich so viele Leute fragten, wenn es um Camp Ashraf ging: „Welches Camp? Wo ist das, um wen geht es, was ist das Problem?“
Wir müssen es sein, die unserem Land, den USA, sagt, welches versprach, die Menschen von Ashraf zu schützen, worum es geht. Wir müssen sagen, dass die UN gesagt hat, dass jeder in Ashraf ein politischer Flüchtling ist und die Rechte daraus genießen muß.
Wir müssen es sein, die unserer Vertretern sagt, dass sie für Ashraf sprechen sollen. Wir müssen es sein, die sagen, dass unsere Regierungen Geld für Truppen im Irak ausgibt, das dazu da war, um die Menschen von Ashraf zu schützen und nicht, um sie zu töten.
Als ich in Südafrika aufwuchs, da schaute ich ein paar Mal in die Welt und es sah so aus, als kümmerte es niemanden, wie wir litten, doch dann sah ich, wie die Leute marschierten und wie sie südafrikanische Produkte boykottierten und wie Studenten Lager in den Universitäten errichten.
Wir müssen jetzt sehen, wie unsere Studenten Camp Ashrafs auf den Universitäten bauen, vor unseren Regierungsgebäuden, vor den Bundesregierungen, um ihnen zu sagen, dass die Menschen von Ashraf ernst genommen werden sollen, das wir an der Seite der Menschen aus Ashraf stehen und das wir es nicht zulassen, dass sie abgeschlachtet werden, während wir daneben stehen.
Wir müssen Druck auf die UN machen, damit ihre Sicherheitskräfte sofort mit dem Schutz der Menschen von Camp Ashraf beginnen. Wir brauchen die Länder der UN, damit sie der irakischen Regierung sagen, dass sie sich dem UN Hochkommisar für Flüchtlinge nicht in den Weg stellen sollen, wenn die Bewohner von Ashraf befragt und verteilt werden sollen.
Wir müssen unserer Regierung sagen:“ Ihr habt gesagt, ihr wollt sie in unserem Namen schützen und wir werden es nicht zulassen, dass ihr von diesem Versprechen zurück tretet, das in unserem Namen gemacht wurde.“
Wir müssen der irakischen Regierung sagen:“ Der 31. Dezember ist ein Ultimatum, das nur in eurem Kopf existiert. Es ist nicht wirklich ein Ultimatum. Bis die Bewohner von Ashraf nicht in neuen Ländern in Sicherheit sind, kann Ashraf nicht geschlossen werden.“
Wir mögen nicht wie die Anführer unser Nationen aussehen, wir mögen keine UN Diplomaten sein, aber all diese Menschen werden uns antworten müssen und wir werden sie daran erinnern, dass sie ihr Versprechen einzuhalten haben.
Wir werden tun, was immer getan werden muss, wir werden auf die Straße gehen, uns zu Kundgebungen versammeln, werden Briefe schreiben und wir werden mit unseren Nachbarn und Gemeinschaften reden, in den Schulen, den Universitäten und sagen:“ Das nächste Mal versammeln wir uns für Ashraf.“
Wie wollen, dass die Menge marschiert, dass wir vor die irakische Botschaft gehen und wir werden dort sagen, dass wir dieses Ultimatum nicht unterstützen werden.“
Ich weis, was die Macht des Volkes erreichen kann. Ich weis dies, weil ich in Unterdrückung aufwuchs, weil ich als jemand aufwuchs, der weder einen Stimmzettel ausfüllen konnte oder etwas zu sagen hatte. Doch die freiheitsliebenden Menschen in der ganzen Welt haben letztendlich die Apartheid zu Fall gebracht.
Ich weis also, was Menschenrechtler in der ganzen Menschen tun können, wenn sie entschlossen sind und wir sind entschlossen. Wir sind nicht nur entschlossen, Ashraf zu retten, wir sind auch entschlossen, einen freien Iran zu erleben.
Ich rufe unseren Präsidenten und unser Außenministerium auf, die MEK von der Terrorliste zu nehmen und der Regierung des Irak zu sagen, dass das Ultimatum vom 31. Dezember keinen Bestand mehr haben kann und ich fordere ihn auf, dass wir selbst nach dem Rückzug unserer Truppen die Menschen von Ashraf schützen.
Wir wissen, dass die Gerechtigkeit siegen wird, aber wir wissen auch, dass unsere Regierungen in Zeiten der Unterdrückung nicht neutral bleiben dürfen, weil dies eine ganz simple Unterstützung der Unterdrücker bedeutet und wir werden nicht zulassen, das unsere Regierungen, welche uns vertreten, an der Seite der Unterdrücker stehen.
Wir sind hier, um an Menschenrechte und Gerechtigkeit zu apellieren und wir werden dies weiter tun. Wir tun dies, weil wir nicht zu denen in der Welt gehören wollen, die sagen, sie hätten nichts gewußt und wir werden dies so lange tun, bis niemand mehr sagen kann: „Camp Ashraf, was ist das?“
Vielen Dank