Thursday, March 28, 2024
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Bürgermeister von Rom ruft Bürgermeister von New York auf, Besuch von Ahmadinejad abzulehnen

Maryam Radjavi et le maire de Rome Gianni AlemannoNWRI – Der Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno, rief den Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg auf, einen klaren Standpunkt zum Besuch des Präsidenten des iranischen Regimes in der Stadt Ende des Monats einzunehmen. Es gehe „um ein Zeichen der Solidarität mit dem iranischen Volk und ihren Rufen nach Freiheit und Menschenrechten.“
In seinem Brief an Bürgermeister Bloomberg forderte Herr Alemanno den New Yorker Bürgermeister auf, „mit scharfen Worten einen klaren Standpunkt zum Besuch von Ahmadinejad in NY zu beziehen und damit ein Zeichen der Solidarität für das iranische Volk zu setzen, das nach Demokratie und Menschenrechten ruft.“

„Bitte veranlassen sie, dass Ahmadinejad und seine Delegation keine Einrichtungen von New York benutzen kann“, ergänzte der Bürgermeister von Rom, während er forderte, Ahmadinejad vor ein internationales Tribunal zu stellen.

Hier der Text seines Briefes ins Deutsche übersetzt:

Herr Michael Bloomberg,
An den geschätzten Bürgermeister von New York City

Rom
27. August 2010

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Es gibt Nachrichten über einen angesetzten Besuch des Präsidenten der religiösen Diktatur in New York City, er soll am Treffen der UN Vollversammlung im September teilnehmen. Das bestürzt alle demokratischen und freiheitsliebenden Kräfte.

Im letzten Jahr waren die iranischen Städte voll mit Millionen iranischer Bürger, die der Welt zeigten, dass sie die religiöse Diktatur in Gänze ablehnen und statt dessen Demokratie und Freiheit wollen. Das Regime antwortete auf die Demonstrationen mit weitreichenden Verhaftungen, Folter, Vergewaltigung und der Hinrichtung von Dissidenten und politischen Gefangenen als „Mohareb“ (Feinde von Gott). Tägliche Hinrichtungen, Erhängungen von Minderjährigen und mittelalterliche Strafen, wie Steinigungen, sind eine Quelle der Verzweiflung der Weltöffentlichkeit. Im letzten Jahr verurteilte die UN Vollversammlung vehement die systematischen Verletzungen der Menschenrechte im Iran. Es war bereits die 56 Verurteilung von UN Gremien.

Zur selben Zeit schmiedet das klerikale Regime Komplotte gegen 3.400 iranische Dissidenten in Camp Ashraf (Irak), welche alle als „geschützte Personen“ unter der vierten Genfer Konvention gelten. Auf Geheiß des Regimes führten irakische Einheiten im Juli 2009 eine Serie von verhängnisvollen Angriffen gegen die unbewaffneten Einwohner durch und töteten 11 Personen und verletzten weitere 500. Einige Familienmitglieder der Bewohner sitzen im Iran in Haft und sind zum Tode verurteilt. Unter ihnen sind Jafar Kazemi, Mohammad Ali Aqai und Javad Lari. Vor kurzem rief Außenministerin Hillary Clinton zur Rücknahme der Todesurteile auf.

Währenddessen fährt das Regime damit fort, sein Atomwaffenprogramm weiter zu führen und mißachtet in dieser Angelegenheit die Resolutionen des UN Sicherheitsrates. Weil das iranische Volk das Regime in Gänze ablehnt, braucht Teheran den Bau von Atomwaffen und den Export von Terrorismus und Fundamentalismus in andere Länder der Region und sorgt damit für regionale und internationale Krisen. Den Präsidenten eines solchen Regime bei der UN Vollversammlung zu empfangen, ist inakzeptabel. Er muss statt dessen für seine Greueltaten gegen das iranische Volk vor Gericht gestellt werden.

Vielleicht erinnern sie sich daran, das Ahmadinejad im Juni 2008 am Treffen der Lebensmittel- und Landwirtschaftsorganisation der UN teilnahm und dass in einer mutigen Aktion die römische Stadtversammlung für 15 Minuten die Lichter an diesem Platz aus Protest gegen seinen Besuch ausschalten lies. Der Akt des Protestes wurde von den Bürgern Roms sehr begrüßt.

Lieber Kollege,

Wir können davon ausgehen, dass die überwältigende Mehrheit der Bürger von New York und auch sie selbst sehr erbost über die Anwesenheit eines solch brutalen Diktators in New York und dem UN Hauptquartier sind, welches das Symbol für Freiheit und Solidarität ist. Dies gilt besonders, weil diese Besuche jetzt und in der Vergangenheit dazu dienten, die Unterdrückung des iranischen Volkes zu verstärken und Terrorismus und Fundamentalismus in die Welt zu streuen.

Daher bitte ich sie, nehmen sie einen klaren Standpunkt gegen den Besuch von Ahmadinejad in New York City ein und geben sie in scharfen Worten ein Zeichen der Solidarität für das iranische Volk, welches nach Demokratie und Menschenrechten ruft. Bitte ergreifen sie Maßnahmen, die verhindern, dass Ahmadinejad und seine Delegation Ressourcen der Stadt nutzen können.

Bürgermeister von Rom
Gianni Alemanno