Das Kleriker Regime im Iran hat das Gohardasht Gefängnis in Karadsch (Radschai Shahr Gefängnis) vollständig geschlossen, das berüchtigt ist als Standort der Massaker und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die sich 1988 ereignet haben, und außerdem für andere verbrecherische Hinrichtungen von den frühen 1980er Jahren bis heute.
Die Nachrichtenagentur Mizan, die mit der Justiz verbunden ist, gab am 5. August bekannt: „Entsprechend den Entscheidungen von Gholamhossein Mohseni Ejei, dem Leiter der Justiz, bei seinem Besuch in Alborz am 6. April, sind fast die Hälfte der Gefangenen am 1. Juli freigelassen worden und alle Gefangenen wurden am 5. August in das Gefängnis Qesel Hezar gebracht, dagegen wurde das Gefängnis Gohardasht geschlossen“.
Das Gefängnis Gohardasht, gelegen im Norden der Stadt Karadsch, ist das Zentralgefängnis der Provinz Alborz. Der Name des Gefängnisses verbindet sich stark mit dem Massaker von 1988 an politischen Gefangenen, bei dem viele Häftlinge aus diesem Gefängnis, auch solche, deren Haftzeit rechtlich zu Ende gewesen wäre, erneut vor Gericht gestellt und danach hingerichtet wurden.
Bei dem Prozess gegen Hamid Noury, einen früheren Gefängnisbeamten in Gohardasht, vor dem Stockholmer Bezirksgericht in Schweden, kamen Details der Verbrechen gegen die Menschlichkeit zutage durch die Aussagen von Überlebenden und Zeugen dieses scheußlichen Massakers. Diese schockierenden Enthüllungen wurden offiziell als rechtliche und justizrelevante Beweise aufgezeichnet.
Von der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK) wurde ein Modell dieses Gefängnisses angefertigt und dem Gericht vorgelegt, als der Prozess zeitweise in Durres in Albanien im November 1922 eine Art Lokaltermin hatte. Der Nachbau zeigte authentisch die Folterkammern, den „Todeskorridor“, wo den Gefangenen die Augen verbunden wurden und sie Schlange standen für ihre Hinrichtung, und den Saal der Hinrichtungen, in dem die Opfer in Gruppen aufgehängt wurden.
#Iran News in Brief
According to reports from inside Iran, the clerical regime has been secretly moving thousands of prisoners from Gohardasht Prison to Qezel-Hesar Prison. The fate of #PoliticalPrisoners in Gohardasht Prison remains unknown.https://t.co/iJmtafgdeM pic.twitter.com/Xb8bXH2GNf— NCRI-FAC (@iran_policy) August 1, 2023
Am 5. August gab die Justiz des Regimes auch bekannt, dass zusätzlich zur Schließung von Gohardasht die Zentralgefängnisse in den Städten Maschhad, Zandschan, Täbris, Kermanshah, Yazd und Bidschar in der Provinz Kurdistan auch nach außerhalb der Städte verlegt werden.
In den letzten Jahren hat das Kleriker Regime im Iran fortlaufend Maßnahmen ergriffen, um Beweise und Hinweise an den Orten von Gräueltaten zu beseitigen, bis hin zur Zerstörung der Gräber und dem Bau von Gebäuden und Schnellstraßen auf den Massengräbern, die nicht gekennzeichnet waren und in denen die politischen Gefangenen heimlich begraben worden waren, die es hingerichtet hat. Ein solches Verhalten bildet eine offenkundige Vervollständigung seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Am 3. August hat eine Menschenrechtsorganisation berichtet, dass mehrere politische Gefangene, darunter Saman Yasin, Said Masouri, Afshin Baymani, Hamzeh Savari-Lifti, Matlub Ahmadinedschad, Loghman Aminpour und Mohammad Shafi’i aus dem Radschai Shahr Gefängnisdas in das Evin Gefängnis verlegt worden sind.
Die Evakuierung des Gohardasht Gefängnisses scheint mit großer Eile durchgeführt worden zu sein, ohne dass den Gefangenen Zeit gelassen wurde, ihre persönliche Habe und ihre Medikamente zusammenzupacken.
In den letzten Jahren ist das Gohardasht Gefängnis wieder in den Fokus geraten wegen der Verlegung von politischen Gefangenen im Zusammenhang mit den Protesten von 2009. Jahrzehntelang hat das Gefängnis Tausende an poltischen Gefangenen beherbergt und es war der Ort ihrer Folter und Hinrichtung.
Menschenrechtsorganisationen wie unter anderen Amnesty International haben beständig Besorgnis laut werden lassen wegen der fürchterlichen Bedingungen, die Häftlinge im Gohardasht Gefängnis erdulden mussten, besonders politische Gefangene und Gefangene aus Gewissensgründe, und sie haben es als einen Ort der „Inhumanität“ beschrieben.