Saturday, July 27, 2024
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Demonstrationen in Khuzestan – staatliche Medien geben die Ursache der Krise und ihre Folgen zu

Am Sonntag erreichten in Khuzestan die gegen den Wassermangel gerichteten Demonstrationen ihren vierten Tag. Verursacht wurde diese Krise, die die Mullahs jetzt bedroht, durch die vom Regime begangene Plünderung und die in ihm vorhandene Korruption.

In der Zeit der Demonstrationen räumten staatliche Medien ein, daß die Wasserkrise vom Regime hervorgerufen wurde; sie warnten vor dem Ergebnis der Demonstrationen. Anstatt den Forderungen des Volkes entgegen zu kommen, eröffnete das Regime das Feuer auf unschuldige Menschen; dabei wurden mindestens vier getötet und Dutzende verletzt.

Am Sonntag räumte die staatliche Tageszeitung „Hamdeli“ ein: „In den zurückliegenden Tagen hat das Problem der Wasserknappheit in den Flüssen von Khuzestan, besonders dem Karkheh, in den ländli-chen Gebieten zu Problemen wie dem Mangel an zur Bewässerung benötigtem Wasser und Mangel an Trinkwasser geführt. Gestern berichtete der amtierende Gouverneur, es sei während einer gegen die Wasser-Knappheit gerichteten Demonstration eine Person getötet worden.“

Die staatliche Tageszeitung „Resalat“ schrieb: „Die Wasser-knappheit in Khuzestan, wo Temperaturen von mehr als 50° gemessen werden, ist verbreitet. Die Bewohner von elf Städten der Provinz haben kein Trinkwasser, und in 700 Dörfern sind die Wasserver-sorgung und die Bewässerung problematisch.“

Am Sonntag räumte die staatliche Tageszeitung „Setar-e Sobh“ ein: „Die schon vierzig Jahre anhaltende Weigerung, auf die Fachleute und Ökologen zu hören, und der Bau von unwissenschaftlichen Dämmen“ hätten die gegenwärtige Wasserkrise bewirkt.

„Setar-e Sobh“ fährt fort: „Der Bau einer Autobahn in der Mitte des Sees Urmia, der zunächst mit Schaufeln und Spitzhacken begann und den Niedergang des Sees herbeiführte, hat verhindert, daß er zu seinem früheren Zustand zurückkehrte. Außerdem haben die am Karkheh und Dez gebauten Dämme und die in der Natur verübten Manipulationen den Fluß Zayandehrood austrocknen lassen und dort ansässige Bauern zu Demonstrationen veranlaßt.“

Hinter dem Bau dieser unwissenschaftlichen Dämme stehen die Revo-lutionsgarden (IRGC). Außerdem liefert das IRGC von Khuzestan aus Wasser an die Nachbarländer, um desto mehr zu verdienen. Und seitdem es die Industrie des Iran und seine Wirtschaft kontrolliert, transportiert es Wasser von Khuzestan nach Zentraliran; so können die von ihm kontrollierten Fabriken wie z. B. die Stahlfirma „Foulad Mobarakeh“ ihre Arbeit fortsetzen.

Am Sonntag schrieb die staatliche Tageszeitung „Arman“: „Der Hauptgrund der Demonstrationen des Volkes liegt in der Lieferung von Wasser in den Zentraliran. Khuzestan kämpft mit dem Problem der Dürre und schweren Wassermangels.“

Die Zeitung „Setar-e Sobh“ schrieb am Sonntag: „Es demonstrieren sowohl die Bauern als auch normale Leute. Gerade jetzt haben von Shush bis Ahvaz viele Dörfer es mit Wasser-Knappheit bzw. dem Fehlen von Wasser zu tun – sowohl Trink- als auch Waschwasser.“

Khuzestan ist eine der reichsten Provinzen des Iran; es verfügt über reiche Rohstoffe wie Öl und Gas. Dennoch leiden die Bewohner dieser Provinz an Wassermangel.

Die Trinkwasserkrise in Khuzestan (im Süden des Iran)

Die Tageszeitung „Arman“ fährt fort: „Viele von den fünf Millionen Einwohnern Khuzestans erleiden Durst; sie sind zur Behebung des Wassermangels in dieser Provinz auf die ernste Entschiedenheit der Leiter aller drei Zweige angewiesen.“

Während die Demonstrationen in Khuzestan anhalten, warnen die staatlichen Medien und Funktionäre des Regimes vor den Folgen.

Die staatliche Zeitung „Arman“ warnte: „Wenn heute hunderte von Menschen auf den Straßen gegen die Dürre und den Plan des Wassertransports demonstrieren und eine Person getötet wird, erinnern wir alle uns an die Worte des ehemaligen Leiters der Kommission für die nationale Sicherheit, der 2018 sagte: „Im Iran ist die Wasserkrise zu einem Sicherheitsproblem geworden.“

In der Tageszeitung „Hamdeli“ heißt es: „Hassan Shahvarpour, der Kommandeur des IRGC in Khuzestan, sprach am Freitag während einer Sitzung des Koordinationsrates zum Krisenmanagement in Khuzestan von der Entstehung einer sozialen Krise.“

Wie folgt zitierte „Hamdeli“ Shahvarpour: „Aufgrund der gegenwärtigen Wasserknappheit in der Provinz Khuzestan bildet sich derzeit der Grund einer sozialen Krise; sie wird auch zu einer
Krise der Sicherheit. Wenn [die Wasserkrise] nicht angemessen bewältigt wird, so wird es zu Folgen kommen wie den [iranischen Demonstrationen] von 2018 und 2019.“

Ahmad Bighash, einer der Abgeordneten des Regimes, warnte am Sonntag: „Paßt sehr genau auf die Vorgänge in Khuzestan auf! Ich rieche Blut und Verschwörung. Gebt alles Wasser in Khuzestan frei, um euren Durst zu stillen und das Feuer [des Volkszorns] zu löschen!“