Friday, March 29, 2024
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Editorial: Die Proteste im Iran werden andauern bis zum Sieg

Der 26. Dezember war der 40. Tag nach dem Beginn der Novemberunruhen. An diesem Tag wurde der über 1500 Protestierenden gedacht, die während der Erhebung getötet worden waren. Die Proteste hatten am 15. November begonnen, als die Regierung die Benzinpreise erhöht hatte. Aus Angst vor einer neuen Welle von Demonstrationen hatte das Regime all seine Unterdrückungskräfte im ganzen Land in Alarmbereitschaft versetzt. 

Am 26. Dezember erklärte die stärkste Oppositionskraft, der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI): „Aus Angst vor einer neuen Erhebung, die am 40. Tag nach den Novemberunruhen zum Gedächtnis der Blutzeugen im ganzen Land ausbrechen könnte, hat das Regime das Internet blockiert und all seine Unterdrückungskräfte mobilisiert, d. h. das IRGC, die staatlichen Sicherheitskräfte, die Bassij, Agenten in Zivil, Agenten des Geheimdienstministeriums und Sicherheitskräfte zu Fuß oder zu Pferd, die in vielen Teilen Teherans und in anderen Städten eingesetzt werden in dem verzweifelten Versuch, die Feiern zum Gedenken an die Blutzeugen zu verhindern.“
Diese Maßnahmen wurden in solchem Umfang zum ersten Male ergriffen und waren ungleich härter als die, die auf den Volksaufstand von 2018 folgten. Sie stehen in krassem Widerspruch zur Behauptung des Regimes, es habe die Situation unter Kontrolle und könne die widersetzliche iranische Gesellschaft im Zaum halten.
Die Behörden des Regimes begingen Massenmord, um den Zusammenbruch der Theokratie aufzuhalten. Nach Angaben der Organisation der Volksmodjahedin Iran (PMOI/MEK) wurden über 1.500 Menschen getötet, 4.000 verletzt und 12.000 festgenommen. Die MEK hat bisher die Identität von über 600 Blutzeugen bekanntgegeben.
Sämtliche Proteste und Demonstrationen werden in den allgemein zugänglichen Medien des NWRI bekanntgegeben. Hier können Sie täglich Nachrichten über die Protestierenden der iranischen Opposition erfahren.
40 Tage nach Beginn der Erhebung verweigert der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Regimes immer noch die Veröffentlichung der Statistik über die Zahl der Protestierenden, die es niedergeschossen, verletzt oder inhaftiert hat.
Das Ausmaß der Angst, die Teheran an den Tag legt, zeigt seinerseits an, dass die Erhebung andauert, der Aufstand, der kein anderes Ziel hat als das Regime zu beseitigen.
Am 6. Dezember des Jahres stellte Mohammad Javad Bagheri, Repräsentant des Obersten Führers des Regimes Ali Khamenei in Asalem während des Freitagsgebets fest, dass die Protestierenden nichts von der Regierung verlangten und die Politik des Regimes vollkommen satt hätten.
Am Freitag, dem 20. Dezember gestand Mohammad Baqer Farzaneh, Repräsentant Khameneis in Mashhad, in der Freitagspredigt seine Angst. Er sagte: „Die Empörung des Volkes ist verborgen – und niemand kann es aufhalten, wenn diese Empörung ausbricht! … Im November standen wir schon kurz davor … Wenn wir die Lage der Menschen ignorieren, – werden sie uns auspeitschen, unsere Leichen fressen, uns die Knochen brechen … Es ist gefährlich!“
An demselben Tag mahnte Mohammad Emami Kashani, Repräsentant Ali Khameneis in Teheran, die Beamten des Regimes mit den Worten: „Wir müssen achtsam sein, wir müssen auf die Zeit, auf die Probleme achten … Was tun wir denn? Schlafen wir oder sind wir wach? Es scheint, als könnten wir die Pläne unserer Feinde nicht verstehen!“
Die beispiellose Furcht der Mullahs vor ihrem Sturz, vor dieser unübersehbaren Gefahr zeigt, dass die Situation der iranischen Gesellschaft sich nicht mehr umdrehen lässt.
Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrates Iran, sagte am 22. November in Ashraf 3, der Siedlung von Mitgliedern der MEK, auf einer Feier zum Gedächtnis der getöteten Protestierenden: „Heute, mitten in den Strömen von Blut, das durch die Straßen fließt, im Feuer und im Rauch, der von dem riesigen, völlig neuartigen Kampf aufquillt und mitten im Angstgeschrei der Anhänger des Regimes wird die Aussicht auf Sieg und Freiheit immer heller.“