Friday, March 29, 2024
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Ehrung derer, die getötet oder eingesperrt worden sind für das Berühren der unberührbaren Heiligkeit der Kleriker


Meldungen aus dem Iran deuten darauf hin, dass ein dem Staat verbundener Journalist festgenommen wurde für die angebliche Beleidigung des Führers der Freitagsprediger in Karadsch, westlich von Teheran.

Mitten in den immer schärfer werdenden inneren Kämpfen hat Mohammad-Mehdi Hosseini Hamedani ein Mitglied des Stadtrates von Karadsch kritisiert, weil ihre Tochter Zeit in den gehobenen Teilen Teherans verbracht hat. Mahyar Taghikhani, ein dem Staat verbundener Journalist, hat gefragt, ob Hamedani handeln würde, wenn seine Tochter das Gleiche tun würde.

Das war für Hamedanis Büro ausreichend, um eine Anklage gegen Taghikhani wegen Rufschädigung zu erheben, was schließlich zu seiner Inhaftierung führte. Die Justiz des Regimes verurteilte den Journalisten auf der Grundlage des sogenannten „Blasphemie Gesetzes im Iran“.
Wenn es nichts mehr zu holen gibt, geraten Diebe in Streit untereinander und das ist es genau, warum Hamedani eine offizielle Person im Stadtrat von Karadsch kritisiert hatte und Taghikhani einen Artikel über Hosseini veröffentlicht hat.

Taghikhanis Verhaftung hat im Regime einigen Staub aufgewirbelt und Hamedani dazu gezwungen, zu leugnen, dass er irgendwelche Anklagen gegen den Journalisten erhoben habe. Aber er verteidigte dennoch Taghikhanis Verhaftung. „Die Justiz hat ihre Pflicht gut erfüllt und sie sollte rigoros weiter das Gesetz umsetzen in Bezug auf die betreffende Information“, erklärte er am 20. Mai laut einem Zitat in den staatlichen Aftabnews.

Es ist nicht neu, dass Journalisten im Iran verhaftet werden, auch wenn sie dem Regime verbunden sind. Laut dem neuesten Bericht von Reporter ohne Grenzen rangiert der Iran an der 178. Stelle von 180 Ländern, was die Pressefreiheit anbetrifft.

„Mindestens 1000 Journalisten und Bürgerjournalisten wurden seit 1979 vom iranischen Regime verhaftet, inhaftiert, ermordet, sind verschwunden oder wurden hingerichtet“, fügt der Bericht hinzu.

Das iranische Regime nimmt jeden fest, der Schritte unternimmt, um die Wahrheit herauszubekommen oder um Verbrechen und Kleptokratie der Mullahs zu enthüllen.
Die mittelalterliche Verfassung des Regimes betrachtet seine berüchtigte Herrschaft als göttlich und himmlisch und seine kriminellen Amtsträger als heilige Personen.
Alles, was die im Iran herrschende Theokratie unterminiert, und jeder, der das tut, wird als „vom Islam abweichend“ und als strafwürdig verurteilt.

Tausende wurden beseitigt unter dem Vorwand der „Blasphemie“ und „wegen Verbreitung von Verderbnis auf Erden“. Noch viel mehr Leuten wurden harsche Gefängnisstrafen auferlegt oder sie mussten eine Vielfalt von Folterungen über sich ergehen lassen.
Der Iranische Widerstand hat vor kurzem belastende Dokumente enthüllt über die Gefängnisorganisation im Iran einschließlich der Zahl der wegen politischer Anklagen einsitzenden Personen.

Laut dieser Liste wurden Gefangene, die wegen ihrer politischen und ideologischen Überzeugungen eingekerkert sind, zu harten Strafen verurteilt für die Beleidigung von Spitzenfunktionären des Regimes wie dem Obersten Führer Ali Khamenei.

In der Terminologie der Justiz des Regimes werden Amtsträger des Regimes als „heilig“ angesehen und „islamische Heiligtümer“ heißen die Symbole für die Mullahs. Viele Gefangene müssen lange Aufenthalte im Gefängnis durchstehen für die „Beleidigung“ Khameneis und anderer Vertreter des Regimes. Zahra Kazemi, eine iranisch-kanadische Journalistin, wurde 2003 verhaftet und starb unter der Folter nach dem Versuch, Bilder von einer Versammlung von Angehörigen von Gefangenen im Evin Gefängnis zu machen.

Die systematische Einkerkerung und Misshandlung von Dissidenten oder von jedem, der es wagt, die Wahrheit zu sagen, lässt keinen Platz für einen authentischen und unparteiischen Journalismus. Diejenigen, die versuchen, ihren journalistischen Auftrag in Ehren zu halten, sind dem Untergang geweiht.

Zwei Reporter über Umweltthemen, Reyaneh Yasini und Maschhad Karimi, haben ihr Leben bei einem Autounfall auf einer Straße im Nordwestiran verloren. Später kam heraus, dass der Bus mit den zwei Journalisten absichtlich manipuliert worden ist, als sie Recherchen über ein Umweltproblem unternahmen, das mit Projekten der Revolutionsgarden (IRGC) im Nordwesten des Iran im Zusammenhang stand.

Die derzeit sogenannten „Journalisten“ im Iran arbeiten „freiwillig“ unter dem Regime und unterstehen Teherans „Wahrheitsministerium“. Sie haben die Verbrechen der Mullahs reingewaschen. Dass sie jetzt zum Teil Realitäten im Land zugeben, ist Folge des zunehmenden sozialen Drucks.

Moderatoren des staatlichen Fernsehens des Iran wie Ameneh Sadad-Zabih-pour und Ali Rezvani sind berüchtigt dafür, falsche Geständnisse von Dissidenten vor laufender Kamera abzunehmen. Im Februar 2013 hat das Finanzministerium der Vereinigten Staaten Sanktionen gegen „Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB) [Rundfunk der Islamischen Republik des Iran], die staatlichen Schirmgruppe für Rundfunksender, als Verletzer von Menschenrechten verhängt“.

Diese Sanktionen wurden verhängt, weil das IRIB „verstrickt in die Zensur verschiedener Medienanstalten ist und erzwungene Geständnisse von politischen Häftlingen ausstrahlt“.

Abgesehen davon erlaubt Teheran selektiv Journalisten, in den Iran zu reisen und Recherchen zu machen. Es verwundert nicht, dass diese sogenannten „Journalisten“, wenn sie aus dem Iran kommen, die grauenhaften Lebensumstände im Iran in ihren Berichten beschönigen.

Der Journalismus als eine noble Profession setzt voraus, dass die Wahrheit berichtet wird und Kontrollen und Gegengewichte („checks and balances“) bereitstellt, um die Macht der öffentlichen Meinung gegen die Macht der Herrschaft als Hebel einzusetzen.

Da diese Berufung innerhalb des Iran praktisch ausgestorben ist, bedeutet ein Sich-Verlassen auf „offizielle Quellen“ nichts anderes als die Unterwerfung unter einen Propaganda Apparat, der professionell Lügen verbreitet.

Wenn die freie Welt ernsthaft daran interessiert ist, die Wahrheit über den Iran zu erfahren, und sei es zu dem Zweck, die wertvollen Leben zu ehren, die einige damit verloren haben, dass sie Licht in die dunkelsten Ecken der Welt ausgeleuchtet haben, dann sollte sie damit anfangen, die offiziellen Quellen zu boykottieren und etwas über die Alternativen in Erfahrung zu bringen.