Ganz abgesehen von seiner berüchtigten Karriere als „hängender Richter” ist der Präsident des iranischen Regimes bekannt für seine bizarren und unsinnigen Äußerungen über Irans soziale und wirtschaftliche Krisen. Raisi, der ungebildet ist und nicht einmal die sechste Klasse abgeschlossen hat, hat vor kurzem behauptet, dass „Kleriker und revolutionäre“ Kräfte des Regimes iranische Krankenschwestern und Ärzte gelehrt hätten, wie man in der Pandemie arbeitet!
„Als ich den Präsidenten der Universität für Medizin in Gilan angerufen habe, teilte er mir mit, wie Kleriker und revolutionäre Kräfte ihn beeindruckt hätten, als sie während der Pandemie in die Krankenhäuser gekommen seien und Krankenschwester und Ärzte gelehrt hätten, wie man jetzt arbeitet. Unser ausgebildetes medizinisches Personal lernte von ihnen Resilienz!“ so Raisis Behauptung.
Der Präsident der Organisation der Krankenschwestern kommentierte das so: „Der Präsident der medizinischen Universität von Gilan sollte zur Hölle gehen mit solchen Äußerungen“.
„In den dunklen Tagen der Pandemie, als das Coronavirus das Land verheerte, als die Leute lieber zuhause geblieben sind und Seminare geschlossen wurden, haben die Leute mit medizinischer Ausbildung ihre Angehörigen und die eigenen Wohnungen verlassen, um anderen zu helfen. Mehr als 300 von ihnen haben ihr Leben geopfert.
Obwohl sie nicht genug Ausstattung hatten, haben sie vielen das Leben wiedergegeben“, wird Mohammad Mirza Beigi am 21 Juni von der staatlichen Website Asr-e Iran [„Nachmittag des Iran“ ] zitiert.
Außer Mirza Beigi haben Tausende Iraner auf sozialen Medien ihren Zorn zum Ausdruck gebracht. Sie erinnerten daran, dass genau in dem Augenblick, als Raisi und andere Amtsträger des Staates Hilfe verweigerten, iranische Krankenschwestern den Menschen zu Hilfe geeilt seien.
Der Iran hat enorm unter der Covid-19 Pandemie gelitten. Als die Iraner sehr besorgt auf die Hilfe der Regierung warteten, hat das Regime das ominöse Virus begrüßt und benutzt, um die unzuverlässige Gesellschaft ruhig zu stellen. Der Oberste Führer des Regimes Ali Khamenei hat das Virus als einen göttlichen „Segen“ und ein „Gottesurteil“ bezeichnet.
Er hat außerdem im Januar 2021 vertrauenswürdige amerikanische und englische Impfstoffe mit einem Bann belegt. Als sich seit Ende Dezember 2019 das Covid-19 Virus in einigen besonderen Zentren ausgebreitet hat, wurden die Menschen bis zum Februar 2020 im Dunkeln darüber gelassen und Amtsträger haben konstant versucht, die Krise herunter zu spielen.
Infolgedessen haben mehr als eine halbe Million Iraner dadurch ihr Leben gelassen. Das waren nicht einfach nur Nummern. Es waren Väter, Mütter, Töchter und Söhne. Viele von ihnen mussten in der Zeit der Pandemie hart arbeiten, weil sie Brotverdiener(-innen) der Familien waren.
In diesen dunklen Zeiten sind iranische Krankenschwestern und Ärzte herbeigeeilt, um den Menschen zu helfen, obwohl das Regime es abgelehnt hat, ihre Gehälter zu erhöhen oder sie mit angemessenen Ressourcen auszustatten.
Dutzende iranische Krankenschwestern haben in den letzten beiden Jahren wegen Burnout und Erschöpfung Selbstmord begangen.
Während Krankenschwestern im Iran monatelang keine Gehälter ausbezahlt bekommen haben, hat die herrschende Theokratie nicht davor zurückgeschreckt, den nationalen Reichtum für unerlaubte Aktivitäten zu verschwenden wie die Finanzierung von Terrorismus. Das monatliche Gehalt von IRGC Söldlingen in Syrien bewegt sich um 1000 $ im Monat, wie der Iranische Widerstand 2016 aufgedeckt hat.
Zugleich bekommen iranische Krankenschwestern etwa 100 Millionen Rial, das sind nach dem jetzigen Wechselkurs etwa 320 $ im Monat und die Armutslinie des Iran liegt bei 120 Millionen Rial. Das heißt, dass alle iranischen Krankenschwestern unter der Armutslinie leben.
Die unzuträgliche Arbeitsumgebung verbunden mit niedrigen Entlohnungen und mit Unsicherheit haben viele iranische Krankenschwestern veranlasst, das Land zu verlassen, was ein schwerer Schlag für Irans ruiniertes medizinisches System ist.
Laut Reza Laripour, dem Sprecher des Medizinischen Rates sind etwa 4000 iranische Ärzte dafür registriert, dass sie Zertifikate für Immigration bekommen.
Das ist das finstere Gesicht der Realität des Iran unter dem Mullah Regime, wo der Tod sehr billig ist. Warum also streut Raisi Salz in die Wunden der Angehörigen medizinischer Berufe im Land, die doppelt unter Druck stehen?
Seine Äußerungen sind auf der gleichen Linie wie andere lachhafte Aussagen, die er zuvor von sich gegeben hat, wie etwa die, dass Armut innerhalb von zwei Wochen ausgemerzt sein könne. So etwas passiert, wenn jemand oberhalb seiner Liga zu spielen versucht.
Aber Raisi, berüchtigt für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit, repräsentiert das Wesen dieses genozidalen Regimes. Seine dummen Äußerungen spiegeln die mittelalterliche und inhumane Natur und die entsprechenden Werte des Regimes.
Während sich aber Proteste ausbreiten und in allen Schichten im Land Änderungen verlangt werden, ergibt sich die Frage: Werden die Ajatollahs die Ketten weiter im Zugriff behalten können, mit denen sie die Iraner seit Jahrzehnten fesseln?