DER ERZBISCHOF von Wales schloß sich einer Gruppe von Erzbischöfen und walisischen Politikern an, welche Taten zu der Verhinderung eines Blutbades im Irak fordern.
Die internationale Sorge über das Schicksal Tausender iranischer Dissidenten steigt, die im Irak Zuflucht fanden, nun jedoch um ihr Leben bangen müssen.
Die 3400 Bewohner von Camp Ashraf – viele von ihnen sind Mitglieder und Unterstützer der Volksmojahedin Iran (PMOI) – stimmten einem Plan zu, in eine verlassene US Militärbasis in den Außenbezirken von Bagdad umzuziehen, doch sie haben Angst davor, das ihr Weg dorthin nicht sicher ist.
Laut einem Bericht der UN wurden alleine 34 Menschen im letzten April getötet, als die irakische Armee das Camp stürmte.
Dr. Morgan, der Erzbischof von Armagh und 16 weitere Bischöfe setzten ihren Namen unter einen Aufruf, indem zu dem Verzicht von Gewalt und Angst aufgerufen wird, die bei einer Schließung des Camps mit Zwang droht.
Ein Abkommen zu dem Umzug in ein neues Camp – in das die ersten 400 Bewohner in naher Zukunft umziehen werden – wurde am Weihnachtstag beschlossen, doch walisische Politiker fürchten, dass die neue Anlage als ein de facto Gefängnis benutzt wird.
Verschiedene Abgeordnete, darunter der frühere Anführer der Liberaldemokraten, Lord Carlile of Berrew, Lord Roberts von Llandudno, Abgeordneter Martin Caton und Ceredigion Lib sowie Mark Williams warnten davor, dass „dem Irak nicht getraut werden kann, dass er die Rechte der Bewohner und deren Sicherheit aufrecht erhält“ und forderten, dass „keine bewaffneten irakischen Einheiten in dem Umkreis des neuen Camps stationiert werden dürfen.
Sie behaupten, dass das Abkommen, welches zu Weihnachten abgeschlossen wurde „mittlerweile durch iranische Agenten im Irak und drei Raketenangriffe auf Ashraf“ gebrochen wurde
Die Abgeordneten und Fachleute, die Mitglieder des britischen parlamentarischen Komitees für einen freien Iran sind, sagten:“ Der Irak hat bisher einer Gruppe von 400 Bewohnern aus Ashraf nicht erlaubt, mit ihren Fahrzeugen und ihrem Eigentum nach Camp Liberty umzuziehen.“
„Ebenso wurde einer kleineren Gruppe von Bewohnern untersagt, das neue Camp im Voraus zu inspizieren, bevor der Massenumzug erfolgt.“
„Wir sind also in großer Sorge, dass der Irak Camp Liberty in ein de facto Gefängnis für die Bewohner umwandelt….“
„Ohne internationales Eingreifen kann dem Irak nicht getraut werden, dass er die Sicherheit der Bewohner und deren Rechte gewährleistet….Den Bewohnern muss vor allem die Möglichkeit gegeben werden, Camp Liberty 48 Stunden vor dem Umzug zu besichtigen und den Bewohnern muss erlaubt werden, dass sie ihr Eigentum, besonders ihre Fahrzeuge, mit zur neuen Anlage nehmen dürfen.“
Camp Ashraf wurde 1986 gegründet, nachdem die PMOI vom Irak durch Saddam Hussein empfangen wurde und ihnen eine Basis gegeben wurde. Der Irak befand sich zu dieser Zeit im Krieg mit dem Iran.
Die Verbindungen der Gruppe mit dem Regime von Saddam Hussein führten zu Spannungen mit der neuen irakischen Regierung. Die Gruppe unterstützt weiterhin einen Sturz der aktuellen Regierung im Iran.
Der PMOI, auch als MEK bekannt, wurden in der Vergangenheit Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, doch sie sagt, sie arbeitet an einem „säkularen, demokratischen und atomwaffenfreien Iran und will freie Wahlen, Gleichberechtigung und die Abschaffung aller Diskriminierungen gegenüber nationalen und religiösen Minderheiten“.
Die internationale Aufmerksamkeit richtet sich vor allem auf die Möglichkeit neuer Gewalt durch die irakische Regierung, um ein erzwungenes Schließen des Camps zu erreichen, welches nicht mehr unter dem Schutz der Koalitionsstreitkräfte steht.
Die Bischöfe unterzeichneten eine Erklärung, in der gegen neue Gewalt aufgerufen wurde:“ Die Bibel sagt: Bleibe nicht still, wenn das Blut deiner Nachbarn vergossen wird.“
„Dies könne man auch auf das heutige Ashraf beziehen“.
„Wir können nicht still sein, wenn das Blut der Bewohner des Camps verschüttet wird. Durch Stille macht man sich zum Komplizen.“
„Stille lässt Dinge geschehen. Stille ist eine Erlaubnis. Und Stille kann sogar ein Verbrechen bedeuten.“
Ein Sprecher des Auswärtigen Büros sagte:“ Wir fahren damit fort, alle Seiten zu einem weiterhin konstruktiven Dialog zu bewegen, damit die Zukunft der Bewohner von Ashraf friedlich gelöst wird.“
„Wir unterstützen die Bemühungen der UN zum Umzug der Bewohner aus Camp Ashraf und fordern die Führung und die Bewohner von Ashraf auf, mit der UN zusammen zu arbeiten.“
„Wir rufen die Regierung des Irak auf, weiterhin bezüglich der Frist zur Schließung des Camps flexibel zu sein und die Menschenrechte, die Sicherheit und den Schutz der Bewohner zu garantieren.“
Cathy Owens, die walisische Sprecherin von Amnesty International, sagte:“ Wir sind in großer Sorge über die Menschenrechte und den Schutz der Bewohner von Ashraf.“
„Die irakischen Machthaber ließen das Camp bereits angreifen und ihre Pläne zur Umsiedlung der seit langen Jahren im Irak lebenden 3250 Iranern könnte zu weiteren Menschenrechtsverletzungen führen.“