Monday, March 27, 2023
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Französische Geschäftsleute vom iranischen Markt enttäuscht

NWRI – Nach der Euphorie durch die Senkung der Sanktionen gegen den Iran sind nun französische Unternehmen, die an einer Zusammenarbeit mit dem Iran interessiert waren, in einem Status der Verzweiflung und Enttäuschung. Das berichtet das französische Wirtschaftsmagazin „Die Herausforderung“.

Die französische Publikation schreibt:“ Das offizielle Aufheben der Sanktionen gegen den Iran im Januar 2016 sorgte für große Hoffnungen in französischen Unternehmen. Fast zwei Jahre später hingegen herrscht Enttäuschung bei französischen Geschäftsleuten und der Industrie.“

„Wir müssen sagen, dass wir enttäuscht sind, denn wir hofften, dass das offizielle Aufheben der Sanktionen 2016 eine Chance darstellte. Damals hielten viele Beobachter den iranischen Markt für eine Art Paradies, weil er eine Bevölkerung von 80 Millionen Menschen hat und zu einem der attraktivsten Märkte der Welt gehört.“

Während dieser Zeit besuchte Hassan Rohani Ende Januar 2016 Paris. Pierre Gattaz, der Präsident der Mouvement des Entreprises de France (MEDEF) sagte:“ Es ist nun deutlich, dass Frankreich jetzt schnell handeln muss.“ Doch fast zwei Jahre später hat sich die Meinung grundlegend geändert und es herrscht Frustration und Enttäuschung unter den französischen Geschäftsleuten.

Der Öltraum von „Total“ ist ruiniert

Bezüglich der Investition des französischen „Total“ Öl – Konzerns im Iran schrieb die staatliche Zeitung Javan, die zu den Revolutionsgarden zählt, ein am 15. November Zitat des Präsidenten dieses Konzerns. Es hieß:“ Wenn es Sanktionen gegen das iranische Regime gibt, dann müssen wir dies überprüfen. Wir arbeiten mit den USA zusammen und wir haben Investitionen in den USA getätigt und wir wollen auch in Zukunft unser Kapital dort investieren.“

Er sagte weiter, dass die im letzten Monat neu beschlossenen US Sanktionen „Gesetze beinhalten, die uns zum Rückzug zwingen, wenn wir sie einhalten wollen. Wenn es nötig ist, werden wir sie einhalten und wir werden unsere Arbeit stoppen. Im Moment muss Total die Optionen abwägen und alles hängt vom US Kongreß ab, der entscheidet, welche Sanktionen es geben wird und welcher Art sie sind.“

Auch die Position des französischen Präsidenten über Sanktionen gegen das Raketenprogramm des iranischen Regimes lassen die Bedenken steigen. Das Ölministerium hat zwar das Abkommen mehrfach verteidigt, aber auch sie sehen ein, dass der Deal durch neue Sanktionen gefährdet ist. Die Macht der wirtschaftlichen Attraktivität und der Ölkonzerne kann sicher eine Barriere gegen Sanktionen darstellen, doch die Argumente für eine Zusammenarbeit mit dem Iran verlieren mehr und mehr an Boden.