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Interview mit Mehdi Abrishamchi: Die Bildung des IRGC und seine Rolle im Iran

Freitag, den 29. Mai 2015 um 15:20 Uhr

„Die Revolutionsgarden (IRGC) im Iran sind eine Bezeichnung, um Furcht, Schrecken und Säbelrasseln zu befestigen. In der Region ist der militärische Flügel des Iran in jeder Hinsicht in der Gestalt der Qods Armee sichtbar,

die unter dem Befehl von Kassem Suleimani steht. Der IRGC hat seine politische Rolle zugleich mit seiner militärischen Rolle etabliert, als Khomeini 1979 an die Macht gekommen ist. Als Vorwand dient die Verteidigung der islamischen Revolution“.

„Was  ist das IRGC? Welche Rolle spielt es in den verschiedenen Zeitabschnitten in der Region? Ist das IRGC eine furchterregende Macht oder ist dies eine Übertreibung? Über diese Fragen kann man mehr bei Herrn Mehdi Abrishamchi erfahren“.

Quelle: Arabic Language Orient TV – 26. Mai 2015

Übersetzung des Exklusivinterviews mit Mehdi Abrishamchi in Orient TV.

Einleitung

Die Revolutionsgarden (IRGC) im Iran sind eine Bezeichnung, um Furcht, Schrecken und Säbelrasseln zu befestigen. In der Region ist der militärische Flügel des Iran in jeder Hinsicht in der Gestalt der Qods Armee sichtbar, die unter dem Befehl von Kassem Suleimani steht. Der IRGC hat seine politische Rolle zugleich mit seiner militärischen Rolle etabliert, als Khomeini 1979 an die Macht gekommen ist. Als Vorwand dient die Verteidigung der islamischen Revolution. Das IRGC hat auch das letzte Wort in der Wirtschaft und in den Industrien für das Militär nach Khamenei, der der Oberste Führer des Regimes ist. Man sagt auch, dass die Entscheidungen über das Atomprogramm des Iran alle dem IRGC obliegen. Außerhalb des Landes jedoch handelt es sich darum, dass man sich vom Libanon bis nach Syrien einmischt, um die aus dem Volk hervorgegangene Revolution fehlschlagen zu lassen, und im Irak, um die mit dem Iran in enger Verbindung stehende Regierung zu verteidigen, und neuerdings im Jemen, damit die Houthi Bewegung Kontrolle und Dominanz über das Leben der Jemeniten bekommt und das Land in den Einflussbereich des Iran gebracht wird. Was ist das IRGC? Welche Rolle hat es in den verschiedenen Zeitabschnitten in der Region gespielt? Darüber werden wir mehr von Herrn Mehdi Abrishamchi erfahren.

 Herr Mehdi Abrishamchi wurde 1948 geboren. Er hat einen Abschluss in Chemie von der Technischen Universität in Teheran. Er ist Vertreter der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK) und Vorsitzender des Friedensausschusses des Nationalen Widerstandsrats Iran. Vor 47 Jahren hat er sich der PMOI (MEK) angeschlossen und 1971 wurde er vom Regime des Schah zugleich mit den Begründern der PMOI (MEK) verhaftet. Er verbachte 7 Jahre im Gefängnis und wurde während der antimonarchischen Revolution und dem Sturz des Schah freigelassen. Er stammt aus einer angesehenen Familie in Aserbeidschan. Bei den ersten Parlamentswahlen nach dem Sturz des Schah war er einer der Kandidaten für Teheran und erhielt 350.000  Stimmen. Das Regime Khomeinis hat ihm und anderen Mitgliedern der PMOI jedoch den Zugang zum Parlament verwehrt. Bevor er Teheran verlassen hat, war sein Haus oftmals Ziel von  Angriffen, aber er hatte das Glück, unbehelligt aus dem Iran ausreisen zu können. Er hat den Iranischen Widerstand in mehreren internationalen Abordnungen vertreten.

Er hat mehrere Bücher über den Widerstand und das iranische Regime geschrieben, eins davon heißt „Die Revolutionsgarden“ und wurde auf Französisch veröffentlicht.

Anchorman: Grüße Sie!

Was können Sie uns zu die Einrichtung und Bildung der Revolutionsgarden   des Iran berichten?

Das Mitglied des Iranischen Widerstands  Mehdi Abrishamchi: Bevor ich Ihre Frage beantworte, halte ich es für angemessen, Ihren Zuhörern meine Grüße zu übermitteln und ihnen Glück zu wünschen. Ich möchte auch allen den Menschen Glück wünschen, die gegen die Komplotte des iranischen Regimes in verschiedenen arabischen Ländern und im Mittleren Osten kämpfen, besonders die geehrten syrischen Rebellen. Ich möchte gerne auch den Revolutionären und der Freien Syrischen Armee für ihre jüngsten Siege in Idlib und in anderen Gebieten gratulieren. Meine herzlichsten Grüße. Ich verbeuge mich vor ihnen, sie machen einen wundervollen Job. Ihr Sieg ist entschieden nahe und die Revolution wird immer die Oberhand gewinnen, damit meine ich den Sturz des Regimes von Bashar al-Assad  und des Khomeini Regimes in Teheran.

 Anchorman: Wir wünschen Ihnen auch Glück und wir sind Stolz, sie hier bei Orient TV zu haben. Bitte!

Mehdi Abrishamchi:  Was Ihre Frage zum IRGC betrifft, so wurde es 1979 unmittelbar nach dem Sturz des Schah gegründet. Der Grund dafür war der, dass Khomeini, der die antimonarchische Revolution für sich vereinnahmt hatte, wegen seiner reaktionären und unislamischen Einstellung den Forderungen und Slogans des iranischen Volks, wobei  am Anfang der Liste die Freiheit stand, etwas entgegensetzen wollte.  Deshalb hat er sich rasch entschlossen, eine Truppe unter dem Namen der Revolutionsgarden zu bilden. Sein Ziel war, das Volk zu unterdrücken und die Opposition auszuspionieren, die von Anfang an gegen ein Regime der Mullahs war. Khomeini konnte selbst sehen, dass er die politischen und sozialen Probleme im Iran nicht lösen konnte.

Deshalb gab es für ihn  zwei mögliche Wege: entweder die Macht aufzugeben oder gegen das Volk vorzugehen. Er wählte den zweiten Weg und bildete 1979 das IRGC. Der erste Befehlshaber war ein gewisser Javad Mansouri, ein hochstehender Krimineller des Regimes der Mullahs. Kurze Zeit später wurde Mohsen Rezaie von Khomeini beauftragt, den nachrichtendienstlichen Zweig des IRGC aufzubauen, mit dessen Hilfe Informationen über die Opposition gegen die Mullahs und die Dissidenten gesammelt werden sollten.

Anchorman: Meinen Sie damit, dass das IRGC von Anfang an nur die Rolle eines Nachrichtendienstes gespielt hat?

Mehdi Abrishamchi: Nein. Das Regime hatte neben dem IRGC mehrere nachrichtendienstliche Systeme, die jeweils mit Patrouillen ausgestattet waren. Mohsen Rezaie wurde 1981 Befehlshaber des IRGC und behielt diese Position bis 1997. Nach ihm kam Rahim Safavi, der das IRGC von 1997 bis 2007 leitete. Von 2007 bis heute ist der Kommandeur des IRGC ein gewisser Mohammad Ali Jafari.

Anchorman: Worin besteht der Unterschied zwischen dem IRGC und der Armee? Führt das IRGC im Iran seine Maßnahmen unabhängig aus?

Mehdi Abrishamchi: Was ich von Anfang an zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass mit dem Beginn des Krieges zwischen dem Iran und dem Irak die Aufgabe des IRGC in der vollständigen internen Kontrolle bestanden hat. Khomeini hatte zu der klassischen Armee kein Vertrauen, weil in ihren Rängen ein großer Teil des Personals und der Offiziere aus der Ära des Schah geblieben war. Sie kooperierten mit den Kräften der Opposition einschließlich der PMOI. Khomeini konnte der Armee nicht voll vertrauen. Deshalb hat er diese neue Truppe, nämlich das IRGC, neben der Armee aufgebaut, um sie zur internen Kontrolle und im Krieg zwischen dem Iran und dem Irak zu benutzen. Khomeini benutzte den Krieg, um das IRGC zu stärken.

Anchorman: Meinen Sie damit, dass das IRGC keine reine militärische Truppe ist, sondern eine politische Macht und Bodentruppe zugleich?

Mehdi Abrishamchi: Ja, das IRGC spielt eine politische Rolle aus zwei Gründen. Zuallererst ist das IRGC der Hauptpfeiler bei der internen Kontrolle im Iran und das in mehreren Städten. Zweitens besteht seine Rolle darin, die sogenannte Revolution zu exportieren. Damit bringt es in Wirklichkeit seinen Fundamentalismus und seine reaktionäre Mentalität aus dem Iran heraus in die Region und letztlich in die ganze Welt. Das entspricht dem Motto von Khomeini, Qods durch Kerbela einzunehmen. Ebendies ist die Mission, die dem IRGC zugewiesen worden ist. Wenn Sie erlauben, zeige ich Ihnen eine Karte, anhand derer die Absicht des Iran, die Revolution zu exportieren, deutlich wird.  Die Karte veranschaulicht den vom Regime ausgeheckten  Plan, die „Revolution“ zu exportieren, und zwar in den Irak, nach Syrien und nach Jordanien, und dann Qods zu erobern. Diese Karte des IRGC war zu der Zeit, als sie in unsere Hände geriet und wir sie publiziert haben, top secret.

Anchorman: Wir werden später noch genauer die Rolle des IRGC außerhalb des Iran in Augenschein nehmen. Aber was die Rolle des IRGC im Iran betrifft, so ist, wie Sie wissen, bei der Grünen Revolution das IRGC sehr erheblich gegen friedliche Demonstranten in den Straßen des Iran vorgegangen und hat dabei Gewalt angewendet.

Mehdi Abrishmachi: Innerhalb des Iran bildet das IRGC das Rückgrat aller Kräfte der Unterdrückung. Das betrifft die paramilitärischen Kräfte der Bassij in allen iranischen Städten. Das IRGC hat 34 Divisionen, die auf die Provinzen des Iran verteilt sind, zwei Divisionen allein in Teheran, um das Volk im Zaum zu halten. Vor 2009 und der sogenannten Grünen Revolution hat das IRGC das iranische Volk niedergehalten. Nachdem die PMOI am 20. Juni 1981 eine Kundgebung mit 500.000 Menschen angekündigt hatte, an der Jugendliche und andere teilnahmen, hat das IRGC das Feuer auf die Demonstranten eröffnet, obwohl die Menschen nur Freiheit gefordert haben und dies durch Skandieren zum Ausdruck brachten. Ebenso spielte das IRGC seine Rolle als Unterdrückungsinstrument auch bei den Aufständen in Maschad, Isfahan und Ghazvin, wobei Tausende von Menschen ums Leben gekommen sind. Im Jahr 2009 haben die repressiven Kräfte, wie Sie schon sagten, bei den Volkserhebungen, die am 27. Dezember  dieses Jahres ausbrachen, Angriffe gegen die Menschen durchgeführt und dabei viele getötet oder auch hingerichtet. Junge Männer und Frauen wurden ins Gefängnis geworfen.

Anchorman: Das IRGC ist in der ganzen Welt für seine Anwendung von Gewalt berüchtigt. Wir erinnern uns alle an den Aufstand von 2009, wie es da auf friedliche Proteste reagiert und das iranische Volk mit schrecklichen Maßnahmen überzogen hat. Stimmt es, dass das IRGC verlangt, dass jeder, der im Militär dient, auch das IRGC durchlaufen muss?

 Mehdi Abrishamchi: Nein. Das IRGC hat keine Befehlsgewalt über Soldaten. Andererseits wollen die Menschen sich dem IRGC nicht anschließen, weil sie diese Gewalt ablehnen, und das führt dazu, dass das iranische Regime Zwangsgesetze benutzt, um manche dazu zu bringen, im IRGC tätig zu werden. Manche Jugendliche durchlaufen aber das Wehrdienstprogramm der Armee.

Anchorman: Manche sagen, das IRGC habe die Verantwortung für Entscheidungen in Bezug auf Irans Öl- und Atomprogramm und sogar für die Erklärung eines Krieges oder von Frieden gegenüber einem Nachbarland?

Mehdi Abrishamchi: Das IRGC hat nicht das letzte Wort. Es ist Khamenei, der Oberste Führer, der am Ende die Entscheidungen trifft. Der Oberste Führer kontrolliert das IRGC und benutzt es für die interne Unterdrückung und den Export des Fundamentalismus in andere Länder. Ich habe hier eine Abbildung und eine Karte, die die Rolle des Obersten Führers und des IRGC demonstrieren. Das IRGC bekommt seine Befehle vom Obersten Führer und nicht umgekehrt.

 Anchorman: Was ich meinte, war die Teilnahme und die Kontrolle in verschiedenen Bereichen.

Mehdi Abrishamchi: Sehen Sie hier die Abgesandten des Obersten Führers, des IRGC Befehlshabers Jafari und des  Oberkommandierenden der  Qods Armee im IRGC und in der Qods Armee. 

Anchorman: Hier sind wir wieder und unser Gast ist Herr Mehdi Abrishamchi, der ein Buch über die Revolutionsgarden und deren Rolle im Iran und im Ausland geschrieben hat.

Herr Abrishamchi, stimmt es, dass das IRGC für die mit dem Iran assoziierten Parteien verantwortlich ist wie die Hisbollah im Libanon und verschiedene schiitische militante Gruppen im Irak, die verschiedene Namen haben, und dass das IRGC die Entscheidungen für sie trifft? Wie arbeiten sie jeweils vor Ort in diesen Ländern?

Mehdi Abrishamchi: Nach 1982, als die irakische Regierung den Rückzug all ihrer Truppen vom iranischen Boden verkündet hat, hat das Khomeini Regime zwei Brigaden in den Libanon entsandt. Die Brigaden ‚Imam-e Zaman‘ und Zolfaghar wurden dorthin geschickt, um bei den libanesischen Angelegenheiten mitzumischen. Kurz danach wurde die Hisbollah aufgebaut. Damit hörte es jedoch nicht auf. Im Jahr 1990 bildeten das iranische Regime und Khamenei selbst eine neue Einheit unter dem Namen Qods Armee.  Später hatten die bewaffneten Einheiten des iranischen Regimes fünf Ableger: die Bodentruppen, die Luftwaffe, die Marine und die Qods Armee und außerdem die Bassij. Alle diese Ableger wurden unter das Kommando des IRGC gestellt. Nachdem das Ministerium für das IRGC und das Verteidigungsministerium zusammengeschlossen wurden, wurde das IRGC die Instanz, die für den ganzen Bereich die Entscheidungen getroffen hat.  Von da an war das Verteidigungsministerium von den Befehlshabern IRGC bestimmt. Die Armee unterstand den Befehlen des IRGC. Deshalb wurde damit begonnen, sich in die inneren Angelegenheiten Länder der Region einzumischen. 

Anchorman: Wir haben über die Hisbollah im Libanon gehört und über die Houthis im Jemen, die Einheiten der Volksbewegung im Irak. Alle diese Gruppen bekommen ihre Befehle vom IRGC. Kommt das IRGC auch in finanzieller Hinsicht für sie auf?

Mehdi Abrishamchi: Die Antwort ist ja. Hier habe ich eine Grafik, die die Hierarchie der Qods Armee nachzeichnet. Auf dieser Grafik sehen Sie, dass die Qods Armee in allen Ländern der Welt präsent ist, darunter im Irak, in Syrien und sogar in Westeuropa und in Lateinamerika.

Ja, was Ihre Frage anbelangt. Es ist so, dass das IRGC die finanziellen Mittel herbeischafft, die notwendig sind für die Aktivitäten der Qods Armee im Ausland, und außerdem das Geld, das innerhalb des Iran gebraucht wird, um das Volk niederzuhalten. Das IRGC kommt auch für die Houthis im Jemen auf, die militanten Gruppen im Syrien und die Hisbollah im Libanon. Ich kann sagen, dass das IRGC über 1000 Institutionen und Wirtschaftsunternehmen verfügt. Der Anteil des IRGC am gesamten Budget des iranischen Regimes betrug 2013 etwa 30 %. 

Anchorman: Viele Leute haben über die Rolle des IRGC und besonders über die von Kassem Suleimani bei der Unterdrückung des Aufstands des syrischen Volkes gesprochen. Natürlich hat er eine bedeutende Rolle beim Vergießen des Bluts des syrischen Volkes. Wie ist der Einfluss des IRGC im Zusammenhang der syrischen Revolution zu sehen?

Mehdi Abrishamchi: Das IRGC und die Qods Armee spielen in Syrien eine wichtige Rolle.

Anchorman: Assad hat immer behauptet, es gebe keine iranischen Truppen dort, während Mitglieder dieser Truppen in Syrien getötet wurden und sogar auch im Irak.

Mehdi Abrishamchi: Sie haben recht. In Syrien gibt es Befehlshaber des IRGC und der Qods Armee und auch Leute von niedrigerem Rang  beteiligen sich an dem Krieg gegen das syrische Volk und zur Verteidigung von Bashar Assad. Zum Beispiel hat einer der Befehlshaber des IRGC mit Namen Hamedani erklärt, wir haben 130.000 Mann bei den Bassij und wollen sie nach Syrien entsenden. Mehr noch, ich verweise auf die Mitglieder des IRGC, die in Syrien getötet wurden. Man sieht hier ihre Bilder bei der Beerdigungszeremonie im Iran. Ali Shamkhani aus dem Sekretariat des Obersten Nationalen Sicherheitsrats sagte bei der Begräbniszeremonie für den Befehlshaber Hamid Taghavi: „Wenn wir das Blut der Taghavis nicht opfern, so müssen wir für Sistan, Aserbeidschan, Shiraz und Isfahan bluten“. Das heißt also für das iranische Inland. So sieht für sie der strategische Status quo aus.

Anchorman: Es scheint leider also, dass das IRGC  in den Krisen der Region einen langen Arm hat. Verschiedene westliche Experten sagen, dass es eine neue Beziehung zwischen dem Regime und den Houthis gibt. Schon seit vielen Jahren wurde von den USA, von den Saudis und von Jemeniten über die iranische Unterstützung der Houthis gesprochen. Worin besteht die Verbindung zwischen dem IRGC und den Houthis?

 Mehdi Abrishamchi: Nein, dies ist ein alter Plan. Seit 25 Jahren bildet das iranische Regime die Houthis in Qom aus und es hat Trainingsbasen im Libanon errichtet, um die Houthis auszubilden. Die Beziehung zwischen dem iranischen Regime und den Houthis ist nichts Neues. Erlauben Sie mir bitte ein kurzes Stück aus einem Bericht vorzulesen, den offizielle Mitglieder des iranischen Regimes vor den Obersten Nationalen Sicherheitsrat vorgetragen haben. Darin heißt es: „Die iranische Strategie besteht weiterhin darin, in das Assad Regime zu investieren  und ihn an der Macht zu halten. Khamenei hat betont, dass der Irak, Syrien, der Libanon und der Jemen alle für die Islamische Republik sehr wichtig sind. Deshalb dürfen wir uns von dort nicht zurückziehen und es darf in dieser Hinsicht kein Mittel außer Betracht bleiben, weil wir andere arabische Länder, besonders Saudi Arabien, in einen Belagerungsring bringen können und außerdem Staaten wie Ägypten weiterhin unter Druck setzen können“. Khamenei hat laut diesem Bericht ein Budget von der gleichen Größe wie der des ganzen Landes. „Khamenei hat geäußert, dass Syrien eine rote Linie für uns ist. Wenn es die Klarsicht des Führers nicht gäbe, so wäre jetzt alles vorbei“.

Anchorman: Das IRGC ist so etwas wie der Name für die Politik des iranischen Regimes in der Region, es wird auch als das Hegemonie Projekt des Regimes bezeichnet.

Mehdi Abrishamchi: Ja, da haben Sie vollkommen recht. In Wahrheit spielen die Qods Armee und das IRGC einen gewichtigen Part in den inneren Angelegenheiten von Ländern der Region. Vor 23 Jahren haben wir ein Buch  mit dem Titel „Der islamische Fundamentalismus: Die neue Bedrohung  für die Welt“ geschrieben und in dem Abschnitt über die islamische Armee in der Region haben wir eine Darstellung der Rolle der Qods Armee gegeben. In meinem eigenen Buch über das IRGC  habe ich ebenfalls weit ausgreifende Erläuterungen über dieses IRGC gegeben. Das IRGC ist in hohem Maße an allen Problemen der Region beteiligt, vom Jemen über Syrien zum Irak und … Was ich Ihnen jedoch an Neuem erklären wollte, ist, dass das Regime ganz allgemein die Phase des Niedergangs erreicht hat, das IRGC hat ebenfalls die Phase erreicht, wo es sich zerlegt. Warum? Weil die ganze strategische Politik der Mullahs in eine Sackgasse geraten ist. Wie sich dies auswirkt, kann man anschaulich im Iran und in der Region sehen. Das iranische Regime richtet alle seine Bemühungen auf den Bau der Bombe. Jetzt verlangt die internationale Gemeineschaft jedoch, dass es diese Aktivitäten beendet. Wir werden auch Zeuge davon, dass seine Kräfte größere Niederlagen hinnehmen müssen in Syrien, in Tikrit und im Jemen. Das alles zeigt, dass das iranische Regime unterlegen ist. Vor kurzem haben wir bei den Kundgebungen von Mahabad, Sanandaj und Ahwaz gesehen, dass das IRGC und das Regime in seiner Gänze nicht in der Lage waren, diese Rebellionen unter Kontrolle zu bringen.

 Anchorman: Danke an Mehdi Abrishamchi, den Schriftsteller und Experten über den Iran, der ein Buch über das IRGC geschrieben hat. Danke dafür, dass Sie unsere Einladung angenommen haben…