Thursday, March 28, 2024
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Iran: Die Familie von Reyhaneh Jabbari wird an der Veranstaltung einer öffentlichen Trauerfeier gehindert

NCRI – Am Dienstag hinderten die Agenten des iranischen Ministeriums für Nachrichten und Sicherheit die Familie von Reyhaneh Jabbari an der Abhaltung einer öffentlichen Trauerfeier – drei Tage,

nachdem sie trotz einer internationalen Kampagne zur Rettung ihres Lebens hingerichtet worden war. 

Ihre Familie wurde gezwungen, die Trauerfeier in ihrem Hause abzuhalten. Die Frau, die im Alter von 19 Jahren wegen Tötung eines MOIS-Agenten, der sie mit Täuschung zu vergewaltigen versucht hatte, verhaftet worden war, wurde, 26 Jahre alt, hingerichtet.

Trotz dieser vom iranischen Regime aus Furcht, die Feier werde sich in einen öffentlichen Protest gegen seine an Frauen verübten brutalen Verbrechen verwandeln, verhängten Beschränkungen nahm eine große Gruppe von Verwandten und Freunden daran teil – so verlautet es aus dem Iran. 

Die Hinrichtung von Reyhaneh Jabbari rief auf der ganzen Welt Verurteilung durch internationale Menschenrechtsorganisationen und Regierungen hervor. 

Der kanadische Außenminister John Baird sagte in einer Erklärung: „Aufs entschiedenste verurteilt Kanada die Hinrichtung von Reyhaneh Jabbari, einer 26 Jahre alten Innenarchitektin, dem letzten Opfer des mörderischen Regimes im Iran.“

„Kanada ist fest davon überzeugt, daß die Regeln eines fairen Verfahrens und die Herrschaft des Gesetzes für die Bewahrung der Menschenrechte und –würde unerläßlich sind. Der Iran hat, indem er Frau Jabbari ein faires Verfahren vorenthielt, seine Weigerung, den internationalen Verpflichtungen auf die Menschenrechte und der Achtung vor der Würde und den Rechten seines Volkes zu entsprechen, erneut zynisch demonstriert. Das Volk des Iran, an diesem Tage besonders die Familie von Reyhaneh Jabbari, verdient Besseres,“ fügte er hinzu. 

 

Dr. Ahmed Shaheed, den die Erhängung Reyhaneh Jabbaris „schockiert“ hat, sprach von einer „Zunahme der Hinrichtungen“ und sagte, die Rate der Hinrichtungen pro Kopf der Bevölkerung sei im Iran die höchste. 

Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für die Menschenrechte und die Europäische Union schlossen sich im Dienstag dem über die ganze Welt verbreiteten Chor derer an, die die Hinrichtung von Frau Jabbari verurteilten. 

„Wir sind schockiert und betrübt durch die Hinrichtung,“ sagte das Amt des UN-Hochkommissars für die Menschenrechte in einer Erklärung. 

Die Europäische Union erklärte, sie sei „befremdet“ durch die Hinrichtung und brachte ihren „starken Widerstand gegen die Todesstrafe, die grausam und unmenschlich ebenso wie unumkehrbar ist,“ zum Ausdruck. 

Frau Maryam Rajavi, die Präsidentin des Nationalen Widerstandsrates des Iran (NCRI), forderte eine unabhängige internationale Untersuchung der Hinrichtung von Reyhaneh Jabbari – als Beispiel der willkürlichen, außergesetzlichen und verbrecherischen Todesurteile, die seit Rouhanis Amtsübernahme eine neue Dimension erreicht haben. 

Sie sprach am Dienstag auf einer Konferenz bei der französischen Nationalversammlung vor Abgeordneten und Würdenträgern: „Die Mullahs werden von den iranischen Frauen zurückgewiesen. Ihre reaktionären Zumutungen an die iranische Gesellschaft sind in eine Sackgasse geraten; ihre Herrschaft ist äußerst schwankend und instabil geworden. Sie können sich mit dieser krassen Barbarei nicht retten, auch nicht mit der tyrannischen Hinrichtung von Reyhaneh Jabbari.“

Amnesty International hatte sich am Samstag für die Freilassung von Reyhaneh Jabbari eingesetzt und bezeichnete die Hinrichtung als „weiteren Blutfleck auf der Menschenrechtsbilanz des Iran“. 

„Einmal wieder hat der Iran auf der Ausübung der Todesstrafe bestanden – trotz ernsthaft geäußerter Sorgen um die Fairness des Verfahrens,“ sagte die Menschenrechtsorganisation auf ihrer Website. 

Die Gruppe „Freunde eines freien Iran“ im Europäischen Parlament sagte, die Hinrichtung von Reyhaneh Jabbari zeige, daß ‚Mäßigung’ unter dem neuen iranischen Präsidenten Hassan Rouhani ein bloßer Mythos sei. 

„Wir sind empört über die Nachricht von der Hinrichtung von Frau Reyhaneh Jabbari, einer 26 Jahre alten iranischen Dekorateurin, die in den vergangenen sieben Jahren im Gefängnis gehalten wurde, weil sie sich gegen die sexuelle Aggression eines Geheimagenten des iranischen Regimes verteidigt hatte,“ sagte die Gruppe in ihrer Erklärung. 

Die erschütternden letzten Worte von Reyhaneh Jabbari, gerichtet an ihre Mutter, Frau Shole Pakravan, verteilt vom Nationalen Widerstandsrat des Iran (NCRI), wurden in den Nachrichtenmedien weltweit beachtet; Millionen Internetbenutzer gaben ihre Empörung über das Verbrechen des iranischen Regimes kund. 

In der Tonbandaufnahme vom 1. April 2014, gerichtet an Frau Pakravan, sagte Reyhaneh Jabbari: „… Das Gericht beschuldigte mich eines kaltblütigen Mordes; es warf mir vor, eine grausame Verbrecherin zu sein. Ich vergoß keine Tränen, ich bettelte nicht, ich schrie nicht, denn ich glaubte, das Gesetz werde mich unterstützen. … Wie naiv waren wir, zu glauben, die Richter würden uns Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich umarme den Tod, denn vor dem Gericht Gottes werde ich die Ermittlungsbeamten beschuldigen. Ich beschuldige den Vernehmungsbeamten, ich beschuldige den Richter des Höchsten Gerichts des Landes, und jene, die mich schwer geschlagen haben. … Vor dem Gericht des Schöpfers der Welt beschuldige ich … all jene, die mir aus Nachlässigkeit, als Falschheit oder aus Angst Unrecht angetan haben.“