Thursday, March 28, 2024
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Iran: Hunderte Krankenschwestern protestieren gegen geringe Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen

NWRI – Hunderte iranische Krankenschwestern versammelten sich am Sonntag vor dem Büro von Hassan Rohani in Teheran,

um gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen zu protestieren.

Die Gruppe von 700 Krankenschwestern erneuerte ihre seit langem bestehende Forderung nach einem „Tarifvertrag von Krankenschwestern“, der bereits 2007 ratifiziert wurde und in dem unter anderem geregelt wird, wie lange Krankenschwestern maximal arbeiten müssen.

Die Krankenschwestern kamen aus dem ganzen Land nach Teheran. Sie sagten, dass mehrere Gruppen in anderen Städten daran gehindert wurden, an dem Protest teil zu nehmen, nachdem die Gesundheitsbehörde ihre Krankenhäuser zuvor über den geplanten Protest informiert hatte. 

In den Krankenhäusern des Iran herrscht ein Mangel an Krankenschwestern, vor allem auch, weil sie sehr schlecht bezahlt werden. 

Laut internationalen Standards sollte es mindestens zwei Krankenschwestern pro Bett geben, im Iran jedoch ist diese Zahl laut Aussagen einiger Regierungsvertreter nicht einmal zur Hälfte erfüllt. 

Aufgrund dieses Mangels sind viele Krankenschwestern gezwungen, zahllose Überstunden zu leisten. 

Daher riefen die protestierenden Krankenschwestern:“ Das Ignorieren der Situation läßt Krankenschwestern ins Ausland gehen.“ 

Auf einem Plakat stand:“ Fünf Prozent der Bediensteten des Gesundheitswesens bekommen 95% des Einkommens. Das ist ungerecht.“

Schätzungen zufolge verlassen jeden Tag im Schnitt 40 Krankenschwestern den Iran, um im Ausland zu arbeiten. Das verschlechtert die Situation in den Krankenhäusern noch einmal. 

Vor allem nach Kanada wandern viele iranische Krankenschwestern aus. Fast 50 Prozent aller auswandernden Krankenschwestern gehen dorthin. In die Vereinigten Arabischen Emirate gehen fast 30 Prozent aller Auswanderer. 

Auch die USA, Großbritannien und Australien zählen zu beliebten Auswanderländern iranischer Krankenschwestern.