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Iran: Steigerung der repressiven Politik gegen Frauen und der Diskriminierung nach Geschlecht

Mittwoch, den 24. Juni 2015 um 15:25 Uhr

Archivfoto ،  Iranische Sicherheitskräfte drangsalieren Frauen unter dem fadenscheinigen Vorwurf der schlechten Bekleidung 

Der Frauenausschuss des Nationalen Widerstandsrats Iran drängt Frauen und die freiheitsliebende Jugend im Iran, gegen die Einschüchterungspolitik des Regimes zu protestieren 

NWRI – In der letzten Woche hat das iranische Regime die Unterdrückung der Frauen gesteigert. Der Innenminister von Hassan Rohani hat eine Direktive zur verstärkten Verschleierung erlassen. Auf Empfehlung der Führer des Regimes  wurde die Direktive zuerst an die Regierung und private Firmen gegeben. Eine Agentur, die „Hauptquartier zur Bewahrung des Allerheiligsten der öffentlichen Sicherheit und der Rechte der Bürger“ betitelt ist,

hat im Hinblick darauf eine Anleitung in 10 Punkten an alle Gouvernements und ausführenden Ämter der Provinzen herausgegeben (so die Tasnim Nachrichtenagentur, die mit der Qods Armee verbunden ist am 20. Juni)

Nach dieser Anleitung sollte der Schleier der Frauen „ein Tschador oder ein loses, bis zum Unterschenkel reichendes Kleid mit langen Ärmeln ohne Zusätze, Träger für Kleider und ein langer Schal in konventionellen Farben sein, der den Kopf, die Haare und den Nacken  bedeckt. Unkonventioneller Schmuck sollte nicht benutzt werden. Es ist kein Makeup erlaubt“. Männliche Angestellte sollten „davon Abstand nehmen, T-Shirts, enge oder kurzärmelige Hemden, enge Hosen oder Jeans, Kleidung mit westlichen Markenzeichen, Verzierungen, große Gürtel mit unkonventionellem Besatz und unpassende Frisuren oder Bartausschmückungen zu tragen“. 

Der staatliche Rundfunk und das Fernsehen haben auch weitreichende Maßnahmen zur Trennung der Geschlechter bei ihren Angestellten ergriffen. Nach diesem Plan wurden in den Agenturen der staatlichen Propaganda, darunter Radio „Warzesh“ (Sport), „Wirtschaft“ und „Javan“, weibliches Personal und Sekretärinnen aus den Büros entfernt, die von Männern geführt werden. Außerdem wurden mehrere Angestellte, vor allem weibliche Vertragsangestellte, unter dem Vorwand, das Arbeitskräftepotential zu regulieren, entlassen.

Die repressive Regelung für die Geschlechtertrennung wurde im vergangenen Jahr von Mohammad Bagher Qalibaf, dem Bürgermeister von Teheran und früheren höheren Befehlshaber bei den Revolutionsgarden, angeordnet und in den Stadtteilen von Teheran umgesetzt, bevor sie auf andere staatliche Einrichtungen ausgeweitet wurde. Die öffentlichen Vertreter des Regimes haben diese repressive Maßnahme gelobt und sie als „Reinigung der Arbeitsplätze der Frauen“ und „besondere Aufmerksamkeit und Ehrung für Frauen“ sowie als Plan „im Einklang mit den Werten des Regimes, der zu höherer Produktivität führt“ betitelt (Erklärung des Frauenausschusses des NWRI vom 1. August 2014). Der Plan hat die Entlassung vieler weiblicher Angestellter zur Folge gehabt.

Frau Sarvnaz Chitsaz, die Leiterin des Frauenausschusses des NWRI, hat ihren tiefen Abscheu gegenüber der Verstärkung der Unterdrückung der Frauen geäußert, die unter dem von den Mullahs erdachten Vorwand  des Kampfes gegen „schlechte Verschleierung“ und der Umsetzung der Geschlechtertrennung geschieht. „Das zunehmende Ausmaß der Unterdrückung von Frauen und Jugendlichen, die die Kraft des Wandels in der Gesellschaft sind und der Rückgriff des Regimes auf die veraltete Entschuldigung der ‚schlechten Verschleierung‘ ist einfach die Reaktion eines todgeweihten Regimes, das sich mehr und mehr sozialen Protesten gegenüber sieht und unfähig ist, den grundlegenden Bedürfnissen einer Bevölkerung gerecht zu werden, die die Nase voll hat von seiner undemokratischen und mittelalterlichen Natur“, meinte sie.

Sie rief die iranischen Frauen und die freiheitsliebende Jugend auf, die Jahre hindurch beständig mit allen Maßnahmen der Beschränkung und dem Druck konfrontiert sind, ihre Proteste gegen diese Politik der Unterdrückung auszudehnen. Frau Chitsaz fügte hinzu: „Es besteht kein Zweifel, dass dieses frauenfeindliche und mittelalterliche Regime, das das iranische Volk als „Gottvater von ISIS“ bezeichnet von diesen beherzten Frauen und Jugendlichen gestürzt wird“.

Frauenausschuss des Nationalen Widerstandsrats Iran

24. Juni 2015