Thursday, March 23, 2023
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Iranische Fluglinien und die Auswanderung seiner Piloten

Die massenhafte Auswanderung von iranischen Piloten ist etwas, was allgemein als „iranische Luftfahrtkrise“ bekannt ist.

Der Hauptgrund, warum so viele Piloten auswandern, liegt in der schlechten wirtschaftlichen Lage des Iran, einer hohen Arbeitslosigkeit, niedrigen Löhnen, schlechten Sicherheitsstandards sowie weiteren Faktoren.

Alleine in den letzten Monaten sind mehr als 100 Piloten aus dem Iran in die Türkei, die Emirate, Katar oder in andere Nachbarländer abgewandert, weil dort weniger Arbeitslosigkeit, bessere Lebensbedingungen und eine generell bessere wirtschaftliche Lage herrscht.

Laut Berichten der iranischen Luftfahrt sank die Zahl der Angestellten von 2017 auf 2018 um 13%.

Im September 2015 hatte Gholamreza Mohammadi vom Rat der Piloten erklärt:“ Die Co- Piloten verdienen in unseren Nachbarländern 10.000-12.000 Dollar, doch hier bekommen sie nur 3 Millionen Toman.“

„Massenflucht“

Der Inspekteur der iranischen Luftfahrtorganisation, Mohammad Ali Hojjati, sagte dazu:“ Unsere Piloten müssen auswandern, weil sie hier entweder um ihre Arbeitsplätze kämpfen müssen oder weil sie im Ausland weit höhere Löhne bekommen. Einige überlegen noch, ob sie auswandern, andere haben es bereits getan.“ Hoajjari nannte ihre Auswanderung eine „unorganisierte Massenflucht“ (Zeitung Etemad).

Um die Auswanderungen zu verhindern, haben die iranischen Fluglinien nun speziellen Taktiken entwickelt, um die Piloten zu halten. Sie bieten ihnen zum Beispiel Verträge mit langen Laufzeiten an oder sie Verzögern die Herausgabe von Zertifikaten und in manchen Fällen werden sogar die Zertifikate von Piloten zurück gezogen, die diese bereits erhalten haben.

Vom Recht der Auswanderung ausgeschlossen

Hojjati sagt weiter:“ Die Unzufriedenheit unter unseren Piloten kann zu Preissteigerungen führen, die dann über Benzinkosten versteckt werden. Hinzu kommen verzögerte Flüge, der Verfall der Flugzeuge usw.“

Hojjati ergänzt, dass die unzufriedenen Piloten ihren Frust auch dadurch ausdrücken können, „dass sie sich nicht an die Sicherheitsstandards halten oder Fehler machen“. Hojjati rief die Fluglinien auf, über eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen nachzudenken.