Saturday, September 23, 2023
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Iranische Waffen in Nigeria beschlagnahmt

Nigeria Eine in Nigeria abgefangene Waffenlieferung sorgt für Verstimmungen bei der Regierung in Abuja. Die Waffen sollen aus dem Iran stammen.
 
In dem Streit um die Herkunft einer illegalen Waffenlieferung bleibt die Beziehung zwischen Teheran und Abuja weiterhin angespannt. Vor rund zwei Wochen hatte der nigerianische Geheimdienst 13 Container mit Waffen beschlagnahmt, die aus dem Iran stammen sollen.

Der iranische Außenminister Manuscher Mottaki sprach am Montag (15.11.2010) beschwichtigend von einem unglücklichen “Missverständnis”. “Die Fracht gehört einem privaten iranischen Unternehmen und sollte auf legalem Wege an ein westafrikanisches Land verkauft werden”, sagte Mottaki. Bereits vergangenen Donnerstag hatten sich Mottaki und der nigerianische Außenminister Odein Ajumogobia in der Hauptstadt Abuja getroffen, um über den brisanten Fund zu beraten.
 
Verstoß gegen das Waffenexportverbot?
 
Anders als sein Amtskollege Mottaki zeigte sich der nigerianische Außenminister Odein Ajumogobia von der Beteiligung des Iran überzeugt. “Die Lieferung stammt aus dem Iran”, sagte Ajumogobia. Das sei nicht nur durch eigene Dokumente, sondern auch von iranischen Stellen bestätigt worden, so der Außenminister. Im Anschluss an das Gespräch der beiden Außenminister hatte Nigeria angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten, sollten sich die Vorwürfe gegen den Iran weiter bestätigen. Für den Iran besteht seit 2007 ein von den UN verhängtes Waffenexportverbot.
 
Die brisante Fracht von 13 Containern war bereits vor rund drei Wochen im Hafen von Lagos entdeckt und beschlagnahmt worden. Der nigerianische Geheimdienst vermutet, dass die Waffen von einheimischen Politikern importiert wurden, um im Falle einer Niederlage bei den anstehenden Parlamentswahlen das Land zu destabilisieren.
 
Bereits wenige Tage nach dem Fund des Waffenarsenals gab die in Frankreich ansässige Reederei CMA CGM als Herkunftsort der Waffen den Iran an. Die 13 Container seien in Bandar Abbas, im Süden des Iran, an Bord genommen worden und als “Pakete mit Glaswolle und Steinpaletten” deklariert gewesen.
 
Als Zeichen für das gespannte Verhältnis zwischen Iran und Nigeria sehen Beobachter auch die Absage eines für Mittwoch geplanten Fußball-Länderspiels.

(Deutsche Welle und d. Red.)