Zehntausende bei Kundgebung bei Paris / Von Peter Heusch
Neue Ruhr Zeitung – Villepinte. Beinahe 100 000 Menschen – unter ihnen rund 250 Politiker aus Europa, Nordamerika, Australien und der arabischen Welt – sind am Wochenende ins französische Villepinte geströmt, um den Kampf des „Nationalen Widerstandsrat des Irans“ (NWRI) für einen Sturz des Regimes in Teheran zu unterstützen.
Die Großkundgebung vor den Toren von Paris sollte eine Demonstration der Stärke der iranischen Oppositionsgruppen und ihrer energischen Vorsitzenden Mariam Radschawi ein. Entschieden trat die 57-jährige Radschawi auf der Rednertribüne Meldungen entgegen, dass das Regime in Teheran wieder fest im Sattel sitze. Und der iranische Widerstand sei dabei, „die letzten Fesseln abzustreifen“, die seine internationale Anerkennung bislang verhinderten.
Von der Terror-Liste gestrichen
Tatsächlich könnte der NWRI in den nächsten Monaten einen entscheidenden Durchbruch erreichen. Nach langem Rechtsstreit stehen die militanten Gegner des Teheraner Regimes kurz davor, wie in der EU auch in den USA von der schwarzen Liste der terroristischen Organisationen gestrichen zu werden. Für den früheren CDU-Abgeordneten Otto Bernhardt, der in Villepinte gemeinsam mit Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (ebenfalls CDU) und dem ehemaligen EUKommissar Günther Verheugen (SPD) die deutsche Delegation der Ehrengäste bildete, ist das „ein seit langem überfälliger Schritt“. Erneut plädierte Mariam Radschawi für ein härteres Auftreten des Westens gegenüber dem Iran und die Verschärfung der Sanktionen. Allerdings lehnt sie jeden Krieg gegen den Iran ab: „Der Wandel muss von innen kommen und wir bürgen dafür, dass er in freie Wahlen und in ein laizistisches Staatswesen münden wird.“