Thursday, March 28, 2024
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Iranisches Regime foltert politische Gefangene durch Verweigerung von medizinischer Hilfe

Die Behörden des iranischen Regimes haben dem politischen Gefangenen Majid Assadi den Zugang zu medizinischer Behandlung wegen seiner schweren Erkrankungen verweigert. Assadi leidet an Ankylosing spondylitis (AS), einer chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankung mit Schmerzen und Versteifung der Gelenke.

Er hat Schmerzen an der Wirbelsäule, Geschwüre, Entzündungen an den Augen und im Darmbereich und Verdauungsprobleme, die sich wegen der Weigerung der medizinischen Versorgung verstärkt haben.

Assadi (37), müsste alle drei Monate ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses besuchen, damit sein AS Syndrom behandelt werden kann, was sehr gefährlich ist, doch aufgrund der Restriktionen der Gefängnisbehörden und der Justiz des Regimes kann er ärztliche Behandlung und eine spezielle Behandlung nicht in Anspruch nehmen.

Assadi sitzt seit dem 18. Februar 2017 im Rajaee Shahr (Ghorodasht) Gefängnis in Karaj (westlich von Teheran), nachdem er von Agenten des Geheimdienstes verhaftet worden war.

Am 27. November wurde er zu sechs Jahren Haft und zwei Jahren im Exil in Borazjan, Provinz Bushehr, wegen „Propaganda gegen den Staat“ und „Versammlung und Kollusion gegen die nationale Sicherheit“ verurteilt.

Assadi, ein Übersetzer, wurde bereits im März 2010 zu vier Jahren Haft wegen „Versammlung und Kollusion gegen die nationale Sicherheit“ von Abteilung 15 des Revolutionsgerichts verurteilt. Er wurde am 8. Juni 2015 entlassen.

Das iranische Regime hat eine grauenvolle Bilanz des Umgangs mit seinen Gefangenen, vor allem mit den politischen Gefangenen. Ihnen wird regelmäßig notwendige medizinische Versorgung untersagt.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass iranische Behörden medizinische Behandlungen verweigern, ist der Blogger und Menschenrechtsaktivist Arash Sadeghi, der nun deswegen seinen rechten Arm nicht mehr bewegen kann. Er hat eine seltene Form von Knochenkrebs und braucht mehrere Sitzungen mit Chemotherapie, doch er hat immer noch keine Erlaubnis für die Behandlung erhalten.

Am 10. Juni stand Sadeghi zusammen mit vielen weiteren Gefangenen auf einer Liste der Vereinten Nationen, denen mehrfach notwendige medizinische Behandlung verweigert wurde. In einer Erklärung sagten Experten der UN, dass der kritische Zustand von Sadeghi „besonders alarmierend“ sei.

Doch das ist nur eine Form der Folter, die in iranischen Gefängnissen üblich ist.

Ein sunnitischer Belutsche, der seit 2009 für Verbrechen im Gefängnis sitzt, die sein Bruder begangen hat, wird seit drei Monaten im Ardabil Gefängnis (Nordwestiran) gefoltert.

Mohammad Saber Malek Raeisi wurde in die Quarantänezone des Ardabil Gefängnisses verlegt, wo sich körperlich kranke Insassen befinden.

Raeisi wurde mit nur 15 Jahren von Agenten des Ministeriums für Geheimdienste und Sicherheit (MOIS) verhaftet, nachdem er seinen älteren Bruder in Pakistan besucht hatte. Er bekam 17 Jahre Haft wegen „Aktionen gegen die nationale Sicherheit und Kollaboration mit einer bewaffneten Gruppe“.

Raeisi wurde Tausende Kilometer entfernt von seiner Familie inhaftiert und sein einziger Kontakt zu ihr waren Telefonate, die nun auch gestoppt wurden.