Thursday, March 28, 2024
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Lehrer streiken weiter im Iran

Im vergangenen Jahr wurden Anti-Regime Proteste im Iran zur Routinesache, aber die Streiks und Demonstrationen iranischer Lehrer sind besonders zu beachten, weil sie es als ihre Pflicht ansehen, das Leben zukünftiger Generationen zu verbessern durch einen Regimewechsel ebenso wie durch Bildung.

Hier ein Bericht über die Aktionen von Lehrern im ganzen Iran allein in den letzten zwei Wochen; wegen der Unterdrückung durch das iranische Regime ist das möglicherweise unvollständig.

Am Donnerstag, dem 24. Januar, hielten die Lehrer Proteste ab in Kermanshah, Alborz, Isfahan und Ardebil und skandierten Slogans gegen das Regime und verlangten Verbesserungen für ihre Lebensbedingungen.

In Ardebil versammelten sich Lehrer vor den Amtsgebäuden des Bildungsministeriums aus Protest gegen das Ausbeleiben von Antworten auf ihre legitimen Forderungen, die sie bei vorherigen Protesten gestellt hatten.

Die Lehrer in Isfahan äußerten ihren Ärger nach 40 Jahren Mullah-Regime und riefen: „So war die Revolution nicht gedacht. Sie sollte nicht Gefängnis, Korruption und Armut bringen“.

In Alborz riefen die Lehrer Präsident Rohani an wegen der von ihm kraft seines Amtes gegebenen Versprechungen der Lösung der wirtschaftlichen Probleme, darunter die hohe Inflationsrate und die explodierenden Preise. In der Mitte seiner zweiten Amtsperiode hat er diese Versprechungen nicht zu erfüllen vermocht.

Sie skandierten: „Inflation, hohe Preise, antworte, Rohani!“

Zur gleichen Zeit waren in Kermanshah Slogans von Lehrern zu hören wie: „Lebensunterhalt, Wohnung, das sind legitime Rechte!“, „Freie Bildung ist unser Recht“, „Arbeiter, Lehrer, Studenten, Einheit, Einheit!“ Sie veröffentlichten auch eine Erklärung, indem sie ihre Forderungen einzeln aufzählten und fragten, warum das Regime nicht auf die Forderungen geantwortet habe, die sie beim Protest am 20. Januar gestellt haben.

Zu diesen  Forderungen gehörte unter anderem:

  • Die bedingungslose Freilassung inhaftierter Lehrer und die Schließung ihrer Verfahren, ebenso ein Ende der Verfolgung von Lehrern, die protestieren, um ihre Rechte einzufordern
  • Die Anerkennung der Lehrergewerkschaften und das Ende der Verfolgung von Lehrern, die sich Gewerkschaften anschließen.
  • Anpassung der Besoldung der Lehrer an die echten Inflationsraten derzeit und an die Besoldung anderer Regierungsangestellten, ein funktionierendes Versicherungssystem für Lehrer in Arbeit oder in Rente.
  • Aufstockung des Bildungsbudgets entsprechend den realen Inflationsraten, um freie Bildung zu gewährleisten und angemessene Lernumgebungen zu schaffen.

Die iranischen Lehrer haben im Jahr 2018 zahlreiche Proteste abgehalten, wo sie das gleiche verlangt hatten, aber das Regime hat sie jedes Mal ignoriert.

Im Mai hielten die Lehrer Streiks in 34 Städten ab. Im Oktober gingen zwei Tage lang Lehrer in 103 Städten in den Streik. Im November waren in allen Provinzen des Iran Lehrer im Streik.

Der Iranische Widerstand schreibt: „Proteste iranischer Lehrer werden immer häufiger, organisierter und ausgedehnter. Im Zusammenhang mit anderen laufenden Protesten im ganzen Iran betrachtet, befeuern der Mut und die Entschlossenheit iranischer Lehrer   andere Gemeinschaften und helfen ihnen, wenn sie für ihre grundlegenden Rechte protestieren, wie Arbeiter, LKW-Fahrer und Händler. Bei diesem Einklang ist das iranische Regime immer weniger imstande, die Stimme der Freiheit und die Proteste der Lehrer und anderer Segmente der iranischen Gesellschaft zum Verstummen zu bringen“.