Thursday, March 28, 2024
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Maryam Rajavi Botschaft an die Konferenz ICLW

ICLW conference in ParisBotschaft Maryam Rajavis an die Konferenz des ‘International Committee of Lawyers in Support of 1000 Women in Ashraf’ – Paris, 8. Oktober 2009

Liebe Freunde und Freundinnen

Ich danke Ihnen für das Zusamentreten dieser Konferenz und Ihre Aufmerksamkeit für die Frage der Frauen im Iran und insbesondere den Status der iranischen Frauen in Camp Ashraf.

Tausend Frauen in Ashraf sind unmittelbar von Zwangsumsiedlung, Mord und Angriffen bedroht: Ich möchte an Sie alle, liebe Freunde und Freundinnen, und an die ganze Welt dieser Frauen wegen appellieren.

Die Schaffung des ‘International Committee of Jurists in Defense of 1000 Women in Ashraf’ (Internationales Juristenkomitee zur Verteidigung der 1000 Frauen in Ashraf) ist ein bedeutender und willkommener Schritt. Das ist eine Kampagne gegen die Verbrechen des im Iran herrschenden religiösen Faschismus. Durch den Aufstand des iranischen Volkes in den vergangenen drei Monaten ist das Regime tiefgreifend destabilisiert worden. Es versucht deshalb verzweifelt, die Opposition zu unterdrücken.

Die Ermordung von mindestens 300 Protestierenden, die Folter von Tausenden im Zuge des Aufstands im Iran Inhaftierter und der Angriff auf Ashraf zielen alle darauf ab, den Aufstand zu ersticken.

Die Mullahs im Iran haben zur schmutzigen Waffe der Vergewaltigung Zuflucht genommen, um die Frauen von einer aktiven Opposition abzuhalten, denn Frauen haben bei den Aufständen eine aktive Rolle gespielt.

Auch durch ihrem Angriff auf Ashraf versuchen die Mullahs und ihre irakischen Handlanger, die Bewohner Ashrafs zu vertreiben, anzugreifen und zu ermorden, und hier insbesondere die Frauen, denn die Frauen von Ashraf nehmen im Widerstand eine Führungsrolle ein.

Viele dieser Frauen in Ashraf sind hoch gebildete Absolventinnen und Studentinnen europäischer, kanadischer, US-amerikanischer und iranischer Universitäten.

Mehr als 200 von ihnen sind ehemalige politische Gefangene des gegenwärtigen Regimes mit durchschnittlich fünf Jahren Haft unter den Mullahs.

Der Kampf und der Aktivismus während der letzten drei Jahrzehnte dient heute im Iran Frauen und jungen Menschen, die für Freiheit und Gleichheit kämpfen als Beispiel. Frauen und Mädchen im Iran haben sich bei den jüngsten Aufständen von ihnen und ihren Opfern inspirieren lassen.

Die Frauen in Ashraf befinden sich seit den Angriffen vom 28. und 29. Juli in ständiger Gefahr.
Es gibt mehrere wichtige Punkte, auf die ich Sie bezüglich der kritischen Lage in Ashraf aufmerksam machen möchte:

1. Der Angriff auf Ashraf war vom iranischen Regime der Mullahs organisiert und angeleitet worden. Der Oberste Führer des Regimes enthüllte am 28. Februar, dass ein bilaterales Abkommen zwischen seinem Regime und dem Irak existiere, Ashraf zu zerstören. Das Regime der Mullahs im Iran ist entschlossen, den Angriff auf Ashraf oder die Vertreibung der Bewohner Ashrafs und das Massaker an ihnen zu wiederholen.
2. Die Angreifer sind gegenwärtig in Ashraf stationiert, und der Vorsatz zum Angriff besteht weiter. Dennoch haben weder die Amerikaner, noch die UN, noch irgendeine andere interenationale Körperschaft irgendwelche Garantien für den Schutz der Ashraf-Bewohner angesichts der Verbrechen und Verschleppungen gegeben.
3. Bei dem Angriff auf Ashraf wurden Frauen wiederholt mit Vergewaltigung bedroht.
4. Die Behandlung der 36 verschleppten Bewohner Ashrafs ist besonders besorgniserregend. Die Angreifer haben sie gewaltsam aus Ashraf verschleppt und gefoltert, obwohl sie internationalen Konventionen gemäß geschützte Personen sind. Obgleich sie gestern nach einem langen Hungerstreik freigelassen wurden, hat dieses Vorkommnis doch die Sorgen um eine Zwangsumsiedlung ernstlich vergrößert.

Die verbrecherische Verschleppung von Bewohnern Ashrafs auf gleiche Weise sollte nicht gestattet werden. Wenn das geschähe, würde das nichts anderes bedeuten, als dem iranischen Regime freie Hand bei der Ermordung der Ashraf-Bewohner zu geben.

Jeder Versuch, die Mitglieder der PMOI in Ashraf zwangsweise an andere Orte zu schaffen, ist gemäß den Genfer Konventionen verboten und wird als Verbrechen gegen die Menschlichkeit angesehen. Wie das irakische Gericht in seinen Urteilen, durch die Freilassung der 36 Bewohner freigelassen werden sollten, betonte, ist der Aufenthalt der Ashraf-Bewohner im Irak legal.

Ich rufe die Vereinigten Staaten von Amerika, die Europäische Union und die internationalen Körperschaften dazu auf, Garantien dafür zu schaffen, dass die Menschenrechte der Bewohner Ashrafs geachtet und sie vor jedem Angriff, vor Gewalt oder Umsiedlung sicher sein werden.

Ich rufe die Vereinten Nationen und den Hochkommissar für Menschenrechte auf, dafür zu sorgen, dass eine UN-Mission zur Überwachung der Lage in Ashraf eingerichtet wird, um weitere Angriffe oder Verschleppung der Bewohner zu verhindern.

Ich rufe sie dazu auf zu erklären, dass die Bewohner Ashrafs die Rechte und den Schutz, die ihnen nach der Vierten Genfer Konvention zugestandenen sind, genießen müssen.

Liebe Freunde und Freundinnen,

In zwei Tagen werden wir Zeuge des Welttages gegen die Todesstrafe sein. Dieser Tag verdeutlicht die Tragödie der fortgesetzten Hinrichtungen und des Erhängens im Iran, dem Land, dass relativ zu seiner Bevölkerung die höchste Zahl von Hinrichtungen aufweist.

Das iranische Volk braucht bei seinem Bemühen, das Regime der Hinrichtungen und Folter abzuschaffen, internationale Solidarität.

Die Frauen Irans und Ashrafs hoffen, ihre Schwestern überall auf der Welt in diesem Kampf an ihrer Seite zu finden.

Es besteht kein Zweifel daran, dass internationale Schwesterlichkeit und Solidarität die Kraft haben, diese verbrecherische Gewalt zu überwinden.

Die Kampagne zur Verteidigung Ashrafs ist so die erste Verteidigungslinie für alle Frauen im Iran.

Ein Sieg in diesem Kampf bedeutet nicht einfach nur einen Sieg über ein diktatorisches Regime, sondern auch die Zerschmetterung einer Frontlinie des Fundamentalismus.

In der Tat ist ein Wandel im Iran und der Sturz des Mullah-Regimes dort ein großer Triumph für die weltweite Bewegung für Freiheit und Gleichheit.

Ich danke Ihnen allen