Friday, July 26, 2024
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“Unser Gegner ist das iranische Regime”

US-Generalkonsul Butcher übte in Braunschweig harsche Kritik an Präsident Ahmadinedschad

Von Katrin Teschner

BRAUNSCHWEIG. Die USA wollen in diesem Jahr den Druck auf das iranische Regime erhöhen – aber sie wollen es nicht im Alleingang tun: US-Generalkonsul Duane C. Butcher machte gestern auf einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Braunschweig deutlich, wie wichtig den USA die internationale Zusammenarbeit ist.

"Der Iran darf auf keinen Fall in den Besitz von Nuklearwaffen kommen", betonte Butcher. Dies würde die Region destabilisieren und wegen der Unterstützung von Terrorgruppen seitens des Irans ein unkalkulierbares Risiko darstellen. "Deshalb ist für uns eine gemeinsame Vorgehensweise im UN Sicherheitsrat so wichtig. Dem Iran muss klar sein, dass wir uns nicht auseinander dividieren lassen."

Butcher übte harte Kritik am iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Sein antisemitisches Gerede erinnere an eine vergangene Zeit. "In einer Hinsicht ist dies einfach eine andere Diktatur, die sich verzweifelt darum bemüht, ihre Herrschaft mit einer behaupteten Bedrohung von Außen zu legitimieren", sagte er. "Es muss uns immer bewusst sein, dass unser Gegner das iranische Regime ist und nicht die iranische Bevölkerung. Um den Frieden zu sichern, werden wir deshalb einerseits in diesem Jahr den Druck auf das Regime erhöhen müssen, andererseits die Hand der iranischen Bevölkerung reichen."

Der Generalkonsul ist zuversichtlich, dass sich das zuletzt unter der Regierung Schröder abgekühlte deutsch-amerikanische Verhältnis spürbar verbessern wird. Mit Blick auf Präsident Georg W. Bush und Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt er: "Es ist sehr deutlich, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt." Offensichtlich sei das Ziel nicht mehr die Schaffung eine geeinten Europas als Gegengewicht gegen die Vereinten Staaten – eine gute Nachricht. "Denn die Meinungsunterschiede zwischen Europa und den Vereinigten Staaten sind, offen gesprochen, trivial, verglichen mit der Größe der Probleme, die sich uns in der Welt stellen."