Reporter ohne Grenzen informiert über die Verhaftung von sechs Journalisten in der letzten Woche und fordern die Freilassung aller im Iran eingesperrten Journalisten.
Die Organisation für die Freiheit der Presse erklärte: "Jede Entschuldigung hält die Journalisten im Iran davon ab, sich selbst auszudrücken. Sowohl von den staatlichen Sicherheitsdiensten als auch vom Klerus strengstens kontrolliert, werden die Nachrichtenmedien, die nicht die Vision von der islamischen Revolution verteidigen, ruiniert und ihre Journalisten ohne Haftbefehl grundlos eingesperrt."
Manchmal werden sie gegen die Zahlung von außergewöhnlich hohen Kautionen auf freien Fuß gesetzt, können aber jederzeit wieder verhaftet werden und sind nicht in der Lage, auf akzeptable Art zu arbeiten.
Das proreformistische Wochenblatt in Farsi, Safir Dashtestan (Dashtestan Botschafter) wurde am 16. Oktober geschlossen und seine Herausgeber M. Boumand und Hossin Rouin zusammen mit einem Redaktionsmitarbeiter wegen eines satirischen Artikels in der jüngsten Ausgabe über den Höchsten Führer, Ayatollah Ali Khamenei,verhaftet. Alle drei wurden später auf Kaution freigelassen.
Zuvor organisierten die Mullahs Proteste vor dem Hauptsitz der Zeitschrift in Bushehr, einer Stadt im Süden Irans. Das Blatt ist bekannt für seine Kritik an den iranischen Klerikern, vor allem an Ayatollah Mesbah, einem Kandidaten für die Wahl des Wächterrates (dessen Vorrecht die Wahl der Höchsten Führung der islamischen Revolution einschließt).
Drei Journalisten der kurdischsprachigen Wochenzeitschrift Rouji Ha Lat (Morgenröte), Farhad Aminpour, Reza Alipour und Saman Solimani, wurden am 12. Oktober im Büro der Zeitung im kurdischen Teil Irans ohne ersichtlichen Grund verhaftet. Wo sie gefangen gehalten werden, ist nicht bekannt. Ihre Familien haben seit ihrer Gefangennahme keinerlei Nachricht von ihnen erhalten.
Hossin Shakery, ein Journalist der Wochenzeitschrift Payam-e-Jonob (Nachricht aus dem Süden in Farsi) wurde unterdessen am 14. Oktober vom Gericht in Bushehr wegen "Störung des Friedens" vorgeladen. Weil er nicht in der Lage war, die vom Richter festgelegte Kaution in Höhe von 100 Millionen Rials (entspricht 9.000 Euro) zu zahlen, wurde er für 48 Stunden in Verwahr genommen. Der Herausgeber der Zeitschrift erhielt ebenfalls vom Gericht eine Vorladung.