Friday, October 11, 2024
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UN beschwert sich bei Irak über Angriff auf Dissidentencamp

VEREINTE NATIONEN (Reuters) – 29. Dezember 2011 – Die Vereinten Nationen haben sich beim Irak über einen Mörserangriff in dieser Woche auf ein iranisches Dissidentencamp in der Nähe von Bagdad beschwert und hat ein Versprechen erreicht, dass diese beendet werden. Das sagte ein UN Sprecher am Donnerstag.

Zwei Mörsergrantaten trafen Camp Ashraf am Sonntag, nur wenige Tage nachdem Bagdad die Endjahresfrist zur Schließung des Camps verlängert hatte, weil die UN Zeit zur Umsiedlung der 3000 Bewohner benötigt.

Camp Ashraf befindet sich 60 Kilometer vor Bagdad und war 25 Jahre lang die Heimat für die Volksmojahedin Iran oder PMOI, einer iranischen Oppositionsgruppe, die der Iran und die USA als terroristische Organisation klassifiziert.

Der Sonderbeauftragte der UN, Martin Kobler, „brachte die Mörserangriffe zur Sprache, als er sich mit verantwortlichen irakischen Vertretern traf, welche die Angriffe bestätigten“, so UN Sprecher Martin Nesirky.

Die Iraker „versprachen, dass sich diese Angriffe nicht mehr wiederholen würden und das man die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht“, so Nesirky.

UN Vertreter konnten nicht sagen, ob dem Irak Informationen vorlegen, wer für die Angriffe verantwortlich ist.

Der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki sagte letzte Woche, dass er einer Verlängerung der Frist zur Schließung des Camp zugestimmt habe unter der Bedingung, dass die UN 400-800 Bewohner bis Ende des Jahres in andere Länder verteilt.

Die Zukunft von Ashraf wurde unklar, nachdem Washington das Camp 2009 an den Irak übergab. Bagdad hat mehrfach betont, dass sie die Guerillagruppe nicht auf irakischem Boden duldet.

In den 70er Jahren führte die Gruppe Angriffe gegen den von den USA unterstützen Schah, doch nach der Revolution von 1979 konzentrierte sie sich auf ihren Kampf gegen die klerikalen Herrscher. Sie fanden Unterschlupf im Irak bei Saddam Hussein, einem erbitterten Feind des Iran.

Die in Paris sitzende Anführerin der PMOI, Maryam Rajavi, sagte am Mittwoch, dass 400 Mitglieder bereit seien, von Camp Ashraf aufgrund einer Good Will Geste abzuziehen. Sie sagte, sie würden eine früheren US Basis mit dem Namen Camp Liberty in der Nähe des Flughafens von Bagdad „sobald wie möglich“ nutzen wollen.

In einer Erklärung vom Donnerstag sagte der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI), der mit den Mojahedin zusammen arbeitet, dass die 400 Personen möglicherweise bereits Freitag umziehen würden. UN Vertreter sagten jedoch, dass dies wohl nicht in den nächsten Tagen passieren würde.

Der NWRI sagte am Mittwoch, dass es insgesamt drei Angriffe in dieser Woche auf Camp Ashraf mit 107mm Katiusha Raketen gegeben habe. Er beschuldigte die Qods Einheiten der iranischen Revolutionsgarden und „seine irakischen Agenten“ der Angriffe.