Fünf Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen, darunter auch Javaid Rehman, der UN Sonderbeauftragte für sie Menschenrechtssituation im Iran, haben die Hinrichtung von Navid Afkari, einem iranischen Ringerchampion, verurteilt, der während der großen Proteste im Iran 2018 verhaftet wurde. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Erklärung.
„Es ist tief verstörend, dass die Behörden die Todesstrafe gegen einen Athleten einsetzen, um damit seine Bevölkerung in einem Klima der steigenden sozialen Unruhen zu warnen. Eine solche schwere Mißachtung des Rechts auf Leben durch willkürliche Hinrichtungen ist nicht nur eine nationale Angelegenheit. Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, in scharfer Form auf diese Aktionen durch die Islamische Republik Iran zu reagieren“, heißt es in der Erklärung.
Bezüglich der geheimen Hinrichtung von Mostafa Salehi, einem Vater von zwei Kindern, der 2019 verhaftet wurde, sagten die Experten:“ Die Hinrichtung von Afkari ist in den letzten Monaten die zweite Hinrichtung von Menschen gewesen, die in Verbindung mit den Protesten stehen. Hinzu kommt eine hohe Frequenz von Todesurteilen gegen Demonstranten. Das lässt die Sorgen steigen, dass die Behörden weiterhin auf die Proteste in dieser Weise reagieren und dass sie jeglichen Ausdruck von Opposition und abweichender Meinungen verhindern wollen.“
Mostafa Salehi
Navid Afkari wurde in Shiraz nach den landesweiten Iran – Protesten 2018 verhaftet. Er wurde sofort danach schwerer Folter durch die Sicherheitskräfte des Regimes unterzogen, damit er ein falsches Geständnis macht und darin die Ermordung eines Sicherheitsbeamten zugibt. Nach diesem erzwungenen Geständnis verurteilte ihn Abteilung 1 des Revolutionsgerichtes in Shiraz zum „moharebeh“ bzw. „im Krieg mit Gott befindend“ und damit zum zweiten Mal zum Tode. Am 25. April 2020 hatte dann der oberste Gerichtshof dieses Urteil bestätigt.
Navid Afkari
Navid schrieb einen Brief aus dem Gefängnis heraus. Dort schilderte er detailliert die grauenvollen Folterungen, die er erlebt hatte. „Rund 50 Tage lang erlebte ich die schlimmsten physischen und psychischen Folterungen. Sie schlugen mich mit Stöcken und Schlagstöcken, schlugen meine Arme, meine Beine, meinen Bauch, meinen Rücken. Sie stülpten mir eine Plastiktüte über meinen Kopf und folterten mich so lange, bis ich fast erstickt wäre. Und sie haben Alkohol in meine Nase geschüttet.“, heißt es in dem Brief.
Bezüglich des unfairen Prozesses und der falschen Anschuldigungen gegen ihn, sagten die Experten:“ Wenn Afkari des Mordes schuldig war, warum wurde der Prozeß dann hinter verschlossenen Türen abgehalten und warum wurde Gewalt und Folter eingesetzt, damit er ein Geständnis ablegt? Die Hinrichtung von Navid Afkari war willkürlich und beruhte auf einem Prozeß, der nicht einmal den minimalsten Standards entsprach und sich hinter der Nebelbank einer Mordanklage versteckte. Wir sind auch von den schweren Anschuldigungen des Einsatz von Folter entsetzt, die nicht untersucht wurden und sind auch von der Ausstrahlung seines erzwungenen Geständnissen im staatlichen Fernsehen sowie von den geheimen Prozessen unter Ausschluß der Öffentlichkeit schockiert.
„Der Verlauf der Ereignisse im Fall von Navid Afkari lässt starken Zweifel aufkommen, dass die Basis für einen Mordprozeß gegen ihn gegeben war. Er wurde hastig geheim hingerichtet, sein Geständnis unter der Folter war der einzige Beweis und der Prozeß wurde ebenfalls geheim abgehalten. Hinzu kommen ein fehlender Respekt für die nationalen Gewohnheiten, indem der Familie ein letzter Besuch verweigert wurde, was darauf schließen lässt, dass die Behörden diese Hinrichtung beschleunigen wollten.“, ergänzten die Experten.
Following Navid Afkari’s execution, Mrs. Maryam Rajavi, the president-elect of the National Council of Resistance of Iran (NCRI), said: “The execution of Navid Afkari, however, will only add fuel to the flames of the Iranian people’s uprising and will send the mullahs’ regime to the dustbin of history. Our people will never forgive or forget this crime. Khamenei and his regime will not be able to evade the consequences of this cowardly murder.”
Nach der Hinrichtung von Navid Afkari sagte Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI):“ Die Hinrichtung von Navid Afkari wird weiteren Treibstoff für die Flammen des iranischen Volksaufstandes bedeuten und dieser wird das Mullahregime auf den Müllhaufen der Geschichte werfen. Unser Volk wird nie vergeben und vergessen, welche Verbrechen Khamenei und sein Regime begangen haben und es wird hier nicht in der Lage sein, sich den Konsequenzen dieses feigen Mordes zu entziehen.“
Frau Rajavi betonte noch einmal:“ Der UN Sicherheitsrat und seine Mitgliedsstaaten, der UN Menschenrechtsrat, der UN Hochkommissar für Menschenrechte, die EU und die internationalen Menschenrechtsgremien müssen praktische und effektive Maßnahmen gegen das Regime für seine Hinrichtung von Navid Afkari und 120.000 weiteren politischen Gefangenen beschließen. Stille und Inaktivität gibt dem Regime grünes Licht für weitere Verbrechen und muss daher als Mittäterschaft angesehen werden.“