Thursday, March 28, 2024
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Währungsmanipulation im Iran?

Der Wert der iranischen Währung ist weiter gegenüber dem des US Dollar gefallen. Auf dem freien Markt ist der Wechselkurs 140 000 Rial gegen den Dollar, aber es wird viel im Parlament darüber debattiert, wie das passieren konnte.

Die Administration von Hassan Rohani macht nach wie vor die US Sanktionen für die Inflation, den Verfall des Wertes der Währung und die Abnahme der Kaufkraft der Iraner verantwortlich, aber andere iranische Großkopfete vermuten eine  Verschwörung zwischen Regierung und Parlament, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Am Sonntag  strahlte das staatliche Fernsehen des Iran ein Programm über die Ursache des neuesten Höchststands bei den Devisenkursen aus, das den bekannten Ökonomen des iranischen Regimes Hossein Raghfar zu Wort kommen ließ, demzufolge das Regime den Rial abwertet, um sogenannten Privatbanken aus der Patsche zu helfen.

Raghfar: „Leider stehen die sogenannten Privatbanken im Land vor ernsten finanziellen Problemen und Regierung und Parlament bilden sich ein, sie könnten durch eine Aufwertung ausländischer Währungen [gegenüber dem iranischen Rial] genug an Polstern schaffen, um die Missetaten des privaten Bankensektors zu kompensieren“.

Er führt aus, dass es unklar sei, ob ein bedeutender Teil der Einlagen verlorengegangen ist, deshalb ist das Regime für die Differenz aufgekommen, indem es die Wirtschaft vollgepumpt hat. Auf diese Art und Weise sind die Investitionen aus der iranischen Bevölkerung beträchtlich entwertet worden.

Natürlich haben die Eingriffe in den Wirtschaftsablauf die ganze Wirtschaft durcheinander gebracht und Raghfar warnt, dass es noch schlimmer wird, wenn die Produktion aufhört und mindestens eine Million Jobs verloren gehen.

Er ist nicht der einzige, der Derartiges berichtet. Die staatliche Nachrichtenagentur ISNA gibt an, dass die Regierung hinter der Inflation stehen muss, weil es „keine negative Entwicklung im Feld der Außenbeziehungen gegeben habe“, während die Zeitung Jahan-e Sanat, die Rohanis Fraktion nahesteht, meint: „Man kann den Versprechungen der Regierung nicht mehr trauen, wenn sie mit der Gangart des Marktes spielt“.

Natürlich sind die wahren Opfer bei dem allen die Menschen im Iran.

Der Wirtschaftsanalyst Arman Hajian Fard führt an, dass iranische Arbeiter mit die niedrigsten Löhne in der Welt bekommen – etwa 14 Millionen Rial je Monat für Vollzeitarbeiter – was zudem verbunden ist mit dem Hochschießen der Lebenshaltungskosten und was darauf hinausläuft, dass ein männlicher Haushaltsvorstand nur ein Drittel dessen verdienen kann, was eine Familie zum Überleben braucht.

Fard dazu: „Die Armutsline liegt jetzt bei 60 Millionen Rial [etwa 430 US $ bei einem Kurs von 140 000 Rial gegenüber einem US $] und die Lebenshaltungskosten sind gegenüber dem Januar 2018 um 80 Prozent gestiegen. Sie haben 50 Millionen Rial [im Monat] erreicht. Im Sommer 2018 hat sich der Anteil der Bevölkerung, der unter der Armutslinie lebt, von 12 auf 50 Prozent [der Bevölkerung] erhöht”.