
Am 30. September 2025 erfasste eine Protestwelle den Iran und offenbarte die tiefsitzende Wut der iranischen Bevölkerung gegen die herrschende Theokratie. Von Lehrern in Teheran und Gesundheitspersonal in Täbris über Bäcker in Maschhad bis hin zu Ölarbeitern in Ahvaz gingen Bürger aller Gesellschaftsschichten auf die Straße, vereint im gemeinsamen Kampf gegen Korruption, wirtschaftliche Not und systemische Ungerechtigkeit. Dies sind Symptome eines kollabierenden Staates und beweisen das völlige Regierungsversagen des Regimes und seine zunehmende Illegitimität in den Augen der Bevölkerung.
Öffentliche Dienste in der Krise: Der Verrat an Irans Pädagogen und Heilern
Die Aushöhlung des öffentlichen Dienstes durch das Regime war in der Hauptstadt des Landes in aller Deutlichkeit zu sehen. In Teheran veranstalteten Lehrer und Bewerber des Bildungsministeriums riesige Kundgebungen gegen ein korruptes und diskriminierendes Einstellungsverfahren, das Leistung ad absurdum führt. Das Regime hatte 30.000 Lehrstellen versprochen, stellte aber nur 11.000 zur Verfügung. Selbst dann wurden Bewerber mit hohen Punktzahlen zugunsten von Kandidaten abgelehnt, die aufgrund ihrer Verheiratung oder Berufserfahrung bevorzugt wurden, was ihre Bemühungen sinnlos machte. Die Slogans der Demonstranten vermittelten ein tiefes Gefühl des Verrats: „Wir haben keine Gerechtigkeit gesehen, nur Lügen gehört!“ Ein Demonstrant trug ein Schild mit einer Botschaft der völligen Verzweiflung: „Mein Leichentuch ist das Dokument des Endes der Hoffnung in der Bildung.“
Die Krise beschränkt sich nicht nur auf das Bildungswesen. In Täbris versammelten sich Mitarbeiter der Medizinischen Universität, um gegen monatelang ausstehende Sozialleistungen, die Nichtumsetzung offizieller Vorschriften des Gesundheitsministeriums und die weit verbreitete Diskriminierung von Verwaltungs- und Servicepersonal bei Bonuszahlungen zu protestieren. Ihre Demonstration verdeutlichte die Vernachlässigung derjenigen, die eigentlich für die Gesundheit des Landes zuständig sind, durch das Regime.
September 30—Tehran, Iran
Teachers rallied outside the Ministry of Education, protesting discriminatory hiring exam policies on spousal and employment scores. They chanted: “We won’t back down until we get our rights!”#IranProtests pic.twitter.com/qnEPUqBpww— People's Mojahedin Organization of Iran (PMOI/MEK) (@Mojahedineng) September 30, 2025
Bäcker und Landwirte protestieren gegen staatlich geförderten Diebstahl
Proteste um die Grundversorgung sind zu einem Brennpunkt der öffentlichen Wut geworden. Am 30. September veranstalteten Bäcker in Maschhad, Yazd und Chorramabad koordinierte, mehrtägige Proteste gegen die Nichtauszahlung lebenswichtiger Subventionen durch das Regime. In Maschhad versammelten sich Demonstranten vor den Büros der Firma „Nanino“und der Sepah Bank und skandierten Slogans, die dem Staat direkte Mitschuld an ihrem Leid vorwarfen:„Genug der Versprechungen, unsere Tische sind leer! “ und „Nanino stiehlt, die Regierung unterstützt es. “
In Ardakan blockierten Bauern und Traktorfahrer das örtliche Landwirtschaftsbüro, um gegen die drastischen Kürzungen ihrer Treibstoffquoten zu protestieren. Sie warnten, diese Politik mache die Landwirtschaft unhaltbar, schränke ihre Fähigkeit zur Nahrungsmittelproduktion ein und zerstöre ihre Lebensgrundlage. Dies sei ein klares Beispiel für die zerstörerische Wirtschaftspolitik des Regimes.
Rentner: Das politische Erwachen einer Generation
Die deutlichsten politischen Verurteilungen des Regimes kamen an diesem Tag von Rentnern. In Kermanshah demonstrierten Rentner aus Militär, öffentlichem Dienst und Sozialkassen mit Sprechchören, die die gesamte politische und ideologische Grundlage des Regimes zurückwiesen. Sie prangerten jahrzehntelange Propaganda an und skandierten: „Der Feind ist hier, sie lügen und behaupten, es sei Amerika. “ Sie wiesen auch die falsche Dichotomie der Regimefraktionen zurück und riefen: „Reformisten, Prinzipalisten, ihr habt den Iran in den Abgrund gezogen.“ Ihre Kernforderung war nicht die nach geringfügigen Reformen, sondern nach einer grundlegenden Verschiebung der nationalen Prioritäten: „Wir wollen weder Krieg noch Gemetzel; wir wollen dauerhaften Wohlstand.“
September 30—Kermanshah, western Iran
Retirees from civil service, military, Social Security, healthcare, telecommunications, and other funds rallied, demanding justice and fair pensions. They chanted: “We won’t rest until we get our rights!”#IranProtests pic.twitter.com/hTlYxc2djK— People's Mojahedin Organization of Iran (PMOI/MEK) (@Mojahedineng) September 30, 2025
Risse im Wirtschaftsmotor: Unruhen in wichtigen Branchen
Die Unzufriedenheit hat auch das Herz der iranischen Wirtschaft erreicht. In Asaluyeh protestierten zum zweiten Mal innerhalb eines Monats Hunderte Vertragsarbeiter der Pars Oil and Gas Company und forderten die Umsetzung eines Gerichtsurteils (Nr. 3188), das das Regime weiterhin ignoriert und damit einen Staat vorführt, der außerhalb seiner eigenen Gesetze operiert. Auch in Ahvaz versammelten sich aktive und ehemalige Ölarbeiter, um ihren Unmut kundzutun.
Diese Unruhen folgen einem bedeutenden Sieg der Arbeiterbewegung. Nach fast drei Wochen anhaltender Proteste zwangen die Stahlarbeiter in Ahvaz die Regierung zum Einlenken und das Unternehmen zur Zahlung der längst überfälligen Löhne. Dieser Erfolg ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass organisierter, anhaltender Widerstand den Willen des Regimes brechen kann und hat zweifellos auch andere Sektoren ermutigt, ihre Rechte einzufordern.
September 30—Asaluyeh & Shirinu, southern Iran
Hundreds of contract workers of Pars Oil & Gas rallied again at South Pars platforms, demanding enforcement of court ruling 3188 and payment of benefits. Their message: workers’ patience is running out.#IranProtests pic.twitter.com/dHJpKNC4pa— People's Mojahedin Organization of Iran (PMOI/MEK) (@Mojahedineng) September 30, 2025
Die Proteste vom 30. September sind ein klares Urteil über das iranische Regime. Die Parolen der Bevölkerung beschränken sich nicht mehr nur auf wirtschaftliche Forderungen; sie sind eine umfassende Ablehnung eines korrupten und tyrannischen Systems, das sie auf allen Ebenen im Stich gelassen hat. Von der Hauptstadt bis in die Provinzstädte und in allen wichtigen Bereichen der Gesellschaft ist die Botschaft dieselbe: Das iranische Volk hat jegliches Vertrauen in dieses Regime verloren und ist entschlossen, sein Land zurückzuerobern.
