Sunday, May 28, 2023
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Irak: “Uns läuft die Zeit weg”, sagte der Offizier

Irak: “Uns läuft die Zeit weg”, sagte der OffizierNWRI – Der folgende Bericht von Richard Norton und Tayler aus Basra legt die landesweite Einmischung des iranischen Regimes im Irak offen. Der Bericht wurde am Samstag von The Guardian veröffentlicht:

Irak bewegt sich auf Messersschneide. Du fühlst das, wenn der Pilot des Puma Helikopters plötzlich in Schieflage geht und automatisch auf das Bodenfeuer hin zurückfeuert. Du spürst es in den Gesichtern der jungen britischen Truppen, die sich für die nächste Nachtpatrouille vorbereiten. Du hörst es sicher, wenn du mit den britischen Militärkommandeuren in Basra und Bagdad sprichst.

"Von jetzt an muss alles für diese Regierung vorbereitet werden“, sagt Generalleutnant Sir Rob Fry, der ranghöchste britische Offizier im Irak und bezieht sich auf die vom designierten Premierminister Nuri al-Maliki erwartete Entscheidung dem irakischen Parlament ein Kabinett vorzustellen. "Die nächsten drei bis sechs Monate werden entscheidend, absolut lebenswichtig sein.“

Britische Soldaten haben hier in Basra eine hohe Verantwortung – sowohl politisch und diplomatisch als auch militärisch. Generalleutnant Fry sagte noch: „Die gesamte Militärkraft muss den Ring halten.“ Er beschreibt die ausländische Militärpräsenz im Irak als eine "Geburtshelferin“.

Der Vergleich ist passen. Britische Kommandeure hoffen erwartungsfroh, dass die von Maliki versprochene Regierung der „nationalen Einheit“ das gefährlich anwachsende Vakuum ausfüllen wird, das von den shiitischen Milizen – manche vom Iran aufgestachelt – im Süden und in anderen Gebieten von sunnitischen Aufständischen und al-Kaida Kämpfern ausgenutzt wird, Der britische Sicherheitsdienst schätzt sie auf mehr als 1000, weit aus mehr als vor einem Jahr geschätzt wurde.

The Guardian begleitete General Sir Mike Jackson, einen Armeeführer, nach einer der schwersten Wochen für die britische Armee hier nach Basra. Fünf Menschen wurden getötet – darunter die erste Frau, die in den Kämpfen im Irak fiel – als ihr Lynx Helicopter abgeschossen wurde. Einige Tage danach, wurden zwei Soldaten vom 2. Bataillon des Königlichen Anglikanischen Regiments getötet, als sie in einem gepanzerten Land Rover Streife fuhren.

In der Zwischenzeit laufen die Straßenkontrollen wie zuvor ab. "Wir sind jeden Tag irgendwo in der Stadt“, sagte Coloniel Leutnant Johnny Bowron, Kommandeur der 1. leichten Infanterie, „im Moment ist es ziemlich grausam.“

Britische Militärkommandeure malen einen ziemlich gravierenden Unterschied zwischen den Aufständischen in Bagdad und der Miliz, die eine immer größer werdende Gefahr für ihre Truppen um Basra herum darstellen. "Im Süd-Osten haben wir keine Aufstände, aber bewaffnete Gruppen, die die politische und wirtschaftliche Macht an sich reißen wollen“, sagte Generalmajor John Cooper, Kommandeur der Britischen Armee im Südirak. General Leutnant Fry, der in Bagdad stationiert ist, unterstützt diese Bewertung. "Die Probleme im Süden sind nicht auf die Übernahme der Regierungsgewalt ausgerichtet, sondern drehen sich um die wirtschaftliche Macht und Reichtum“, sagte er.

Sie zeigen mit dem Finger auf die Badr Brigaden, den militärischen Flügel des Höchsten Rates der islamischen Revolution im Irak (Sciri) mit engen Kontakten zum Iran und in der Region mit zwei Provinzgouverneuren vertreten, und die verbrecherischen Elemente der Mahdi Armee, die Miliz des radikalen Klerikers Moqtada al-Sadr.

Die Miliz gedeiht, sagte der britische Offizier, in einer Zeit, in der Korruption blüht und die Kriminalität der lokalen Politiker, über die keine Zentralregierung wacht, sind seit der Invasion außer Kontrolle. Britische Offiziere sind frustriert, weil es keinen wirtschaftlichen Aufschwung gibt und Unsicherheiten im Besonderen unter den Armen. Wenn man sie allein lässt, laufen sie in schnell in die Arme der Mahdi Milizen, weil sie ihnen Essen und medizinische Versorgung geben.

Die Probleme dieser Region im Irak stehen sehr stark unter dem Einfluss des Nachbarlandes. "Iran sieht sich selbst als eine starke regionale Macht“, erklärte der Oberst des Britischen Militärsicherheitsdienstes in Basra. Es ist zu sehen, dass der Iran einen Nervenkrieg provozieren will, damit sich die Briten und die USA aus dem Irak ohne Chaos zurückziehen.

Die Iraner "wollen sicher die USA oder eine aufrührerische Nation nicht hier“, sagte Generalleutnant Fry. Die Annahme, dass der Iran, oder zumindest seine revolutionären Garden bzw. Elemente der Hizbollah, hinter den zunehmenden Gebrauch von explosiven Vorrichtungen, IEDs, Landminen stehen, die immer mehr Verluste verursachen, gilt nicht nur in Basra sondern im ganzen Irak. Jetzt gibt es täglich bis zu 80 Angriffe, bei denen jede Woche 600 Verluste entstehen, wie die Offiziere des britischen Militärs zu verstehen geben.

So wichtig wie es für die Briten ist, so wichtig ist eine funktionierende Zentralregierung für die Bildung einer nationalen Armee für den Irak. Britische Instruktoren trainieren Kadetten an der Militärakademie mit dem Ziel, bis Dezember 325.000 Soldaten und Polizisten zur Verfügung zu haben. Die Leistungsfähigkeit der nationalen Institutionen, um auf eigenen Füßen zu stehen, wird allein einen Einschnitt bei den 8.000 britischen Truppen bedeuten, sagte der Militärkommandeur in der letzten Woche. Einschnitte werden durch Bedingungen nötig, nicht durch eine vorbestimmten Zeitplan, sagte General Jackson.

Soweit Großbritannien betroffen ist, scheint jetzt ein entscheidender Moment im Irak zu kommen. "Es geht jetzt um alles“, erklärte ein höherer Britischer Offizier. "Die Zeit läuft uns davon“, warnte ein anderer.