Saturday, July 27, 2024
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Großbrand im Evin-Gefängnis – Iranischer Widerstand warnt vor Ermordung politischer Gefangener

 

15.10.22 – Ein Großbrand hat das berüchtigte Evin-Gefängnis verschlungen, in dem viele politische Gefangene hinter Gittern festgehalten werden. Laut lokalen Quellen sind wiederholt Schüsse zu hören. Das Leben vieler Häftlinge ist in Gefahr.

Um 21:50 Uhr Teheraner Zeit war eine gewaltige Explosion zu hören, die die Fenster der umliegenden Gebäude erschütterte. Einige Gefangene sind auf dem Dach des Gefängnisses. Parolen wie „Tod dem Diktator, Tod Khamenei“ waren aus dem Inneren von Evin zu hören.
Berichten vom vorort zufolge sind Menschen aus verschiedenen Bezirken Teherans zum Evin-Gefängnis geeilt, um zu protestieren und zu verhindern, dass weitere Sicherheitskräfte das Gefängnis überfallen und Gefangene abschlachten. Sicherheitskräfte wurden entsandt, um die Menge zu zerstreuen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Tasnim behauptete: „Unmittelbar nach einem Konflikt zwischen Gefangenen und einem Brand, der in einer Nähwerkstatt ausbrach, ergriffen die Gefängnisbeamten Maßnahmen, um den Konflikt unter Kontrolle zu bringen, und die im Gefängnis befindliche Feuerwache begann sofort mit den Löscharbeiten und jetzt ist das Feuer eingedämmt und gelöscht.“
Frau Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI), forderte die Vereinten Nationen, den UN-Menschenrechtsrat, den Hohen Kommissar für Menschenrechte und die Europäische Union auf, unverzüglich einzugreifen, um ein Massaker an Evin-Gefangenen zu verhindern.

Maryam Rajavi rief die Menschen und Jugendlichen in Teheran dazu auf, den Familien zu helfen, die sich um Evin-Gefängnis versammelt haben, um das Leben der vom Feuer bedrohten Gefangenen zu retten, die gleichzeitig von der Revolutionsgarde IRGC beschossen werden.
Frau Rajavi erinnerte an einen ähnlichen Vorfall im Lakan-Gefängnis in der nordiranischen Provinzhauptstadt Rasht am 9. Oktober und stellte fest, dass mindestens 10 Gefangene durch die Schüsse der Gefängniswärter und das Feuer getötet wurden, während eine größere Anzahl von Gefangenen verletzt wurde.

Laut der offiziellen Website der Organisation der Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) berichtete ein Augenzeuge in der Nähe des Evin-Gefängnisses um 22:30 Uhr Teheraner Zeit: „Die Gefangenen gingen zu den Gefängnismauern und die Sicherheitskräfte ließen die Hunde frei in das Gefängnis und banden ihre Halsbänder los. Außerhalb des Gefängnisses ist ohrenbetäubendes Bellen zu hören. Es gibt ein konstantes Geräusch von Granatenexplosionen, die das Trommelfeuer von Schüssen überlagern.“

Eine der Familien der Gefangenen vor dem Evin-Gefängnis sagte: „Wir haben drei Explosionen gehört, die RPGs-Granatwerfern oder Mörsern ähneln. Spezialeinheiten der Polizei überfielen das Evin-Gefängnis. Das Regime versucht paramilitärische Basij-Truppen aus verschiedenen Teilen Teherans zu entsenden, um gegen die Menschen zu kämpfen, die sich hier versammelt haben.“

Ein anderer Augenzeuge berichtete: „Im Evin-Gefängnis sind mindestens zwei Dächer eingestürzt. Mehrere Insassen sind im Gefängnishof. Ab und zu sind Explosionen zu hören. Die Anti-Aufruhr-Einheiten setzen Tränengas ein, um die vor dem Gefängnis versammelten Familien zu zerstreuen.“