Die landesweite Erhebung im Iran schloss ihre siebente Woche ab mit den Rufen „Tod dem Diktator“ und „Tod für [Ali] Khamenei“ gegen den Obersten Führer des Regimes gerichtet, die im ganzen Iran widerhallten und das Kleriker Regime zwangen, auf Pathetik zu verfallen, um seine Herrschaft zu rechtfertigen.
An Lächerlichkeit kaum zu überbieten war eine Geste am Freitag, dem 28. Oktober, als es in einem Dutzend iranischer Städte seine Unterstützer zu Kundgebungen veranlasste, um zu versuchen, die Protestierer einzuschüchtern.
Im Gegensatz dazu setzten Iraner am Freitag ihre Proteste fort und viele Menschen im ganzen Land schlossen sich eben nicht den staatlichen Kundgebungen, sondern den Demonstrationen des Volkes an.
Die im Iran herrschende Theokratie und ihre Amtsträger, die viele Fanfaren bliesen, dass der Freitag „der Anfang vom Ende des Aufruhrs“ sei, waren gezwungen, ihre Strolche zu versammeln und am Samstag noch so einen Eintopf anzurichten.
Seit dem Anfang von dem, was viele als die demokratische Revolution des Iran betrachten, haben das iranische Regime und seine Apologeten im Westen versucht, den Aufstand als „führungslos“ und als ein Amalgam von emotionalen Reaktionen adoleszenter Massen darzustellen.
Dagegen hat der Fokus des Regimes an den beiden Tagen das Gegenteil erwiesen. Der Hauptslogan dieser Shows war: „Tod den Heuchlern“, ein abwertender Ausdruck, den Teheran benutzt, um seine führende Oppositionsgruppe, die Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK) zu kennzeichnen.
Die Führer der Freitagsprediger, die gemeinhin als Khameneis Sprachrohre gelten, haben die Furcht ihres Herrn vor der organisierten Widerstandsbewegung wiedergespiegelt. Es hörte sich wie der Schlager „Johnny-one-note“ an, wenn die Mullahs von der Gefahr der MEK sprachen.
„Die MEK unterstützen diese Aufrührer“, erklärte Rasul Felhati, der Vertreter Khameneis in Rasht; er musste aber auch zugeben, dass „wir diese Art von Aufruhr wieder haben könnten“.
Abdohossain Gheibshahi, der Führer der Freitagsprediger in Abadan, räumte auch ein, dass das Regime „seine Geduld verloren hat“ angesichts des Aufstandes, deshalb „solle die MEK sich nicht sicher fühlen, wir erwarten, dass sie heftige Prügel bekommt“.
„Die Menschen sollten sich von der MEK distanzieren“, meinte der Führer der Freitagsprediger von Shahr-e-Rey Ali Shahcheragi und legte die Furcht des Regimes vor dem zunehmenden Trend der Jugendlichen zur Annäherung an die Widerstandseinheiten der MEK oder ihrer Unterstützung des Ziels eine Regimewechsels um jeden Preis bloß.
Die vororganisierten Kundgebungen am Samstag zeigten eine andere Perspektive der Fehler des Regimes. Hossein Salami, der Befehlshaber der terroristischen Revolutionsgarden (IRGC), behauptete in Shiraz: „Heute ist der letzte Tag der Proteste“ und warnte die Protestierer, nicht auf die Straßen zu gehen.
„Liebe Universitätsstudenten, hört zu, wir können nicht Aktionen außerhalb des Rahmens [des Regimes] dulden. Wollt ihr zur Macht kommen neben den kriminellen Heuchlern [MEK], die die Nation verraten haben? Öffnet eure Augen und steht zum [Regime]“, erklärte er unverhohlen.
In weniger als 24 Stunden bekam er die Antwort von den Iranern und besonders von den Universitätsstudenten. Mutige iranische Jugendliche und Studenten haben im ganzen Iran Anti-Regime Kundgebungen abgehalten und „Tod dem Diktator“ gerufen und sind mit Sicherheitskräften aneinandergeraten.
Die Unterdrückungskräfte des Regimes haben das Feuer auf die Universitätsstudenten eröffnet, konnten ihre Stimmen aber nicht zum Schweigen bringen.
Im staatlichen Fernsehen wird am 28. Oktober in den Freitagspredigten im ganzen Iran auf die MEK eingedroschen
„Laute Schreie und Hupen aus Protest erschrecken mich nicht. Ich fürchte, dass die Leute bei Gewalt ihre Zuflucht suchen und die Leute, die theoretisieren und diese Aktionen rechtfertigen, indem sie von „legitimer Selbstverteidigung“ sprechen“, wurde am 29. Oktober Ali Rabiee, ein früherer Minister in Rohanis Regierung, von der staatlichen Tageszeitung Etemad [„Vertrauen“] zitiert.
Rabiee, der als „Reformist“ auftritt, kam nicht einmal annähernd zu der Frage, welche andere Wahl Iraner haben als eine legitime Selbstverteidigung zu üben angesichts der Brutalität des Regimes, die mehr als 450 Tote seit dem Beginn des Aufstands als Resultat hat.
Der Iranische Widerstand hat die Weltgemeinschaft stolz aufgefordert, das Recht des iranischen Volkes auf Selbstverteidigung als einzige Lösung anzuerkennen, um den Kreislauf der Gewalt des Regimes zu durchbrechen nach Jahrzehnten der Straflosigkeit.
Das iranische Volk setzt eifrig seine Bemühungen fort, die herrschende Theokratie zu stürzen, die es seiner fundamentalen Rechte beraubt. Es ist entschlossen, sein Recht auf Selbstbestimmung zu erwerben.
Das Andauern dieser Proteste in einem Land, wo der ganze Sicherheitsapparat dazu da ist, Anti-Regime Proteste schnell niederzuschlagen, ist der wesentlichste Beleg dafür, dass dieser Aufstand weder führerlos noch ohne Ziel ist.
Die endlosen Bemühungen des Regimes, die Hauptopposition und ihre Anstrengungen, die Ajatollahs zu stürzen, zu verleumden, sind weitere Zeugnisse dafür.
Die internationale Gemeinschaft sollte den Willen des iranischen Volkes respektieren und es unterstützen, indem sie die Gewalt des Regimes verurteilt und sein Recht auf Selbstverteidigung anerkennt.