Tuesday, May 30, 2023
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Warum dauern die Proteste jetzt schon einen Monat an?


18. Oktober 2022
Die landesweiten Proteste im Iran gehen in die fünfte Woche. Dieses beispiellose Andauern der Erhebung trotz der heftigen Versuche der Niederschlagung durch das Regime bedeutet, dass die Situation im Iran niemals wieder dieselbe sein wird wie zuvor.

Dennoch haben sich viele der sogenannten Iranexperten im Westen, die dabei geblieben waren, dass im Iran eine neue Revolution undenkbar sei, eine neue Überzeugung zu eigen gemacht und damit angefangen, zu argumentieren, dass der Volksaufstand ebenso spontan wie führungslos sei.

Ursprünglich ausgelöst durch den Tod eines jungen kurdischen Mädchens in Polizeigewahrsam haben sie die Proteste bald auf das ganze Land ausgebreitet und sich allmählich in das verwandelt, was viele Beobachter als eine Revolution betrachten.

Nach der Zählung der iranischen Opposition, der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK) sind bei den jetzigen Angriffen über 400 Protestierer für die Freiheit gefallen und mehr als 20 000 Protestierer wurden verhaftet und werden gefoltert.

Während die Proteste fortdauern, obwohl das Regime versucht, sie zu unterdrücken, bringen Amtsträger ihre große Furcht zum Ausdruck.

„Die Gesellschaft hat die Angst abgelegt. Die Angst der Menschen hat sich jetzt in Zorn verwandelt“, meinte Nosratollah Tadschik, ein früherer Diplomat, gegenüber der staatlichen Nachrichten-Webseite Bahar („Frühling“) am 8. Oktober.
Das wurde vom Obersten Führer des Regimes Ali Khamenei bestätigt. „Diese Feindseligkeiten werden andauern“, äußerte er gegenüber Mitgliedern des Schlichtungsrats am 12. Oktober.

Dieser landesweite Protest brachte eine unberechenbare Gesellschaft zum Vorschein, in der alle Lebensbereiche unter der Korruption, der Unfähigkeit, dem Missmanagement und den Menschenrechtsverletzungen leiden.

Unter diesen Umständen fing ein neues Phänomen an, zu reifen und die Unzufriedenheit im Volk anzutreiben. Entstanden 2016 wurden die MEK Widerstandseinheiten zu einem Rollenmodell für die frustrierte Jugend, die nichts zu verlieren hatte außer einer elenden Zukunft unter der klerikalen Diktatur.

Diese mutigen Seelen wurden mit dem organisierten Widerstand innerhalb des Landes verbunden und forderten weiterhin den Geheimdienst- und Sicherheitsapparat des Regimes heraus.

Obwohl Teheran oftmals bekanntgab, dass es Hunderte aus den Widerstandseinheiten verhaftet habe, wächst dieses Netz immer mehr an und es hat sich im ganzen Land ausgebreitet.