NWRI – Im Folgenden lesen Sie den Text der Ansprache von der ehem. SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Holzhüter, die am 01. Juli 2006 vor der Großkundgebung von 30.000 Iranern im Pariser Bourget-Messe gehalten hat:
Liebe Freundinnen und Freunde,
Zuerst einmal, Salam Ashraf,
Liebe Brüder und Schwestern, haltet durch! Wir sind in Gedanken bei Euch.
Liebe Schwester im Geiste, Maryam Rajavi, Salam,
Wieder einmal sind wir hier zusammen gekommen in berechtigter Sorge um Menschen im Iran, die unter der fundamentalistischen Herrschaft der Mullahs und jetzt unter dem neuen Präsidenten Ahmadinedjad zu leiden haben, der allem die Krone aufsetzt.
Uns, die wir den Frieden und die Freiheit lieben, beunruhigen diese Nachrichten von Bombenattentaten, Folterungen, Entführungen und Morden in besonderem Maße.
Wir wissen alle, wer hinter den Attentaten und diesen Morden steht. In Berlin hat ein Gericht eindeutig festgestellt, wer die Attentate von Mykonos zu verantworten hatte und dass es im Iran Staatsterrorismus gibt. Eine Atombombe in den Händen dieses Regimes ist eine Gefahr für die internationale Gemeinschaft, ja für die ganze Welt in ihren Grundfesten. Wir wollen nicht mehr länger durch Beschwichtigung und Hinstrecken der offenen Hand versuchen, darauf Einfluss zu nehmen. Die ständige Beschwichtigungspolitik der letzten Jahre hat keine positiven Ergebnisse gebracht, eine militärische Intervention würde viele unschuldige Opfer fordern. Wir wollen einen freien und demokratischen Iran. Ich denke, wir sollten den dritten Weg gehen, den Maryam Rajavi vorgeschlagen hat.
Wir wollen, dass die iranischen Volksmojahedin endlich von der Terrorliste gestrichen werden. Ich fordere alle in Europa auf: Unterstützt endlich den nationalen Widerstand und nicht die Mullahs! Öl ist nicht alles!
Das iranische Volk hat so ein wunderschönes Land. Es hat viele geschichtliche und künstlerische Werte zu vermitteln. Dieses Volk verdient Achtung und Zuneigung, nicht aber einen angsteinflößenden Staatschef, der mit Ölentzug und Massenvernichtungswaffen droht.
Ein Freund hat mir von seinem Wunsch erzählt, wenn er einmal in einen befreiten Iran zurückkehrt: Er möchte über das Grab von Khomenei springen und dort ein Museum bauen, in dem alle Grausamkeiten aufgezeigt werden, unter denen die Menschen in den Jahren seit Khomeinei zu leiden hatten. Ich würde gerne daneben ein Haus bauen, in dem die über 27jährige Geschichte des Nationalen Widerstandes und der Menschen aufgezeigt wird, ihre Opfer und ihr Durchhaltevermögen.
Seit kurzer Zeit erhalten alle Deutschen, die sich mit dem Widerstand solidarisiert haben, Briefe, in denen man dem Widerstand unterstellt, dass er nicht demokratisch sei. Bei mir wandern diese Briefe in den Papierkorb. Ich bitte Euch alle das gleiche zu tun. Spitzel brauchen wir nicht!
Wir als Abgeordnete sind alle unserem Gewissen verpflichtet und nicht irgendwelchen Geschichtenerzählern. Ich habe mich vor 27 Jahren für Euch entschieden. Und so wird es auch bleiben. Mein Urteil kann ich mir allein bilden.
Liebe Freunde, behaltet die Kraft und das Feuer in Eurem Herzen. Dann werden wir gewinnen. Letztlich siegt immer das Gute. So will das auch Gott bzw. Allah.
Ich danke Euch, dass wir hier in Eurer Mitte sein dürfen.