Freitag, den 5. Mai 2017, 17. 11 Uhr
Frau Rajavi begrüßt die Ausführungen, die unlängst vom Scheich der Al-Azhar-Moschee und vom Papst bezüglich der Brüderlichkeit zwischen den Anhängern des Islam und des Christentums getroffen wurden, und ruft die Gefolgsleute aller Religionen zur Solidarität und zum Widerstand gegen den Extremismus auf
Am Freitag, den 5. Mai 2017 traf sich Frau Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrates des Iran, in Auvers sur-Oise mit Bischof Jacques Gaillot. Während dieser Zusammenkunft wurde die Bedrohung erörtert, die von dem angeblich religiösen Extremismus ausgeht, und ebenso die echte Botschaft der Religionen, darunter des Islam und des Christentums, in der es sich um Frieden, Brüderlichkeit und friedliche Koexistenz handelt.
Frau Rajavi sagte: Der Extremismus, Fundamentalismus und Terrorismus, der gegenwärtig unter der Fahne des Islam segelt, hat mit ihm in Wahrheit nichts zu tun. Der Islam ist die Religion des Erbarmens und der Emanzipation, nicht aber der Rache und Gewalttätigkeit. Der Islam ist die Religion der Koexistenz und Brüderlichkeit, nicht aber des Sektierertums, des Krieges und der Feindseligkeit. Theorien wie die Velayat-e Faqih und die religiöse Diktatur, wie Khomeini sie erfand, haben mit dem Islam der Schiiten nichts zu tun. Khomeini, Khamenei und der religiöse Faschismus, der den Iran beherrscht – sie haben diese Theorie erfunden und verbreitet – sind die größten Feinde des Islam. Der Mißbrauch des Islam sowie anderer großer Religionen reicht schon lange Zeit zurück, aber das Phänomen, mit dem wir es heute zu tun haben, d. h. der Terrorismus, der unter der Fahne des Islam segelt, stammt von dem Regime, das den Iran seit 38 Jahren beherrscht.
Im Namen des iranischen Volkes und des iranischen Widerstands begrüße ich die Ausführungen, die unlängst von Scheich Ahmed Tayeb von der Al-Azhar-Moschee und Papst Franziskus getroffen wurden, als sie über die Brüderlichkeit zwischen den Gefolgsleuten des Islam und denen des Christentums sprachen, mit der man dem Extremismus entgegentreten muß, der in meinen Augen im Iran der Mullahs seine Wurzeln hat. Ich rufe alle Freiheit liebenden Menschen der Welt, alle Freunde von Frieden und Brüderlichkeit und alle religiösen Menschen zur Solidarität im Kampf gegen den Extremismus auf.
Bischof Gaillot sagte, der Islam sei die Religion der Brüderlichkeit, und Sie, Frau Rajavi, repräsentieren das wahre Gesicht eines toleranten und demokratischen Islam. Die Extremisten repräsentieren dies wahre Gesicht des Islam nicht. Ich glaube, daß ein emanzipierter Iran, der sich von den Klauen des religiösen Fundamentalismus befreit hat, bei der Beendigung des religiösen Fundamentalismus und der Verbreitung von Frieden und Brüderlichkeit im Mittleren Osten und in der Welt eine vitale Rolle spielen wird. Bischof Gaillot wiederholte das Motto: „Der andere ist in jedem Fall dein Bruder.“
Sekretariat des Nationalen Widerstandsrates des Iran
den 5. Mai 2017