Thursday, March 23, 2023
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Aus Furcht vor erneuten Protesten im Iran gelobt das IRGC, alle Häuser zu durchsuchen unter dem Vorwand des Kampfes gegen COVID-19


IRGC Truppen (Archivfoto)

Während sich die Coronavirus Krise im Iran verschlimmert, verstärkt das Regime seine Unterdrückung aus Furcht, dass eine steigende Zahl von Todesfällen durch COVID-19 und das Missmanagement der Mullahs zu einer weiteren Runde großer Proteste im Iran führen könnte.

Die staatliche Website Khabar-Online meldete am 31. Oktober, dass der Befehlshaber in den Revolutionsgarden (IRGC) Gen. Hossein Salami angeordnet hat, dass Kräfte des IRGC Razzien in den Häusern der Bevölkerung veranstalten unter dem Deckmantel, dass man aktiv etwas unternehme im Kampf gegen das Coronavirus.

„Wir werden 54 000 Basidsch [paramilitärische Kräfte] Basen als Beschützer der Gesundheit benutzen. Wir werden von Haus zu Haus kranke Leute suchen und wir werden die Maßnahme der Trennung kranker Leute von anderen durchführen und sie in Behandlungszentren bringen“, erklärte Salami laut Khabar-Online.

Das IRGC und die Basidsch sind genau die gleichen Kräfte, die im November 2019 1500 Protestierer niederschossen.

Zudem hätte das IRGC, da es die Kontrolle über die Wirtschaft des Iran hat, schon eher den Menschen helfen können, das Coronavirus zu bekämpfen. Stattdessen hat das Regime mit Gewalt die Wirtschaft wieder geöffnet und Versammlungen abgehalten. Während die Menschen starben wegen der Ausbreitung des Coronavirus, waren die Kräfte des IRGC eifrig damit beschäftigt, Terrorismus in der Region auszubreiten.

Eine ähnliche Entwicklung der Dinge ist es, wenn die Nachrichtenagentur Mizan, die mit der Justiz des Regime verbunden ist, am Freitag berichtet: „Um die öffentliche Sicherheit und den Kampf gegen Unsicherheit voranzubringen, werden in der Öffentlichkeit Hauptquartiere eingerichtet und in Teheran Revolutionsgerichte aufgestellt“.

Unter Berufung auf Befehle von Ebrahim Raisi, den Chef der Justiz des Regimes, dass man „entschieden mit den Schurken verfahre und mit denen, die die Sicherheit der Gesellschaft und der Nachbarschaften in Teheran beschädigen“, wird in Mizan mitgeteilt: „der Umgang mit Normbrechern“ oder der aufbegehrenden Jugend wurde auf die Agenda der Justiz gesetzt.


Als das Coronavirus zuerst im Iran auftauchte, verbarg das Regime seine Existenz. Um sein Regime zu legitimieren, ordnete der Oberste Führer Ali Khamenei an, dass die Scheinwahlen für das Parlament um jeden Preis abgehalten werden sollten.
Obwohl die Scheinwahl des Regimes weithin boykottiert wurde, wurden die wenigen Regimeanhänger, die an ihr teilnahmen, Träger des Virus und verbreiteten COVID-19 im ganzen Iran.

Der Aufstand im November 2019 erschütterte die Grundfesten des Regimes.
Obwohl die Mullahs die Protestierer unterdrücken konnten, brachen weniger als zwei Monate später im Januar Proteste aus, bei denen die Menschen „Tod dem Diktator“ skandierten, den primären Slogan der großen Proteste im Iran. Aus Furcht davor, dass wirtschaftlicher und internationaler Druck zu einem Aufstand führen, versuchte das Regime das tödliche Coronavirus als Werkzeug für die Unterdrückung der Menschen zu benutzen.
Das Regime vertuschte die Existenz des Virus und machte dann weiter damit, das wirkliche Ausmaß der Gefahr durch dieses Virus herunterzuspielen. Statt die umfangreichen nationalen Ressourcen zu verwenden, weigerte sich das Regime monatelang, das Land in Quarantäne zu versetzen; nachdem es das dann getan hat, hat es die Quarantäne auch schnell wieder abgebrochen. Die Menschen wurden zurück zur Arbeit gezwungen und die Schulen wurden wieder geöffnet.

In diesem Zusammenhang räumte die staatliche Tageszeitung Mostaghel im Juli ein, dass das Regime, „das Leiden und die Krankheit“ der Menschen „als Heilmittel für Nachlässigkeit und zum Zweck der Rache für die Ereignisse im November und Dezember“ benutzt hat.
Minu Mohraz, Mitglied der sogenannten Nationalen COVID-19 Arbeitsgruppe, gab am 20. Oktober zu, dass das Land nicht zu schließen, „politisch und nicht wissenschaftlich“ sei.
Jetzt ist die Situation dem Regime außer Kontrolle geraten. Die steigende Zahl der Todesopfer und das Missmanagement der Behörden haben zur Unruhe in der Gesellschaft beigetragen. Deshalb hat das Regime, um möglichen Protesten entgegenzuarbeiten und die aufbegehrende Jugend zu unterdrücken, die repressiven Maßnahmen verstärkt unter dem Vorwand des Kampfes gegen das Coronavirus.

Die staatliche Tageszeitung Etemad hat am 28. Oktober geschrieben: „Die Amtsträger sollten sich vor ‚jenem‘ [bevorstehenden Aufstand] in Acht nehmen. Weil, wenn er kommt, durchdringt er alle Schutzwälle und brennt die Wurzeln und Hoffnungen [des Regimes] nieder. Es wird keine Zeit mehr bleiben für ein Bedauern von [Jahren der] Nachlässigkeit“.