Thursday, March 28, 2024
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Das Leuchtfeuer der Hoffnung muss von allen geschützt werden, die Gerechtigkeit wollen

Camp AshrafVon: David Alton
Quelle: The Universe, 14.February 2010

Heute gibt es Millionen Exiliraner in der ganzen Welt, die auf eine Zeit warten, in der sie sicher nach Hause zurück kehren können. Das Land steht seit Monaten am Rande einer neuen Revolution – während die Opposition zum Regime auf brutalste Weise bekämpft wird. 

Viele Exiliraner sehnen sich danach, in einen neuen Iran zurück zu kehren, in dem einst Studenten und Intellektuelle Personen und Gruppen in Opposition zu einen unterdrückenden Shahregime standen und wo sie Freiheit und Demokratie im Iran anstrebten. Statt dessen fiel das Land nach dem Sturz des Schah im Jahre 1979 in die Hände eines noch brutaleren und gefährlicheren Regimes. Mehr als 120.000 Menschen wurden in den 30 Jahren der Macht des Regimes hingerichtet und viele mehr wurden oder sind noch inhaftiert und werden täglich gefoltert. Es gibt verschiedene Oppositionsgruppen, dessen größte die Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) sind und welche den Nationalen Widerstandsrat (NWRI) mit seiner gewählten Präsidentin Frau Maryam Rajavi gründeten. Frau Rajavi ist eine inspirierende Anführerin, die unermüdlich in ihrem aktuellen Wohnort in Frankreich an einem freien und demokratischen Iran arbeitet. Sie ist einer der größten Frauen in der Welt. Jeder, der sie getroffen hat weis, dass sie die Hoffnung der Iraner mitteilen kann, welche so wenig Möglichkeiten in ihrem Land haben, dies auszudrücken.

Einige der Exillanten leben im Irak in einer Stadt mit dem Namen Ashraf, 80 km nordöstlich von Bagdad, welches die Heimat von ca. 3500 Bewohnern ist. Hier leben iranische Kurden, Christen, shiitische und sunnitische Muslime harmonisch zusammen und zeigen die Möglichkeiten einer säkularen und gleichberechtigten Gesellschaft auf.
 
Die Bewohner von Ashraf haben sich gut in der irakischen Bevölkerung integriert und bieten den benachbarten Gemeinden Bildung und medizinische Unterstützung an. Wichtiger jedoch ist, dass diese kleine Stadt ein Leuchtfeuer der Hoffnung für alle Iraner im Exil und für die im Iran ist, die täglich unter den Brutalitäten und Unterdrückungen des Regimes zu leiden haben. 
 
Unweigerlich wurde so Ashraf auch zum zentralen Fokus des haßerfüllten iranischen Regime, das alles in seiner Macht stehende tat, um den Einfluß Ashrafs zu zerstören, sowohl in dem sie den Namen der Widerstandsbewegung in Mißkredit brachte, als auch durch Angriffe auf die Stadt.

Im Januar 2009 übergab die US Regierung den Schutz von Ashraf an die irakische Regierung, nachdem sie von ihr angebliche Zugeständnisse bekam, dass die Menschenrechte der Bewohner geschützt werden. Dennoch unterzeichnete die irakische Regierung einige Monate später ein Abkommen mit dem Iran zur Schließung Ashrafs und Rückführung der Bewohner von Ashraf, was für die meisten den sicheren Tod bedeuten würde.
 
Seit die irakische Regierung das Camp von den Koalitionsstreitkräften übernommen hat, behandelten die Iraker Ashraf vielmehr als ein Gefängnis, denn eine Stadt. Freunden, Verwandten und Journalisten wurde der Zutritt verboten, es gab Restriktionen bei Lebensmittel- und medizinischen Lieferungen.
 
Menschenrechtsorganisationen, Parlamentarier und Juristen in der ganzen Welt wandten sich an die US Regierung und forderten von der Obama Administration die Erfüllung ihrer Verantwortung, die sie aus der vierten Genfer Konvention haben. Die US Administration erklärte jedoch, dass die USA nicht eingreifen können, weil sie damit die „Souveränität des Staates“ verletzen. Der Druck auf die Menschen von Ashraf wurde erhöht.

Im Juni 2009 kamen Tausende Menschen im Iran auf die Straßen Teherans, Isfahan und anderen Städten des Landes und forderten ein Ende des Regimes. Die Proteste wurden brutal von den iranischen Sicherheitskräften nieder geschlagen, die die Demonstranten schlugen und in ein Gefängnis brachen, wo viele von ihnen gefoltert und sogar hingerichtet wurden.
 
Die Demonstrationen im Iran gingen weiter und das Regime entschloß sich, eine Aktion gegen Ashraf zu starten und nutzte dabei ihre Kontakte mit der irakischen Regierung. Am 28. Juli gingen 2.500 irakische Regierungskräfte brutal gegen die unbewaffneten und schutzlosen Menschen von Ashraf vor und töteten 11 und verwundeten 500 Personen mit Gewehren, Ketten, Schlagstöcken mit Nägeln und überfuhren sie mit ihren Fahrzeugen. Die Iraker entführten zudem 36 Personen und besetzten die Stadt.
 
Die Regierungen der USA und GB blieben still und setzten auf ihre Gespräche mit dem iranischen Regime in Hinblick auf das Atomprogramm und den Konflikt in Afghanistan. Viele Juristen und Parlamentarier, darunter auch Mitglieder des irakischen Parlamentes, zeigten ihre Unterstützung für Ashraf.
 
Nach 72 Tagen wurden letztendlich die 36 entführten Personen nach Ashraf zurück gebracht, einige am Rande des Todes stehend. Der Kampf um Freiheit und Demokratie geht wie der Druck auf Ashraf und das iranische Volk weiter.
 
Die US Regierung bleibt auf ihrer Position, sich nicht für diese Menschen verantwortlich zu zeigen und die Regierung von Großbritannien betont ihre fehlende Möglichkeit, sich in die Souveränität des Irak einzumischen. Dennoch ist der steigende iranische Einfluß auf die irakische Regierung eine Bedrohung für ihre Demokratie, für die tapfere Soldaten kämpften und starben.
 
Das iranische Regime gab ein Ultimatum bis zum 15. Dezember 2009, zu dem die irakische Regierung die Bewohner von Ashraf umsiedeln sollte. An diesem Tag gingen einige ausländische Reporter nach Ashraf und forderten, die Bewohner zu sehen. Ihre Präsenz zeigte, dass die Welt genau hinsieht und wendete damit vielleicht die angestrebte Umsiedlung ab.
 
So warten wir nun auf die nächsten Aktionen des iranischen Regimes und der irakischen Regierung. Die Zahl der Demonstranten im Iran nimmt zu und dies trotz des letzten Gesetzes, dass vom Regime verabschiedet wurde und in dem jede Art von Kritik mit dem Tode bestraft wird.
 
Viele Menschen wurden in den letzten Jahrhunderten im Namen von Jesus Christus gefoltert und ermordet und sie gingen mit einem Lächeln und Freude im Herzen in den Tod, weil ihr Glaube an Gott über den Teufel gesiegt hatte. Der selbe Geist fließt durch die außergewöhnliche iranische Gemeinde, die Schmerz und Leid hinnimmt, weil sie sicher ist, dass es einen fundamentalen Wechsel geben wird.
 
Ashraf muss als Leuchtfeuer der Hoffnung sicher sein, nicht nur für die Iraner, sondern für jeden, dem Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit und wahre Demokratie wichtig sind. Daher müssen die Regierungen der USA und Großbritanniens dringend Druck auf den Irak ausüben und die Belagerung beenden.