Thursday, March 28, 2024
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Familien von Opfern des abgeschossenen Flugzeugs fordern Gerechtigkeit

Die Angehörigen der Passagiere im ukrainischen Flug von PS752, das vor zwei Jahren von den Revolutionsgarden abgeschossen wurde, haben sich am Samstag am Flughafen in Teheran und an der Stelle des Absturzes versammelt und Gerechtigkeit gefordert.
Sie haben Bilder ihrer Verwandten hochgehalten und „Wahrheit, Gerechtigkeit“ und „Gerechtigkeit ist nicht verhandelbar! Wir stehen fest dazu, dass die Verbrecher vor einem unparteiischen Gericht Gerechtigkeit erfahren.“ skandiert. Sie erklärten, dass ihre Kampagne für Gerechtigkeit fortgesetzt wird, bis der Oberste Führer des Regimes Ali Khamenei und die IRGC Befehlshaber verantwortlich gemacht worden sind. Ein Vater, der zwei Kinder verloren hat, wie er sagte, bestand darauf, dass er nicht ruhen werde, bis die verantwortlichen Verbrecher vor Gericht gestellt worden sind.
Voller Furcht vor einem Gegenschlag haben die staatlichen Sicherheitskräfte versucht, diese Angehörigen mit Hubschraubern, die über der Versammlung flogen, einzuschüchtern, bekamen aber von den Anwesenden rebellische Rufe wie „Haut ab!“ zu hören.
Bei einer anderen Versammlung in Teheran hielten Angehörige auch Schilder hoch, auf denen zu lesen war: „Gerechtigkeit ist nicht verhandelbar!“, „Die Wahrheit sollte nicht der politischen Zweckmäßigkeit geopfert werden“ und „Der Zweck heiligt nicht die Mittel“.
Die Angehörigen gingen dann zur Absturzstelle im Südwesten von Teheran, wo sich ihnen Anwohner anschlossen, die riefen „Wahrheit, Gerechtigkeit“.
Angehörige von Opfern beim Flug von PS752 begehen den zweiten Jahrestag am Flughafen von Teheran

Frau Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrats Iran, äußerte „ihr tiefstes Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer des abgeschossenen ukrainischen Flugzeugs, die seit zwei Jahren beständig Gerechtigkeit suchen”.
„Diejenigen, die verantwortlich sind für dieses heimtückische Verbrechen, sind die gleichen Amtsträger, die an vier Jahrzehnten Massaker, Folter und Hinrichtungen beteiligt sind. Die Menschen im Iran wollen, dass Khamenei, Raisi und die Befehlshaber des IRGC vor Gericht gestellt werden“, erklärte sie.

@Maryam_Rajavi
My deepest sympathies to the families of the victims of the downed Ukraine flight who have been persistently seeking justice for two years. #PS752Justice #PS752

Am Freitag trafen sich Angehörige der Opfer in Kanada mit kanadischen Politikern, darunter Premierminister Justin Trudeau und Außenministerin Mélanie Joly.
„Wir haben den Iran ersucht, in Verhandlungen in Bezug auf den 5. Januar einzutreten, Wir haben eine negative Antwort erhalten. Kanada und seine Verbündeten werden diesen Affront angesichts der Erinnerung an die 176 Opfer des Fluges der PS752 nicht hinnehmen. Die Gruppe wird jetzt Handlungen ins Auge fassen, um dies im Einklang mit dem Völkerrecht zu lösen“, schrieb Joly in einer Twitter-Botschaft.

Mélanie Joly
@melaniejoly
We asked Iran to commit to negotiations by January 5. We received a negative response. 🇨🇦 & its allies will not stand for this affront to the memories of the 176 victims of flight PS752. The Group will now focus on actions to resolve this in accordance with international law.
Foreign Policy CAN
@CanadaFP

Canada government organization
Ahead of the 2-year mark of the downing of Flight #PS752, an update from the Coordination Group on status of negotiations with Iran. ow.ly/vLka50HolNW

Nach drei Tagen vollkommener Geheimhaltung und widersprüchlichen Erklärungen nach dem Abschuss des Flugzeugs, hat das Regime versucht, den Fall abzuschließen, indem man heuchlerisch die Verantwortung übernahm und sich auf „menschlichen Irrtum“ berief.
Zunächst hat das Regime versprochen, den Flugschreiber ins Ausland zu schicken, aber als sich die Krise verstärkte, hat es seine Position geändert und dreist erklärt, dass es den Flugschreiber nicht ausliefern werde, weil es fürchtete, dass der Führer des Regimes bei diesem furchtbaren Verbrechen bloßgestellt würde, besonders wegen der Bedeutung des Flugschreibers bei der Offenlegung von Geheimnissen bei diesem großen Verbrechen und der Möglichkeit von mehr Aufklärung über die Rolle des Regimes beim Abschuss des Flugzeugs.
Die kanadische Regierung hat im Jahr 2020 ihre Ermittlungen aufgenommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass das Regime strafrechtlich verantwortlich sei. Im vergangenen Mai hat Richter Edward Belobaba entschieden, dass „die Raketenangriffe vorsätzlich geschahen“ und dass „der Abschuss des zivilen Flugzeugs nach dem hierfür anwendbaren Bundesrecht eine terroristische Aktivität konstituiert“.
In einem kanadischen Gerichtsentscheid vom Montag, dem 2. Januar, wurde das iranischen Regime angewiesen, 84 Millionen $ an die Angehörigen der kanadischen Opfer, die ihr Leben verloren haben, zu zahlen.
Das iranische Regime hat keine unabhängige Untersuchung anderer Länder zugelassen, einschließlich der Ukraine.
Der Sekretär des Rates für nationale Verteidigung und Sicherheit der Ukraine hat seinen Unmut darüber geäußert, was er die Weigerung des Iran bei der Untersuchung zu kooperieren und Entschädigung für den Abschuss des Flugzeugs PS 752 der Ukrainischen Internationalen Fluglinie zu leisten, nannte. In einem Interview äußerte er am 4. Januar: „Was am 8. Januar 2020 passiert ist, war ein terroristischer Akt, der gegen ein ziviles Flugzeug begangen wurde”.
Kanada, England, Schweden und die Ukraine erklärten am Donnerstag, dem 5. Januar, sie hätten die Bemühungen aufgegeben, mit Teheran über Reparationen zu sprechen und würden versuchen, die Angelegenheit nach dem Völkerrecht beizulegen.
„Die meisten der 176 Passagiere waren Bürger aus diesen vier Ländern, die eine Koordinationsgruppe geschaffen haben, die bestrebt ist, Teheran zur Verantwortung zu ziehen.
„Trotz unserer besten Bemühungen in den letzten beiden Jahren und vielfachen Versuchen, die Sache über Verhandlungen zu lösen, hat die Koordinationsgruppe entschieden, dass weitere Versuche von Verhandlungen mit dem Iran …sie waren vergeblich“, heißt es in einer Erklärung.
„Die Koordinationsgruppe wird sich jetzt auf entsprechende Maßnahmen konzentrieren, die zu ergreifen sind, um diese Sache im Einklang mit dem Völkerrecht zu lösen“, fügte sie hinzu.