Saturday, July 27, 2024
StartNachrichtenMenschenrechteWeiteres PMOI Mitglied in Ashraf verstorben

Weiteres PMOI Mitglied in Ashraf verstorben

Mohammad Ali Tatayee war einer der verwundeten und gefolterten Geiseln bei dem Massaker in Ashraf 2009 / Mohammad Ali Tatayee starb am 26. Juni nach drei Jahren voller Schmerz und Leid unter der Belagerung

Er wurde 1954 geboren und lebte als politischer Flüchtling in England und war einer der verwundeten Bewohner von Ashraf, die nach dem Massaker im Juli 2009 in Ashraf als Geisel genommen wurde. Er starb nach einer Operation am Gehirn in dem Krankenhaus von Bakuba, Hauptstadt der Diyala Provinz im Irak. Er ist damit das 13. Opfer der kriminellen Angriffe gegen Ashraf im Juli 2009.

Tatyee wurde zusammen mit weiteren 35 Bewohnern aus Ashraf als Geisel genommen und in einem Keller in der Nähe der Basis einer irakischen Brigade, die unter dem Kommando von Oberst Sadeq Muhammad Kazem stand., gefoltert. Danach wurden sie in Gefängnisse in Khalis und Bagdad gebracht, wo sie 72 Tage lang in den Hungerstreik gingen, sieben von ihnen später sogar in einen sogenannten trockenen Hungerstreik, bei dem man kein Wasser trinkt. Tatayee kehrte zusammen mit den anderen Geiseln am 7. Oktober 2009 zurück nach Ashraf, nachdem sie schwere körperliche Probleme hatten (Bilder über den Kerker und die Gefangenen im Hungerstreik im geheimen Gefängnis in Bagdad liegen uns vor).

Er ist der dritte Bewohner aus Ashraf bzw. Liberty, der in den letzten zwei Wochen starb und dessen Tod direkte Folge der seit vier Jahren andauernden inhumanen Blockade ist, die von der irakischen Regierung verhängt wurde und die aus der fehlenden oder verzögerten medizinischer Behandlung resultiert.

Martin Kobler schrieb unter der Zustimmung des Beraters des irakischen Regierungschefs, George Bakus, am 24. Februar 2012 an die Bewohner:“ Laut des Memorandums der Verständigung ist die irakische Regierung für das Wohlergehen der Bewohner zuständig. Die irakische Regierung hat die Pflicht, die Gesundheit der Bewohner zu schützen und im Rahmen des Gesetzes zu agieren. Jeder Bewohner darf schnellen Zugang zu Ärzten bekommen.“

In der Praxis sind jedoch medizinische Dienste für die Bewohner nicht nutzbar. Zweifellos hätten die Bewohner das Recht auf unbehinderten Zugang zu allen nötigen medizinischen Diensten und zu den Krankenhäusern mit Spezialisten in Erbil und die Möglichkeit, diese zusammen mit ihrem Arzt aus Ashraf und zwei dauerhaften Krankenschwestern zu besuchen, doch viele Todesopfer hatten diese Möglichkeit nicht. Seit November 2009 hat die PMOI Anfragen an UNAMI gestellt, Tatayee und andere schwer verwundete Bewohner für eine Behandlung nach Europa zu schicken, doch nichts geschah.

Sekretariat des Nationalen Widerstandsrates Iran
26. Juni 2012