Saturday, July 27, 2024
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Iran: Gefangener öffentlich ausgepeitscht, zwei weitere zum Tode verurteilt

public_flogging_iran150NWRI – Das menschenfeindliche Regime der Mullahs verurteilte zwei Gefangene, einen Mann und eine Frau namens Mojtaba und Fatemeh, zum Tode, berichtete der staatliche Korasan am Sonnabend.

Ein anderer Gefangener, identifiziert als Hassan Molaii wurde öffentlich auf dem Khomeini Platz in Tabas ausgepeitscht.
Grausame und erniedrigende Bestrafungen sind unter dem Mullah-Regime im Iran ‘Alltag‘. Am 4.August wurde bereits in einer kleinen Ortschaft, Anar, ein ähnliches Urteil vollstreckt.

Das Urteil wurde vor einer Menge von 500 Einwohnern vollstreckt, die die Folterknechte aufriefen zu stoppen. Danach mussten die Gefangenen eine neunmonatige Haftstrafe abbüßen, um ihr Urteil zu erfüllen. Die Mutter der beiden war anwesend und flehte um Erbarmen für ihren Sohn – ohne Erfolg.

Das Auspeitschen von Gefangenen in der Öffentlichkeit als ein Ersatz für öffentliches Erhängen, das von der internationalen Gemeinschaft verurteilt wurde, wurde vom obersten Richter der Mullahs, Mahmoud Hashemi Shahroudi, eingeführt.

Am 26. Juni bezeichnete Shahroudi öffentliches Auspeitschen als eine effektive Abschreckung für Verbrecher, während Haft eine sinnlose Bestrafung ist.

In einem Interview im staatlichen Fernsehen am 25. Juni beschwerte sich Shahroudi, dass “viele iranische Richter – unter Einfluss der westlichen Propaganda und aus Angst sie könnten der Ignoranz der Menschenrechte angeklagt werden – die Täter nicht zu effektiven Strafen, wie dem öffentlichen Auspeitschen, verurteilen.”

“Öffentliches Auspeitschen ist eines der gerechtesten Urteile, das über einen Verbrecher gesprochen werden kann,” so Shahroudi.

"Die Veröffentlichung von Fotos und Nachrichten von öffentlichen Auspeitschungen sind die beste Abschreckung, wogegen drei oder vier Monate Haft keine Wirkung haben, “sagte er.

“Wir müssen Gefängnisstrafen reduzieren und mehr vom öffentlichen Auspeitschen Gebrauch machen, um Verbrecher zu bestrafen.”

Im Mai forderte Amnesty International die iranischen Gerichte auf, Urteile der Auspeitschung abzuschaffen.
“Auspeitschen ist eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe, die der Folter gleich kommt,” so die Organisation.

Amnesty sagte weiter, das das Auspeitschen im Artikel 7 des Internationalen UN-Abkommens über ziviles und politisches Recht gesetzlich verboten wurde.

Im letzten Bericht von Amnesty International hieß es, Urteile von Auspeitschungen und Amputationen werden weiterhin im Iran angewendet, und Folter und Misshandlung seien weit verbreitet in Gefängnissen und Internierungslagern.
Zwei Monate nach Shahroudis Befehl wurde das grausame Urteil auch in zwei weiteren Orten Irans vollstreckt: am 12. Juli in Khoram-Dareh im Norden und am 15. Juli in Sabzevar im Nordosten.