Saturday, July 27, 2024
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Irans Regime steht vor zerbrochener Einheit, während die Gesellschaft sich in Protesten erhebt


Während das theokratische Regime öffentlich damit prahlt, eine Regionalmacht zu sein, räumen seine Amtsträger und die staatlichen Medien die Bedrohung durch eine unruhige Gesellschaft ein, die die inneren Zwiste im Regime vermehrt hat.

Am 29. März hat der Justizchef des Regimes Gholamhossein Mohseni Ejei zugegeben, dass es zunehmende Fehden zwischen den Fraktionen gibt, und sich darüber ausgelassen, wie sie sich auf die Behauptung der Macht der herrschenden Theokratie auswirken könnten.
„Heute sind die Gegner und böswillige Kräfte bestrebt, in unserem Volk Uneinigkeit, Pessimismus und Verzweiflung zu säen. Unser Ziel ist nicht nur, Machtpositionen zu sichern und andere zu untergraben“, meinte er, „Stattdessen müssen wir unsere Einigkeit behalten und festigen und jede Infiltration durch schädliche Elemente und Spione in unseren Reihen abwehren“.

Der Iran leidet unter der schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten einhundert Jahre. Zwar versuchen einige sogenannte Experten, die Schuld auf die Sanktionen zu schieben, aber das iranische Volk hat demonstriert, dass es um den Missbrauch des nationalen Reichtums und seine Verschwendung für den Terrorismus weiß. Das hat sich gezeigt bei den laufenden Protesten von Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen und den dabei verwendeten Slogans wie „Der Feind ist hier, sie lügen, wenn sie sagen es seien die USA“.

https://x.com/iran_policy/status/1741827868999483557
Zudem hat die Justiz des Regimes den Druck erhöht und die Hinrichtungen vermehrt im Bestreben, die unruhige Gesellschaft zu terrorisieren. Dennoch hat Ejei offen behauptet: „Unser Auftrag ist heute, Gerechtigkeit für unsere Bürger walten zu lassen und ihre Würde in diesem Leben und danach zu sichern. Wir müssen das Wohlergehen, den Frieden und die Sicherheit unseres Volkes gewährleisten“.

Er ist nicht der einzige Amtsträger, der die Verletzlichkeit des Regimes eingesteht, das einer explosiven Gesellschaft gegenüber steht. In einem Interview mit der staatlichen Etemad. Online [„Vertrauen“] im März hat Mansour Haqiqatpour, ein anderer Amtsträger, der der herrschenden Fraktion nahesteht, erklärt: „Ein wahrer Führer sollte demütig gegenüber dem Volk sein, diese Regierung hat sich nicht den Respekt der iranischen Nation erworben. Sie kann nicht die Schwierigkeiten unserer Nation bewältigen“.

„Eine Regierung sollte frei sein von Unzulänglichkeiten und das Land mit Unabhängigkeit und Vernunft regieren, aber unsere Administration des Präsidenten wird diesem Ideal nicht gerecht”, erklärte er und tadelte die Regierung von Ebrahim Raisi.
In einem Interview mit der Website Khabar Nachrichten Online hat Amanollah Qarai-Moghaddam, ein staatlicher Experte, die enormen sozio-ökonomischen Veränderungen diskutiert, die der Iran im persischen Kalenderjahr 1402 (März 2023-März 2024) erlebt hat, und ihren Einfluss auf die Stabilität der Nation betont. Seine Analyse taucht in die zugrundeliegenden Spannungen ein, die die soziale und politische Umgebung kennzeichnen, und vermerkt einen deutlichen Niedergang des Mittelstandes, was weitreichende Auswirkungen hat.

Qarai-Moghaddam hebt hervor: „Eine erhebliche Verschiebung, die wir für 1402 beobachten, ist die Schrumpfung des Mittelstandes. Historisch hat der Mittelstand als eine schützende Barriere gedient und die unteren Segmente gegen Einflüsse der Oberschicht abgeschirmt“. Laut dem Experten ist sein abnehmendes In Erscheinung Treten nicht nur störend für dieses Gleichgewicht, sondern es bereitet auch die Bühne für mögliche Friktionen zwischen Unter- und Oberklasse ebenso wie mit der Regierung. Dieser Niedergang des Mittelstandes stellt so den Verlust eines entscheidenden stabilisierenden Elements der iranischen Gesellschaft dar und das birgt Gefahren für die soziale Einheit und ein wirksames Regieren.

https://x.com/iran_policy/status/1740447524274557128

„Es ist geboten, diesen aufkommenden Zorn schnell zu ersticken. Die jetzige Regierung unter der Führung von Raisi ist am wenigsten geeignet und unfähig, diese Frustration abzumildern“, meinte gegenüber der staatlichen Webiste Ruydad 24 der dem Staat verbundene Experte Fayaz Zahed am 25. März.
Als der Oberste Führer des Regime Ali Khamenei Raisi zum Präsidenten erkor, war es ein dreister Versuch, sein Regime zu befestigen. Khamenei pries den Aufstieg eines Mannes mit einer befleckten Vergangenheit als „den Gipfelpunkt von 2020“. Aber nach dem landesweiten Aufstand und zunehmenden wirtschaftlichen Missständen ist der große Plan von Khamenei spektakulär zerbröselt.