Der Iran hat einer «Focus»-Journalistin nach Angaben des Nachrichtenmagazins die Einreise verweigert. Die Redakteurin Andrea Hoffmann wollte über die Lage in dem islamischen Land am Vorabend der Präsidentschaftswahlen am 12. Juni berichten, wie das Blatt am Freitag in München mitteilte. Die Einreise sollte demnach zwei Wochen vorher erfolgen.
Beantragt habe Hoffmann ihre Einreise vor zwei Monaten. Der Presseattaché der iranischen Botschaft habe in einem persönlichen Gespräch mit der Redakteurin geäußert, dass er eine «redaktionelle Gegenleistung» für die zu erteilende Einreisegenehmigung erwarte, teilte das Magazin mit. Aufgrund der Weigerung der Redakteurin, sich inhaltliche Tendenzen vorschreiben zu lassen, sei die Einreise nun verweigert worden. «Ein Staat, der sich wie der Iran durch Wahlen demokratisch zu legitimieren versucht, sollte selbst das Interesse an unabhängiger Berichterstattung aus dem Ausland haben», sagte «Focus»-Chefredakteur Helmut Markwort. Zweifelhafte Erpressungsversuche würden dabei nicht weiterhelfen.