In einem eindringlichen Point de Vue (Standpunkt), der am 10. Dezember 2024 von Ouest-France, einem der führenden französischen Medienunternehmen, veröffentlicht wurde, forderten zehn prominente französische Persönlichkeiten Präsident Emmanuel Macron auf, ein Ende der eskalierenden Hinrichtungen im Iran zu fordern, die sie als „Schandfleck der Zeitgeschichte“ bezeichnen.
Die Erklärung hebt die alarmierende Zahl der Hinrichtungen hervor – 850 seit Anfang 2024, die höchste Zahl pro Kopf weltweit. Die Autoren betonten, diese Zahlen spiegelten „zerstörte Leben und Helden wider, deren Namen für immer eingraviert bleiben werden“. Sie bezogen sich insbesondere auf das Schicksal von sechs kürzlich verurteilten Personen, darunter Mohammad Taghavi und Abolhassan Montazer, die wegen ihrer Verbindung zur Organisation der Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) inhaftiert wurden.
Die Unterzeichner warfen dem iranischen Regime vor, die Todesstrafe anzuwenden, um abweichende Meinungen zu unterdrücken und an der Macht zu bleiben. „Diese Urteile offenbaren die Verzweiflung des Regimes, das sich bewusst ist, dass der Widerstand im Inland trotz Verfolgung und Desinformation wächst“, heißt es in dem Appell.
POINT DE VUE. «Brisons le silence sur les exécutions en Iran»@phgosselin @hsaulignac @FBerthout @geoffroyboulardhttps://t.co/9X71WCF2VC
— Ali Momen (@AliMomen_) December 11, 2024
Der Brief kritisiert außerdem die fehlende globale Reaktion auf Teherans Brutalität und fordert dringendes internationales Handeln: „Das Regime fürchtet die internationale Meinung. Frankreich, als Land der Menschenrechte und der Abschaffung der Todesstrafe, kann nicht stiller Zuschauer bleiben.“
Angesichts der harten Repressalien, die Irans Oppositionsaktivisten und Minderheiten, darunter Belutschen und Kurden, ausgesetzt sind, betont der Appell, dass Frankreich eine führende Rolle bei der Druckausübung auf den Iran übernehmen muss. Die Unterzeichner forderten Macron auf, Schritte einzuleiten, um iranische Vertreter vor die internationale Justiz zu bringen, und wiederholten damit die Empfehlungen des jüngsten UN-Menschenrechtsberichts.
Ihr Appell endet mit einem Aufruf zur Solidarität: „Freiheit und Menschenwürde dürfen nicht auf dem Altar der Interessen geopfert werden. Frankreich muss eine klare Botschaft senden: Die Ära der Straflosigkeit für Menschenrechtsverletzungen ist vorbei.“
Die kraftvolle Erklärung, die wenige Tage vor dem Internationalen Tag der Menschenrechte veröffentlicht wurde, spiegelt die wachsende Besorgnis über Teherans eskalierende Repression wider und fordert Frankreich auf, seine Außenpolitik an seinen Grundwerten der Gerechtigkeit und der Menschenrechte auszurichten.