Friday, March 29, 2024
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Türkei verkaufte heimlich 200 Tonnen Gold an den Iran

Goldreporter.de – Die Türkei hat heimlich 200 Tonnen Gold an den Iran verkauft. Das geht aus Dokumenten hervor, die der Nachrichtendienst Bloombergveröffentlicht hat. Aus der Sache wurde nun ein Korruptionsskandal.

 

Dass die Türkei trotz internationaler Sanktionen gegen den Iran Gold in die Islamische Republik geliefert hat, war weitgehend bekannt. Dokumente, die der Nachrichtendienst Bloomberg  nun veröffentlicht hat, belegen, dass seit 2013 rund 200 Tonnen Gold von der Türkei in den Iran gelangt sind.

Das Gold sei auf persönliche Anordnung von Premierminister Recep Tayyip Erdoğan dorthin verkauft worden, um die türkischen Exporte (um 1 Milliarde US-Dollar) zu befeuern und das große Zahlungsbilanzdefizit zu reduzieren. Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan habe den Goldexport organisiert, heißt es. Weiter wird berichtet, ein junger iranischer Geschäftsmann mit dem Namen Reza Zarrab, habe 1,7 Prozent Provision erhalten, um den Transfer abzuwickeln. Auch Çağlayan soll Geld und Geschenke erhalten haben. Ein Korruptionsverfahren gegen ihn wurde eingeleitet. Ein früherer CEO der staatlichen Halkbank, Süleyman Aslan, soll gefälschte Dokumente angefertigt haben. Çağlayan und drei weitere Minister sind Ende 2013 zurückgetreten. Erdoğan wird vorgeworfen, die Ermittlungen behindert zu haben.

Im vergangenen Jahr waren die Goldimporte der Türkei stark angestiegen. Laut den Zahlen der Börse Istanbul wurden 302,3 Tonnen Gold eingeführt, 150 Prozent mehr als im Vorjahr (Goldreporter berichtete). Anfang 2014 waren die türkischen Goldimporte dann deutlich zurückgegangen. Zuletzt stiegen sie wieder leicht an. Laut Reuters hat die Türkei im Juni 24,3 Tonnen Gold importiert. Im Januar waren es gerade einmal 6 Tonnen gewesen.